Donnerstag, 30. September 2021: Loire!

2015 Bouvet Trésor Saumur Brut Blanc, Bouvet Ladubay: Hefenoten, leicht toastig, grüne Äpfel, Limetten. Schmeichlerische Perlage, vollmundig, mineralisches Finale.

2020 Sancerre Rosé Grande Réserve Sélection Famille, Henri Bourgeois: Prägnante rote Beerenfrucht, Zältli, Grenadinesirup, am Gaumen mineralisch, trocken.

2018 Rosé D’Equinoxe Bourgueil, Y. Amirault: Rosé aus Cabernet Franc: Akazienhonig, weisse Blumen, Steinobst; am Gaumen saftig, ausgewogen, mit präsenter Säure und einem langen Finale.

2013 Sancerre L’Amiral, Gitton Père & Fils: Viel Schwefel, riecht wie am 1. August, leichte Altersnoten, der ist nicht mehr wirklich in Form.

2014 Pouilly-Fumé Les Cris, Cailbourdin: Knackigfrische Zitrusnoten, weisse Blumen, Rauch, Stachelbeeren. Am Gaumen griffige Säure, sehr mineralisch, gute Länge.

2017 Pouilly-Fumé Nuit Blanche, Domaine de Maltaverne: Steinobstaromen, Stachelbeeren, Lindenblüten; am Gaumen kommt die Mineralik schön zum Tragen; zitrische Säure, mittellanges Finale.

2001 Vouvray sec Le Haut-Lieu, Huet: Was für ein Pech: K O R K! Das wäre mit Bestimmtheit ein ganz grosses Weisswein-Erlebnis geworden…

2017 Menetou-Salon les Blanchais, Domaine Pellé: Zitrus, Blumen, kräutrig, sehr vielschichtig, wenn man die Zeit aufbringt, ihm Luft zu geben. Die Mineralität ist subtil, die Säure bestens integriert, der Abgang ist lang.

2015 Sancerre Rouge, Pierre Morin: Pinot Noir. Walderdbeeren, italienischer Hustensaft, Ikea Zimtzwetschgenkerze. Ein Wein, der polarisiert – die Meisten schütteln den Kopf, zwei, drei nicken zufrieden und trinken das Glas leer.

2017 Bretêche Bourgouil, Domaine de la Chevalerie: Ein Cabernet Franc wie aus dem Rossstall äh aus dem Bilderbuch: neben besagten animalischen Noten Leder etwas Tabak, kräutrige Würze, leicht trockene Tannine und leider etwas zuviel Kohlensäure.

2015 Chinon Les Grézeaux, Bernard Baudry: Nur leicht animalisch, rauchig, sehr würzig, voller Charakter, mit festen Tanninen und guter Länge.

2015 Chinon Clos de l’Echo, Couly-Dutheil: Schwarzbeerige Frucht, Karamell, Joghurt, viel Lakritz, erinnert fast an einen jungen 09er Bordeaux; feine Tanninstruktur, süsslich, schwarze Schokolade, gute Länge.

2015 Saumur Champigny Clos Moleton, Arnaud Lambert: Holznoten, Blutorangen, ätherische Öle, Zimt, fein mineralisch, rund und mit sehr langem Finale. Noch zu jung, in zehn, 15 Jahren ganz, ganz gross.

1986 Vouvray Nectar Vin Mouilleux, Marc Bredif: Nasser Hund, überreife Äpfel, da sind wir uns einig: unharmonisch und schwer zu verstehen.

1992 Moscatel de Setubal Alambre, José Maria da Fonseca: Ein Überbleibsel von letzter Woche – Bettmümpfeli mit medizinalen Noten – ein Schlücklein, und ab in Morpheus Arme…

Keine Selbstverständichkeit: Woche für Woche gibt’s von Otti feine Leckereien…





Donnerstag, 23. September 2021: degu fou – Schaumweine & gespritete Weine

Ziel dieser Monsterdegu war es, Silvia auf die Weinakademiker-Abschlussprüfung einzustimmen.

Getrunkene Weine:

Crémant de Loire, Brézé (Frankreich): Hefig, floral, grüne Äpfel, feine Perlage, leicht bitteres Finale.

2004 Chardonnay Brut, Sekthaus Raumland (Deutschland): Honignoten, Williamsbirnen, Brioche, Flieder, wirkt älter als erwartet.

2012 Leopardi Brut Nature Gran Reserva, Cava Llopart (Spanien): Weissleim, Brausetablette, reduktiv, sehr mineralisch, kommt erst mit viel Luft langsam in bessere Gänge.

2015 Furmint Pezsgö Brut, Demeter Zoltán (Ungarn): Babyfürzli, Silofutter, warme Brotkruste. Apfel- und Birnennoten tauchen langsam auf, das Babyfürzli verschwindet, die Perlage gefällt, die Welt ist wieder in Ordnung.

1870 Tio Manuel para Dolores Vino Añejo, Manuel Moneva e Hijos (Spanien): 100% Grenache, 18% vol., über hundert Jahre in Eichenfässern gelagert. Offenbar nicht aufgespritet. Brot, Korn, Baumnuss, Karamell, schwarze Schokolade. Am Gaumen ölige Textur – verrückt!

