Donnerstag, 5. Oktober 2023: Chateauneuf du Pape – blanc & rouge

Getrunkene Weine:

2018 Châteauneuf-du-Pape blanc, Clos de l’Oratoire des Papes: Schon ziemlich fest auf der apfeligen Seite, nur schwach kitzeln Zitrusnoten und Blumen die Nase. Retronasal ätherisch, dann ist der Spuk vorbei und wir freuen uns auf den Piraten…

2018 Pur Blanc Saint-Péray, Domaine du Tunnel: Ist zwar nördliche Rhône, aber beim Pur Blanc drücken wir natürlich beide Augen zu! Holz, Zitrus, Buttercrême, Vanille, Clementinenschale, feine Säure, langes Finale.

2009 Châteauneuf-du-Pape l’Accent de la Roquète, Frédéric & Daniel Brunier: Streumi, das alles andere überdeckt. Schon die Farbe liess Schlimmes befürchten.

2007 Châteauneuf-du-Pape, Domaine de Ferrand: Fast schon sirupig, mit massenhaft Alkohol. Kaffee, Salsiz, gedörrte Pflaumen, extrem druckvolles, aber vom Alkohol geprägtes Finale.

2009 Châteauneuf-du-Pape, Clos Saint Jean: Schnittlauch, Streumi, Pilz, dahinter dunkle Schokolade, schwarze Früchte. Konzentriert, langer Abgang.

2010 Châteauneuf-du-Pape, Domaine de la Janasse: Brombeeren, Piemontkirsche, Lakritz, fein würzig. Vollmundig, noch voll im Saft, pfeffriges, sehr langes Finale.

2010 Châteauneuf-du-Pape, Château de Beaucastel: Wow, schon die Nase begeistert: schwarze Früchte, Gabazältli, Rauch, angesengtes Fleisch. Saftig, charismatisch, mit feinkörnigen Tanninen und einem pfefferwürzigen, sehr langen Finale. Toll!

2015 Châteauneuf-du-Pape la Crau, Domaine du Vieux Télégraphe: Sehr blumig, Blutorangen, Kirschen, Lakritz, Schokolade. Vollmundig, rund, sehr langes Finale.

2016 Châteauneuf-du-Pape Réserve Auguste Favier, Domaine Saint Préfert: Schwarz wie die Nacht, schwarze Früchte, Kaffee, Minze, Asphalt. Zupackende Tannine, sehr langes Finale. Zu jung!

2019 Riesling Auslese Escherndorfer Lump, Horst Sauer: Frauenfurz, Grapefruit, feine Säure. Viel zu jung.

Donnerstag, 28. September 2023: Rioja

Getrunkene Weine:

2019 Viura Cabezadas, Bideona: Birnen, Zitrus, floral, feine Säure – ein leckerer Viura zum Schnäppchenpreis.

2010 Viña Gravonia Blanco, Lopez de Heredia: Vanille, Apfel, Lindenblüten, Anflug von Ahornsirup. Tief, eigen, brillante Säurestruktur, gute Länge.

1983 Rioja Crianza, Marqués de Cáceres: Animalisch, Leder Pekannuss, noch wunderschön zum Trinken – und dies nach 40 Jahren!

2003 Rioja Gran Reserva Viña Pomal, Bodegas Bilbainas: Viel Maggi, dazu sehr auszehrend. Macht keine Freude mehr.

2008 Viña Bosconia Reserva, Lopez de Heredia: Leicht animalisch, dunkle Beerenfrucht, wirkt streng, kräutrig und leicht auszehrend.

2004 Viña Ardanza Reserva, La Rioja Alta: Rote, aber auch dunkle Beerennoten, würzig, Weihnachtsgebäck, Espresso, Blutorangen. Gute Säure, beachtliche Länge.

2012 Viña Arana Gran Reserva, La Rioja Alta: Tabak, Schwarztee, spanische Nüssli, Unterholz. Fleischig und dennoch irgendwie leichtfüssig, langes Finale.

2010 Rioja Reserva, Finca La Emperatriz: Rote Beeren, Lakritz, Karamell, Blutorangen. Ordentlich Säure, recht langes Finale.

2011 Viña Viejas Propiedad, Palacios Remondo: Schwarze Schokolade,Gabazältli, Karamell, Dörrfrüchte. Enorm viel Druck, der Abgang ist mittellang.

2012 Rioja Gran Reserva, Beronia: Laktisch, Schokopulver, etwas viel Holz, zitrische Säure, leicht bitteres Finale.

2012 Rioja Reserva Campeador, Martinez Lacuesta: Rotbeerige Frucht, Kaffee, würzig, recht saftig, mit guter Säure.

2014 Valserrano Finca Monteviejo, Viñedos y Bodegas de la Marquesa: Schwarze reife Früchte, Kaffee, ein Hauch Peterli, Erde. Saftig, mit guter Länge.

2015 Reserva Finca Martelo, Torre de Oña: Modern, mit viel Süssholz, Vanille, daneben aber Fichtenharz, Gebäck, Druck, langer Abgang.

2016 Cerro Añon Gran Reserva, Bodegas Olarra: Mokka, Karamell, Himbeersirup, stichige Säure. Wirkt etwas eindimensional.

2017 Reserva Selección Familia, Vivanco: Schwarze Früchte, Kaffee, würzig, recht konzentriert, mittellanges Finale.

2017 Corona Semi dulce Viura, Cune (CVNE): Melone, Grapefruit, dezent Blumen.

1972 Don PX Gran Reserva, Toro Albalá: Karamell, Zimt, Nuss, Feigen, Kaffee. Ölig, gute Säure, der Abgang endet leider etwas gar kurz.

Donnerstag, 21. September 2023: Argentinien – best of

Getrunkene Weine:

2016 Torrontés Barrel Fermented Signature, Susana Balbo: Riecht eher nach Sauvignon Blanc aus Neuseeland! Pink Grapefruit, Katzenpipi, Grünschnitt, eingebettet in eine quicklebendige Säure. Spannend und etwas gewöhnungsbedürftig.

2017 Malbec/Cabernet Sauvignon Reserva, Amancaya: Schokolade, Vanille, Banane, Karamell. Rund und süsslich – den meisten zu schwülstig.

2017 Petit Verdot Remolinos Vineyard Mini Ediciones, Decero: Feiner Duft nach dunklen, aber auch roten Früchten, balsamisch, Unterholz, sehr würzig, saftig, ein wunderbarer Petit Verdot!

2017 Petit Caro Malbec/Cabernet Sauvignon, Nicolas Catena/Barons de Rothschild: Zwei Drittel Malbec, ein Drittel Cabernet Sauvignon. Reife schwarze und rote Beeren, Graphit, Lakritz, saftig, mit schönem Trinkfluss.

2019 Caro, Nicolas Catena/Barons de Rothschild: Braucht viel Luft, um ein Häuchlein Nagellack wegzufiltern. Dunkle Beeren, gut integriertes Holz, Graphit, Lakritz, Erde. Fleischig und rund, mundfüllend, sehr langes, leicht salziges Finale.

2016 Nicolás Catena Zapata, Catena Zapata: Ein (noch) strenger Bursche – El Niño lässt grüssen, 2016 war der kälteste Jahrgang seit dreissig Jahren! Schwarze Johannisbeeren, Zedernholz, Mineralität. Kräftig, adstringierend, langes Finale. Die spannende Frage lautet: wie rund wird er mit den Jahren?