Donnerstag, 4. November 2021: Bordeaux – mindestens 95 oder maximal 85 Parker-Punkte…

Was für ein Abend…

Getrunkene Weine:

2015 Domaine de Chevalier blanc: Ist zwar die Lisa, die 95 Punkte rausrückte, aber wir blicken darüber hinweg und erfreuen uns an einem tollen, üppigen weissen Bordeaux!

1994 Canon Saint-Emilion: 77-81 Punkte: Klassisch Bordeaux, mit Tabak, Leder, Paprika, Waldboden – endet allerdings leicht grün und kratzig.

2003 Pichon Longueville Comtesse de Lalande: 95 Punkte. Da haben wir uns doch tatsächlich getäuscht – die Meisten tippten auf 85 oder weniger… Wirkt modern, mit Karamell, aber auch Efeu, streng, leicht grün am Gaumen. Nicht wirklich harmonisch.

2000 Léoville-Poyferré: 97 Punkte. Leder, leicht animalisch, am Gaumen saftig, mit feiner Süsse, taut im Laufe des Abends immer mehr auf.

1993 Pichon Longueville Comtesse de Lalande: 85 Punkte. Rossstall, Kaffee, Efeu, modriger Kellerboden, Zigarrenkiste, am Gaumen eher auf der sperrigen Seite.

1986 Rauzan-Ségla: 96 Punkte. Ein sensationell schön gereifter Bordeaux – grosse Klasse!

2005 Laforge: 95 Punkte. Leider Kork.

2006 Figeac: 90 Punkte, angeblich wurden bei der Fassprobe 86 Pünktlein vergeben. Sehr laktisch, Brombeerjoghurt, Süssholz – irgendwie ist alles da, passt aber nicht zueinander.

1996 Fourcas Dupré: 84-86 Punkte. Schwarztee, Speck und Bohnen, am Gaumen nichtssagend.

1978 Mouton-Rothschild: 85 Punkte. Tee, Waldbberen, Kaffee, Tabak, Pilzli – sehr, sehr schön gereifter Bordeaux – wir sind begeistert und als wir erst sehen, was wir da im Glas haben, beginnen die Hände zu zittern. Danke Otti!

1989 Cos d’Estournel: 88 Punkte. Zitronenmelisse, getrocknete Blumen, spanische Nüssli – exotisch, aber lecker!

1995 Bordeaux Domaines Barons des Rothschild Réserve Spéciale: keine Bewertung. Sugus, süss, einfach.

2015 Pape Clement: 96 Lisa P.-Punkte. Macht nichts, ist ein moderner, nach schwarzen Beeren duftender Bordeaux, Mokka, cremig, lang.

1996 Pichon Longueville Comtesse de Lalande: 96 Punkte. Brombeernoten, Zedernholz, Rauchfleisch, Minze, fleischig – noch nicht auf dem Höhepunkt!

2004 Greppicaia Bolgheri Superiore, I Greppi: Der Pirat zum Schluss. Keine Parker-Bewertung. Ätherisch, fremd, gut als Nichtbordeaux erkennbar.

Ein genialer Abend – wer hätte das gedacht! Vielen Dank an alle!

Donnerstag, 28. Oktober 2021: Ribera del Duero

Getrunkene Weine:

2015 Quietus Verdejo Fermentado en Barrica: Reif, mineralisch, recht viel Druck, gute Länge.

2017 Matarromera Crianza: Schwarze Beeren, Lakritz, Mokka, Schokolade, am Gaumen noch etwas ungestüm.

2011 Veronica Salcado Capricho: Karamell, Brombeeren, Schokolade, sehr modern.

2017 Hacienda Monasterio: Viel Holz, blumig, Karamell, leicht mineralisch, cremig. Eigentlich jetzt schon voll da und trinkreif.

2012 Hacienda Monasterio Reserva: Schwarze Johannisbeeren, Kirschen, frischer Waldboden, mineralisch. Gute Säure, langer Abgang.

2014 Corimbo I, Bodegas La Horra: Modern, trotzdem recht vielschichtig, kräftig und voller Leben.

2014 Alonso del Yerro Maria: Gabazältli, schwarze Beeren, rund und geschmeidig, mittellang.

2004 Alonso del Yerro Maria: Wahrscheinlich immer noch nicht auf dem Zenith! Leider am Gaumen etwas zuviel Kohlensäure, die Nase gefällt mit Blumennoten, schwarzen Früchten und etwas Tabak.

2003 Pesquera Reserva Especial: Leichte Animalik, Sattel, Blutorange, ungebrannter Ton. Kaffee, am Gaumen recht fleischig.

2009 Pesquera Millenium Gran Reserva: Schwarze Früchte, grosse Tiefe, mineralisch, am Gaumen eher auf der cremigen Seite. Langes Finale.

2005 Llanos del Almendro, Dominio de Atauta: Sehr kräutrig, Sauerklee, Thymian, hat aber viel Druck, überrascht über die 15.7% vol.

2006 Antonino Izquierdo Vendimia Seleccionada: Leider nicht ganz harmonisch, riecht nach Schwefel und abgestandenem Regenwasser.

1995 Viña Pedrosa Gran Reserva: Leicht animalisch, wirkt im positiven Sinn altmodisch. Schöner Abschluss!