2012 Galateo Banyuls, Coume del Mas (Frankreich): Feigen, Hustensirup, Karamell, am Gaumen viskos.

Oloroso Asunción, Alvear (Spanien): Walnuss, wirkt leicht süss, weich und zugänglich.

2016 Muscat de Beaumes de Venise, Réserve Saint Dominique (Frankreich): Litchi, Rosen, Bittermandeln, frisch!

2001 Muscat de Beaumes de Venise Le Chant des Griolles, Jaboulet Aîné (Frankreich): Erstaunlicherweise noch trinkbar, dunkle Farbe, Karamell, Toffifee, Orangenzesten.

Muscat de Saint-Jean de Minervois, Vignerons de Saint-Jean (Frankreich): Pfefferminz, Pneu, ätherische Öle, angebrannte Milch, Kandiszucker – hm, der ist schon etwas gar alt.

Madeira Sercial 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Meersalz, Orangen, Haselnüsse, sehr frisch und blitzsauber.

Madeira Verdelho 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Grüne Baumnüsse, salzig, Orangenschalen, würzig und recht konzentriert.

Madeira Bual 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Leicht stichig, Orangen, Honig, gekochte Zwetschgen, Feigen.

Madeira Malvasia 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Orangenschalen, Kaffee, Zartbitterschokolade, Zimt. Füllig und schwer.

2007 Maury Vendange Mise Tardive, Domaine Pouderoux (Frankreich): Riecht voll nach Schwarzwäldertorte!

1985 Vintage Port, Quinta do Noval (Portugal): Leichte Süsse, nobles Leder, Milchschokolade, strahlt Wärme aus.

Kein Zurücklehnen, sondern harte Arbeit…

Donnerstag, 16.09.2021: Im Fokus: Kt ZH…

Was für ein Abend! Alles Weine aus einem Keller vom Kanton Zürich, alles Weine von Brigitte und Benjamin, die im Schnitt einen runden Geburtstag feierten – vielen, vielen, vielen Dank!!!

Getrunkene Weine:

2017 Château de Beaucastel Châteauneuf-du-Pape Roussanne Vieilles Vignes (Frankreich, südliche Rhône): Von einer kleinen Rebparzelle, die 1909 gepflanzt wurde. Cremig, voll süsser Würze, geröstete Nüsse, komplex, langer Abgang.

2014 Sine Qua Non Lightmotif (USA, Kalifornien): Einer von Manfred Krankls Kultweinen im Weinclub – wow! Da erstarrt man glatt vor Ehrfurcht! Jede Menge Steinfruchtaromen, vielschichtig und erstaunlich elegant, der Abgang will kaum enden.

2015 Châteauneuf-du-Pape La Combe des Fous, Clos Saint Jean (Frankreich, südliche Rhône): Sehr würzig, mit dunklen Beerennoten, Cassislikör, Blutorangen, Rosssattel, am Gaumen schimmern die 16% vol Alkohol etwas gar fest durch.

2015 Châteauneuf-du-Pape Deus Ex Machina, Clos Saint Jean (südliche Rhône): Ausladender als der Combe de Fous, Kirschlikör, schwarze Olivenpaste, am Gaumen voluminös, der Alkohol ist besser integriert als beim Combe de Fous, der druckvolle Abgang ist sehr lang.

2016 Châteauneuf-du-Pape Colombis, Isabel Ferrando (südliche Rhône): Von über 60jährigen Rebstöcken, 100% Grenache. Angenehm vornehm, kein Prahlhans, hochmineralisch, tief, komplex – und mindestens fünf Jahre zu jung!

2010 God only knows, Cayuse (USA, Washington State): Schwarze Oliven, rote Beerenfrucht, Menthol, Blut, kompromisslos verrückt, eigenständig – fast schon Balla Balla – aus Walla Walla!

2016 Descendant, Torbreck (Australien, Barossa): Shiraz und ein paar Prozentli Viognier. Sehr dunkle Farbe! Teer, blaue Beeren, Sandelholz, ausladend, unglaublich Druck – ein Wein für kalte Winterabende!

2019 Holy Grail Seppeltsfield Road Shiraz, Two Hands (Australien, Barossa): Rote pralle Beerenfrucht, Vanille, dunkle Schokolade. Üppig und ausladend, aber mit präsenter Säure, fleischig und mit guter Länge.

2015 Andremily No 4, Andremily (USA, Kalifornien): Sehr dunkle Farbe. Schwarze Beerenfrucht, laktisch, kalte Asche, Schokolade. Üppigkeit ist bei diesem Wein beileibe kein Fremdwort, das pfeffrige Finale ist sehr, sehr lang.

2015 Sine Qua Non Syrah Trouver L’Arène (USA, Kalifornien): Nochmals ein Sine Qua Non! Und gleich ein 100-Punkter! Eine üppige Schönheit, exquisit – da fehlen einem die Worte!

NV Museum Reserve Muscat, Yalumba (Australien): Sultaninen, Feigen, Datteln, Kandiszucker, Baumnüsse, Karamell. Etwas Marzipan, die Süsse ist nicht aufdringlich, öliges, langes Finale.

Alles Zürcher Weine – bzw aus einem Zürcher Weinkeller…