Donnerstag, 3. Februar 2021: Vinos de Canarias

Otti war auf La Palma und Teneriffa und brachte uns spannende Neuentdeckungen und feine Leckereien mit – vielen Dank!

Getrunkene Weine:

2020 Tagalguén Albillo Criollo, Juan Jesús Pérez Adrián, La Palma: Frisch, mit feinen Zitrusnoten, angenehm blumig, ausgeglichen und harmonisch. Feine Säurestruktur, mittellanges Finale.

2013 7 Fuentes, Suertes del Marqués, Teneriffa: Viel besser als die Flasche vor zwei Jahren! Leichter Stinker, der sich rasch verflüchtigt, Blutorangen, spanische Nüssli, die vulkanische Herkunft ist nicht zu überschnuppern!

2015 Albahra Vinos Mediterráneos, Envinate, Almansa (Castilla La Mancha): Die Envinate-Weine aus Teneriffa und Galicien heissen Vinos Atlánticos, der Albahra hingegen Vinos Mediterráneos. Ein ganz spezieller Terroir-Wein! Himbeeren, aber auch dunkle Waldbeeren, Kamillentee, Thymian, Heu. Präsente Tannine, die Säure spielt mit, gute Länge.

2020 A Aceró Edición Limitada, Luisbrito, La Palma: Baboso negro, Castellana negra, Vijariego negro. Hagebutten, schwarze Kirschen, ganz speziell, am Gaumen leider zu stark prickelnd.

2018 Vega Norte X Fermentada en Barrica, La Barrica, La Palma: Etwas viel Holz, balsamisch, harzig, Rauch, Vulkanasche, recht kräftig.

2019 Vega Norte X, La Palma: Eukalyptus, ätherisch, Alkohol etwas im Vordergrund stehend – die ätherischen Öle ziehen sich durch bis hin zum mittellangen Abgang.

La Geria Licor de Moscatel, Lanzarote: Weinbeeren, leider viel Nagellack.

2018 Riesling Kabinett Abtsberg, Maximin Grünhaus: Kleines Fürzli, Lindenblütentee, käsig – der muss erst mal etwas harmonischer werden.

Rebgärten in den Bergen La Palmas auf 1500 m . abgelegen, gepflegt und verträumt

Donnerstag, 27. Januar 2022: Südafrika!

Getrunkene Weine:

2014 Chardonnay Serruria, Cape of Good Hope: In der Nase noch sehr frisch – besonders die Holznoten duften, was das Zeug hält – ein Biber würde sofort närrisch und würde die Flasche anknabbern…

2016 Magdalena The Landscape Series, Gabrielskloof: 50% Sauvignon Blanc, 50% Semillon. Magdalena riecht (zu) stark nach ungelüfteter Autowerkstatt. Da haben die zärtlichen Lanolinnoten leider keine Chance dagegen…

2017 Donatus, Dornier: 80% Chenin Blanc, 20% Semillon. Orangenblüten, Grapefruit, rauchig, Honig, sehr frisch und mit lebendiger Säure, leicht mineralisches Finale.

2009 Naudé White Blend, Naudé: Garantiert spannend! Von Rosenöl, Honig, Jod, Algen ist alles drin, der Abgang ist reich an Salznoten – Wassernachschub, subito!

2015 Old Vines Cinsault, Naudé: Da kitzelt Jasmin in der Nase, ungewöhnliche Gewürze gesellen sich dazu, rote Beeren – wahrlich kein Mainstream-Wein! Unbedingt gekühlt trinken, weder geschüttelt noch gerührt.

1997 Rubicon, Meerlust: Frucht: intakt! Tabak: nobel! Dazu na chli Banane und Süssholz. Am Gaumen sexy Süsse, gmögige Säure – lecker! Meerlust macht Lust auf Mehr…

2000 Fusion V, De Toren: Bordeauxblend. Von Buschbrand über Melasse bis hin zu Silofutter – unsere Oberschnüffler riechen ALLES! Kurz gefasst: wirkt weiter als der 97er Meerlust, hat leicht grüne Noten am Gaumen, aber viel Druck, zehrt dann am Ende leider aus.

