Donnerstag, 4. Dezember 2014: Serie Bordeaux – Steigerungslauf!

Den letzten Bordeaux Abend in diesem Jahr genossen wir mit einem Steigerungslauf. Von der Appellation Bordeaux Controlée bis zum feinen Grand Cru Classe wurden Weine getestet – das Gefälle zwischen bekannten und unbekannten Namen war teilweise erschreckend.

Degustierte Weine:

– Château Montlau Blanc 2013, Entre-Deux Mers: Zitrussäure, einfach, viel zu spitze Säure.

– Château Montlau Rouge 2011, Bordeaux Supérieur: Schwarze Beeren, Schwarztee, kalter Glühwein, grüne Noten im bitteren, kurzen Abgang.

– Château Fontblanche 2011, Bordeaux AC: Staubig, grün, unreif, bitter, wirklich schwach.

– Château Montlau Hors Série 2009, Bordeaux Supérieur: Holz, Holz, Holz. Wo ist die Frucht? Auf der Strecke geblieben. Unharmonisch, macht keine Freude.

– Clos Floridène 2009, Graves: Mehrheitlich rote Beeren, Cola-Fröschli, dahinter kommen schwarze Kirschen zum Vorschein, wenig Zedernholz, Graphit; am Gaumen Lakritze, mittlerer Körper, schöne Balance, mittellang.

– Rollan de By 2010, Médoc: Schwarze Beeren, Zedernholz, Graphit und viel Lakritze; am Gaumen kompakt, stützende Tannine – das ist guter Bordeaux zu einem Superpreis!

– Talbot 2002, St. Julien, 4.cru: Viel Tabak und Zedernholz, schwarze Früchte; am Gaumen eher schlank, wirkt schon sehr weit fortgeschritten, Abgang dürfte länger sein – es gibt viiiiel bessere Talbot-Jahrgänge.

– Lynch-Bages 1992, Pauillac, 5.cru: Tabak, Waldboden, aaaaaber – keinerlei Altersnoten, sondern nobel gereift – ein Wunder bei diesem „schlechten“ Jahrgang, dieser Wein macht so, wie er sich in seiner femininen Art zeigt, mächtig, mächtig Spass. Jawooohl – so wollen wir Bordooooos!

– La Mission-Haut-Brion 1993, Pessac-Leognan: Waldboden, Pfeffer, Espressomischung; am Gaumen wunderbarer Schmelz, trotz des Alters extrem Druck, jetzt in der Endphase des besten Trinkgenusses.

Danke Otti, für die schöne Selektion an alten, wunderbaren Bordeaux!

Danach ist der Weinkeller bis Ende Jahr geschlossen. Am 11. Dezember feiern wir mit den treuen Magnummitgliedern unsere Wein-Nacht. Wir freuen uns, am 7. Januar 2015, mit einem nächsten Bordeaux-Abend, wieder alle begrüssen zu dürfen.

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Donnerstag, 27. November 2014: Auf ins Veneto – von Valpolicella bis Amarone!

Degustierte Weine:

– Pinot Grigio Garganega delle Venezie 2012, Lenotti: Florale Nase, Holunderblüten; am Gaumen trocken, frisch, einfach, aber bekömmlich.

– Chiaretto Bardolino 2011, Lenotti: Himbeer- und Erdbeerzältli, eigentlich ganz ordentlich, hat nichts Ueberflüssiges, gradlinig.

– Bardolino Classico 2010, Lenotti: Kirschen, fruchtig, sympathischer Tischwein für alle Tage.

– Tifeo IGT 2010, Paladin: Kaffeenoten, Lakritze, Moncherrykirschen; am Gaumen etwas störende CO2, leider zu stark auf der süsslichen Seite.

– Amarone Recioto della Valpolicella 1986, Santi: Medizinal, wie in einer Zahnarztpraxis, am Gaumen Sherrynoten, Nüsse – kurz: vorbei.

