Donnerstag, 1. Oktober 2015: Bordeaux – old vintage

War dies wieder einmal ein spannender Abend – davon werden wir noch unseren Urenkeln erzählen…   Danke, Andy und allen anderen, die mit tollen Weinen dazu beigetragen haben!

Degustierte Weine:

– 1999 Domaine de Chevalier blanc: Ein Traumstart! Dieser Wein wirkt ja noch jung, hat Potential für die nächsten 15 Jahre! Endlich tauchen wieder einmal Ottis Bachbumbeln auf beim Bukett, andere schwärmen von bestimmten Apfelsorten – ich hab‘ lieber davon getrunken und genossen…

– 1959 Château Lamourous, Margaux: Anfangs leicht muffig, wie wenn man 30 Jahre in Stiefeln steckt und diese auszieht: nach guter Lüftung kommt ein guter, durchwegs noch trinkbarer Wein zum Vorschein mit einem feinen Schmelz am Gaumen – imponierend!

– 1964 Clos L’Angélus, Saint-Emilion: Malziges Bukett, Waldboden, hat noch Frucht, wirkt niemals wie ein 64er.

– 1966 Saint-Estèphe Vin de Bordeaux: Thymian, getrocknete Blätter, am Gaumen sperrig, auszehrend – aber noch trinkbar und keineswegs hinüber! Für einen absoluten No Name-Bordeaux eine kleinere Sensation.

– 1978 Château Saint Estèphe, Saint Estèphe: Maggikraut, war wahrscheinlich nie was, wurde nie was, wird nie mehr was sein.

– 1966 Château La Tour Figeac, Saint Emilion: Essigstich, untrinkbar – auch das darf mal vorkommen.

– 1966 Château Montgrand-Milon, Pauillac: Eukalyptus, Unterholz; am Gaumen kräftig, herb, gute Länge.

– 1967 Pomerol: Dörrfrüchte, malzig, erstaunlich noch in guter Form; am Gaumen leicht metallisch, aber durchaus noch trinkbar.

– 1969 Château Cassevert, Saint-Emilion (Sélection de Château Grand Mayne): Rindsbraten mit Kartoffelstock, Pilz; am Gaumen aufgewärmte Bratensauce.

– 1970 Château Lynch-Bages, Pauillac: Getrocknete Feigen, Tee, braucht Luft und entwickelt sich immer mehr zu einem grossen Wein; am Gaumen traumhafte Süsse, langes Finale – herrlich!

– 1972 Château Giscours, Margaux: Etwas gar viele grüne Noten, aber in Anbetracht des schlechten Jahrgangs ok.

– 1975 Château Les Carmes Haut Brion, Graves Pessac-Léognan: Pilze, Waldboden, etwas Tabak. Attraktiv, hat sehr gut gehalten!

– 1976 Château Gazin, Pomerol: nasses Seil, Lebkuchen, würzig, recht saftige Tannine – nichts wirklich Grosses, aber gut trinkbar.

– 1976 Grand Corbin-Despagne, Saint-Emilion: spanische Nüssli, etwas Waldboden; am Gaumen erstaunlich breit, gute Länge.

– 1978 Château Beychevelle, Saint-Julien: Tabakig, Zedernholz, Lakritze, durchaus noch einen Hauch Frucht aufweisend; am Gaumen reif, aber mit guter Länge.

– 1982 Château Prieuré-Lichine, Margaux: Aristokratisch, man spürt den Superjahrgang heraus, fast karamellsüss; am Gaumen röstige Noten, Druck.

– 1982 Château Suduiraut, Sauternes: Grapefruit, Bienenwachs und vieles mehr; wirkt erstaunlich jugendlich, recht fetter Bursche, süss, sehr lang – herrlich!

– 1990 Château Rieussec, Sauternes: viel Honig, Malz, wirkt schon sehr weit fortgeschritten; am Gaumen recht üppig, aber es fehlt etwas die Harmonie. Ist der vielleicht schon über dem Höhepunkt?

altebordeaux

Donnerstag, 24. September 2015: Portugal

Der harte Kern unserer Weinbuddis fliegt schon bald nach Porto! Um die Schleckmäuler auf Portugal einzustimmen, vergnügten wir uns mit einigen tollen Roten und leckeren Ports!