2017 Blueprint Syrah, de Trafford: Brombeeren, Eukalyptus, Graphit, Lakritz, Pfeffer. Fleischig und füllig.

2010 Syrah, Anthonij Rupert: Brombeerduft, viel Lakritz, zum Glück nur wenig Ölsardine, etwas Zedernholz. Wirkt üppig und etwas eindimensional.

2014 Dornier CMD, Dornier: 60% Malbec, 30% Petit Verdot, 10% Cabernet Franc. Schwarze Früchte, Lakritz, dezent Röstaromen. Fleischig und kompakt, mit viel Druck und einem sehr langen Abgang. Produktion: nur 550 Flaschen!

2017 Cabernet Sauvignon Reserve Collection, Tokara: Schwarze reife Beeren, Stachelbeeren, Süssholz, nobler Tabak und Zedernholz. Breit am Gaumen, rund, mit feinen Tanninen und einem langen Finale.

2018 Malbec Barrique AOC Aargau, Nauer Weine: Für alle, die stutzig geworden sind: jawoll, der Aargau liegt in der Schweiz und nicht am Südzipfel von Afrika! Ein gelungener Piratenakt vom Käpt’n aus Oerlikon – bravo! Wir tippten auf Pinotage, Stellenbosch Bordeauxblend – aber niemals auf Aargau! Macht nix, wir sind nicht sauer auf Nauer…

1994 Riesling Auslese Kanzemer Altenberg, von Othegraven: Nach dem Abstecher ins Schweizer Malbecmekka der obligate Riesling-Mundreiniger zum Schluss: Kandiszucker, Aprikosen, Hagebutten, Löschpapier, Überseekoffer. Oder vielleicht doch Käpt’n Hooks Schatzkiste?

Donnerstag, 20. Januar 2022: Piemont – Nebbiolo!

Getrunkene Weine:

2016 Hérzu Riesling Langhe DOC, Ettore Germano: Etwas Petrol, Pfirsich, Wachs, Butterilch, gute Säure.

2018 Derthona Colli Tortonesi, Vigneti Massa: 100% Timorasso. Apfel, Aprikosenkerne, mineralisch, dominante Säure, leicht bitteres Finale. Spannende Entdeckung.

1990 Barolo Monprivato, Brovia: Schleichender Kork. Maggi, Waldboden, sehr auszehrend.

2018 Langhe Nebbiolo, Ugo Lequio: Kirschnoten, leichte Pfeffernote, Lakritz, Blüemli.

1955 Barolo, Marchesi di Barolo: Wenig Maggi, Karamell, Feigen, ganz spannend, wie er sich im Glas entwickelt und immer schöner wird! Fein saftig, macht richtig Spass! He, und das bei einem 67 Jahre alten Wein! Danke, Marcel!

1967 Barbaresco, Cascina Cabanet Fascetto: Braucht Luft! Iod, Algen, kräutrig, sogar noch Frucht, durchaus noch schön zu trinken!

1979 Barolo Riserva Speciale, Gigi Rosso: Hustensirup, würzig, auszehrend – dann doch lieber den Gigi von Arosa, bitte…

1997 Barolo Cannubi, Marchesi di Barolo: K O R K!

1997 Barolo Riserva Massara, Castello di Verduno: Nobles Leder, Blutorangen, herrliche Gewürze, fleischig und kräftig, langer Abgang – toll!

2003 Barbaresco Il Bricco, Pio Cesare: Jahrgangsbedingt sehr üppig, pflaumig, Zimt, feinwürzig. Weiche Tanninstruktur, mittellanges Finale.

2007 Barolo Vigneto Cannubi, Burlotto: Fleischig, viel Lakritz, Blutorange, Colafröschli, Teer, noch jung.

2007 Barolo Riserva, Mirafiore: Süssholz, Pfeffer, Zimt, Zedernholz. Leicht grüne Noten am Gaumen.

2016 Barbaresco La Ganghija, Enzo Rapalino: Natürlich noch ein Baby. Fleischig, kompakt, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis!

2009 Riesling Spätlese Ürziger Würzgarten „Kranklay“, Karl Erbes: Kein Donnerstag ohne Riesling – die Spätlese von Erbes kommt beschwingt leicht und nicht allzu süss daher – erfrischend und fein!