– Cabernet Palazzotto 2001, Maculan: Maggikraut, Aromat; am Gaumen noch eher am Leben, macht aber keinen Spass (mehr).

– Dugal Cabernet-Merlot Ca‘ de‘ Rocchi 2006, Tinazzi: Ricola, wenig Maggikraut, Sonntagsbraten, Lakritze; am Gaumen Kaffee, schon recht weit fortgeschritten, aber wenigstens noch trinkbar.

– Corvina Passitta Monterè 2006, Tinazzi: Zwetschgen, Curry, Marsala, Tee; am Gaumen füllig, saftig, mittellanges Finale.

– Amarone La Bastia 2005, Tinazzi: Herbstlaub, üppig, Teenoten, pflaumig; am Gaumen recht viel Säure, wirkt fast etwas streng.

– Valpolicella Superiore 2005, Dal Forno: Mokka, Bazooka, Holz, Zedern, Tabakkiste; am Gaumen ein Koloss, tanninreich, sehr langes Finale, extrem Druck. Powerwein!

– Recioto della Valpolicella La Roggia 1994, Speri: Schwarze Kirschen, Kaffee, wunderbar gereift; am Gaumen weder klebrig noch zu üppig, genau das richtige Mittelmass – fein!

– Rigoletto Bianco Passito 2008, Santa Cristina: Verführerische Düfte; wunderschöne Süsse, genau das Richtige zum Schluss!

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Donnerstag, 20. November 2014: Unbekanntes Ungarn!

Wer hätte das gedacht: durchs Band weg sehr spannende Weine, einige davon sogar sehr gut – ein ganz toller Weinabend, der unvergesslich bleibt. Dank an die beiden Markusse!

– Degustierte Weine:

– Budai Chardonnay Nyakas, 2004: Ueberreife Birnen, etwas Honig; def. zu alt, aber noch trinkbar.

– Tokaji Furmint Dry Mandolas 2010, Oremus: Eiszältli, Aepfel, Ananas, Pfirsich; am Gaumen Minze, leicht herb, wirkt aber frisch.

– Tokaji Furmint 2011, Graf Degenfeld: Vanille, spannende florale Noten, etwas Lindenblüten; am Gaumen feine Harmonie, schöne Säure – toll!

– Cabernet Franc Tornyos 2000, Tibor Gal: Intensive Nase, Weihnachtsgewürze, wirkt noch jung; am Gaumen schöner Schmelz, schmeichlerisch rund, gute Länge – erstaunlich jung wirkend!

– Blaufränkisch 2004, Jozsef Bock: würzig, Zwetschgenkompott; auch am Gaumen Zwetschgen, wirkt älter als der Wein zuvor.

– Titok One 2008, Gere Attila: Karamell, schwarze Beeren, etwas Schweiss, Peperoni; am Gaumen recht viel Druck, aber auch etwas eindimensional.

– Ikon Cabernet Franc Evangelista 2008, Balatanboglar Boraszat: Dunkle Früchte, sämig, Mandarinenschale; am Gaumen breit, leicht austrocknend im Abgang.

– Egri Bikaver Superior 2009, Thummerer: Schwarze Früchte, Teer, Pfeifentabak, Herbstlaub; am Gaumen schöne Harmonie, tabakig, druckvoll.

– Terra Tartaro 2007, Heumann: Modern, Milchschokolade, dunkle Beeren, Lakritze, Kirschen; am Gaumen sehr konzentriert, schwer, mundfüllend.

– Tokaji 4 Puttonyos 1993, Château Dereszla: Creme Brulee, Rosinli, viel Säure, Süsse nicht sehr präsent.

– Tokaji 5 Puttonyos 1988, Chateau Pajzos: sehr dunkle Farbe, Datteln, Feigen, auch Creme Brulee; am Gaumen wieder Datteln, Säure-Süsse-Spiel stimmt, langer Abgang – aufgrund der Nase hätte man ihn vielleicht ein Mü süsser erwarten dürfen. Aber dies ist Stänkern auf hohem Niveau…

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