Weisswein: Quinta do Zambujeiro, Monte do Zambujeiro 2014: In der Nase herrlich gereifte Agrumen und ‚Iszältli‘ und schöne Frische; am Gaumen mundfüllend und harmonisch, schon fast eine leichte Cremigkeit toll eingebunden in erfrischenden Zitrusfrüchten und Birne; mit schön balancierter Säure.

Grainha Reserva 2009: Nase mit tollen schwarzen Früchten, Caramel, schwarzer Holunder; harmonisch am Gaumen mit tollem kräftigen Gerüst; schon fast dick, eingekocht, schöne Säure, leicht grün und bitter im Abgang. Was für ein Einstieg – wir freuen uns schon auf die Nächsten!

Callabriga Riserva 2005: Jawoll – es geht so weiter – wieder schwarze Früchte und pralle schwarze Kirschen, Hauch von Vanille und Caramell; am Gaumen harmonisch und cremig; schöner Schmelz, rund und geschmeidig. Sozusagen der moderne Bruder von Grainha.

Quinat do Noval, Cedro do Noval 2009: In der Nase und am Gaumen Bratensauce und schwarze Früchte und Caramel; Bitterschokolade, schwarzer Holunder, langer Abgang mit Bitterschokolade, „bestens mit Preiselbeeren mit Wienerschnitzel“; wir sind irritiert und nicht alle wissen ob wir das gern haben?

Quinta do Vallado, Reserva 2011, Field Blend: Wow, das ist ein Bursche, der schon die Nase verwöhnt mit cremigen schwarzen Früchten, tolle Tiefe und ein Touch von Vanille, Mocca und Brombeeren; am Gaumen die grosse Wucht und Cremigkeit in seiner tollsten Form. Die Tiefe und Breite der Geschmäcker unterstützt von Schokolade und Vanille beeindrucken. Ein Wow-Wein!

White Port, Andresen, 10 Jears old: Schöner weisser Port mit kräftigen Sherrytönen, Marzipan und Baumnüsse

Calem, Port: vorbei

Martinez, Vintage Port 1994: Gereifter eleganter Port, an der Nase etwas Kellerton und medizinal mit schönen Nusstönen, keine Wuchtbombe sondern Eleganz mit einem feurigen Finale mit fast ewigem Abgang!

 

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Donnerstag, 17. September 2015: Apulien mit Jorge

 Danke Jorge, für die feine Serie an Apulien-Weinen!

Degustierte Weine:

– Antico Locorotondo 2014, I Pastini: Frisch, leicht herb, ungekünstelt.

– Rampone Minutolo 2014, I Pastini: Florale Nase, dazu Grapefruitnoten, am Gaumen trocken, harmonisch, schmackhaft.

– Fiano Orme 2014, Massimo Leone: Duft nach sehr reifen Agrumen, Honigtöne, stützende Säure, es fehlt etwas die Länge.

– Toru Nero di Troia 2013, Cotinone vigneti: Einerseits Karamell und Vanille, anderseits frisch geschnittenes Gestrüpp, herb. Harmonie felt.

– Montero 2011, D’Alfonso del Sordo: Lakritz, kalte Asche, wirkt authentisch, gute Säure.

– Negroamaro Teresamanara 2012, Cantele: Würzig fein, schwarze Beeren, mit Druck, erstaunliche Länge.

– Essentia Loci Primitivo 2012, Ognissole: Welke Blumen, spanische Nüssli, mineralisch – eigentlich spannend, wäre da nicht diese aufdringliche Süsse.

– Es Primitivo di Manduria 2013, Gianfranco Fino: Kaffee, eingelegte Früchte, Lakritze, verschiedene Gewürze, am Gaumen merkt man die 16.5% vol, – sehr lang, muskulös – ginge locker als Amarone durch.

– Mysterio Primitivo del Salento 2012: Gut gemacht, wenngleich die Süsse ein bisschen weniger sein dürfte.

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