Donnerstag, 27. Februar 2014: Eikendal – South Africa!

Eikendal, Stellenbosch, ist seit 1981 in Schweizer Besitz. Letztes Jahr war der Wine Maker im Obertor zu Besuch und brachte einige „Weingschänkli“ mit.

Degustierte Weine:

– Chardonnay Janina 2011, Eikendal: Leicht schwefelig, Zitrusaromatik; am Gaumen etwas schmalbrüstig, dürfte mehr Säure haben.

– Cabernet / Merlot 2008, Eikendal: Leichte Rauchnoten, Speck, grün; wirkt marmeladig, Karamell, leichte Schärfe am Gaumen. Haut niemanden um.

– Eikendal Pinotage 2010, Eikendal: Eukalyptus, Zitronenschale, Banane, rote Beeren, Rauchnote, dunkle Schokolade; am Gaumen recht adstringierend, mittlerer Körper.

– Charisma 2012, Eikendal: recht viele Fruchtnoten, „warme“ Nase; am Gaumen dropsig, Kohlensäure, nicht wirklich charismatisch.

– Classique 2008, Eikendal: Schwarze Früchte, etwas Eukalyptus, rauchig, wirklich nobel; am Gaumen breit, hat Druck, sehr guter Wein.

Ausserdem noch probiert: Pinotage 2009 Diemersfontein (wie immer, Kaffee, Kaffee, Kaffee); The very sexy Shiraz 2008, Cloof (unsexy).

eikendal

Donnerstag, 20. Februar 2014: Piemonte

Der Weinkeller reist in diesem Jahr ins Piemont – also höchste Zeit sich mit den Regionen und den Weinen zu beschäftigen.

Degustierte Weine:

– Roero Arneis 2010, Malvirà: Zitrusfrüchte, „anmächelig“; am Gaumen noch erstaunliche Frische zeigend, präsente Säure, kurzer bis mittlerer Abgang.

– Dolcetto d’Alba Falletto 2011, Bruno Giacosa: Erdbeerkonfitüre, Rhabarbar, Cherry Cola; am Gaumen Amaretto, modern, wirkt irgendwie etwas aufgedonnert – oder ist das authentisch?

– Barbera d’Asti La Tota 2011, Marchesi Alfieri: sehr fruchtig, Kirschen, Thymian, Pfeffer; am Gaumen Amarenakirschen, prägende Säure im mittleren Abgang.

– Nebbiolo d’Alba Bernardina 2010, Ceretto: Toastaromen, Kirsch, noch sehr jung wirkend; am Gaumen noch viele Gerbstoffe, Fruchtsüsse und Säure sind aber gut ausbalanciert, sehr modern, aber gut gemacht.

– Nebbiolo d’Alba 2003, Saffirio: Kirschen, getrocknete Rosen, Trüffel; am Gaumen schöne Reife, runde Tannine, hat Druck und Charakter.

– Barolo 2002, Saffirio: Getrocknete Blumen, schön strukturiert; am Gaumen zeigt er Muskeln, trotz des schlechten Jahrgangs erstaunlich gehaltvoll, von Altersbeschwerden keine Spur.

piemont

Donnerstag 13. Februar 2014: Pago Campo de la Guardia – Bodegas Martúe

Die Bodegas Martúe erhielt 2009 die Klassifizierung Vino de Pago, was einer DO entspricht. Mit Ignacio de Miguel kümmert sich eine renommierte Oenologen-Persönlichkeit um die Vinifikation. Ob wir uns von diesen klingenden Namen beeindrucken liessen? Die klare Antwort lautet: Nein!

Degustierte Weine:

– Blanco Nieva Verdejo 2011: Florale Nase, weisse Blumen, Zitrusfrüchte, reifes Obst; am Gaumen fruchtig, knackige Säure, ausgewogen.

– Martúe Chardonnay 2011, DO Pago Campo de la Guardia: Nordpolzältli, mineralisch, nicht sortentypisch; am Gaumen Melone, wirkt gemacht, eher kurz, hat nicht die Frische des Verdejo.

– Seis Quintas Martúe Douro DOC: Braten, medizinisch; am Gaumen grün, metallisch im Abgang. Macht keine Freude.

– Martúe 2009, Pago Campo de la Guardia: Würzige Aromen, Teer, Braten, Jod, Karamell, leicht schweflig; am Gaumen wieder schweflig, leicht grün, leicht bitter im kurzen Abgang.

– Martúe Especial 2008, Pago Campo de la Guardia: Schwarztee, Banago, dunkle Beeren, cremige Textur; am Gaumen schöne Struktur, bleibt recht lange.

– Martúe Syrah 2008, Pago Campo de la Guardia: leider viel Schwefel in der Nase, das alles andere überdeckt; am Gaumen süsslicher Extrakt, bleibt zwar recht lang, aber es stört die metallische Note.

Und weil wir nicht bereits um 21 Uhr nach Hause wollten:

– Huno Crianza 2007, Pago los Balancines: braucht etwas Zeit, um sich zu öffnen, dann schöne Mineralität, dunkle Beeren; am Gaumen schmackhaft, kompakt, mittlere Länge.

– Legón Premium 2005: dunkle Schokolade, Streumi, orientalische Gewürze, Graphit, herausfordernde, aber spannende Nase; am Gaumen wieder (zu) viel Streumi, Süssholz, hat Druck, mittellang. Diese Streumi-Dominanz irritiert ein bisschen.

martue