Donnerstag, 28. Juni 2018: Serie Traubensorten – Riesling – die Königin der weissen Trauben

Getrunkene Weine:

– Riesling Kabinett Wolfer Goldgrube 2016, Vollenweider (D): Weinbergspfirsich, sehr frisch, feine Mineralität, herrliches Süss-Säurespiel. Die Leichtigkeit des Seins.

– Riesling Spätlese Wolfer Goldgrube 2006, Vollenweider (D): Aprikosen, Honig, um einiges süsser als der Kabinett, am Gaumen stimmt die Säure mit der Süsse perfekt überein.

– Riesling Spätlese Feinherb Bernkasteler Graben 2015, Studert Prüm (D): Grapefruit, fadengrad, fein herb wie ein Feinherb sein muss, den Meisten dennoch zu herbsauer.

– Riesling Trocken Brauneberger 2016, Fritz Haag (D): Leicht schweflig, Teenoten, Grapefruit, rauchig, sehr mineralisch.

– Riesling Kung Fu Girl 2014, Charles Smith (USA): Plastik, Petrol, wenig Pfirsich, wirkt einfach und flach nach den deutschen Rieslingen.

– Riesling trocken Hochheimer Stielweg Erste Lage 2016, Künstler (D): Weinbergspfirsich, Pfefferminze, wenig Schwefel, sehr mineralisch, knochentrocken, die Säure ist lebendig, langer Abgang – viel, viel, viel zu jung!

– Riesling Smaragd Loibenberg 2015, Domäne Wachau (A): Zitrusnoten, floral, Brioche, wirkt süsser als die knochentrockenen Rieslinge aus Deutschland. Saftig, kompakt.

– Riesling Smaragd Limitierte Edition 2013, Johann Donabaum (A): Grapefruit, Mirabellen, üppige Struktur, feine Mineralität, etwas Safran, sehr gute Länge. Gefällt allen sehr gut.

– Riesling trocken Grosses Gewächs Forster Ungeheuer 2014, von Winning (D): Weinbergspfirsich, fleischig und breit, dennoch fadengrad dank hervorragend integrierter Säure – macht richtig Spass!

– Riesling trocken Brauneberg Juffer Sonnenuhr GG 2009, Fritz Haag (D): Steinobst, dezent mineralisch, leicht rauchig, unglaublich schöne Fruchtsüsse, harmonisch.

– Riesling Ried Heiligenstein 1. Lage 2015, Schloss Gobelsburg (A): Grapefruit, tropische Früchte, dezent mineralisch, recht üppig. Sehr saftig, kompakt, aber keinesfalls plump, sonder fadengrad, harmonisch.

– Riesling Spätlese Uerziger Würzgarten „Kranklay“ 2009, Karl Erbes (D): Ganz wenig Petrol, tropische Früchte, dazu Pfirsich, feinbuttrig, warmes Kerzenwachs, die Süsse und Säure spielen perfekt miteinander – richtig gut!

– Riesling Spätlese Wehlener Sonnenuhr 2002, Dr. Loosen (D): Creme Brulée, öpfelig, wirkt nicht mehr frisch, etwas lasch am Gaumen.

– Riesling Auslese Nr. 5 Zeltinger Schlossberg 1999, Selbach-Oster (D): Eistee, Minze, füllig und sofort voll da, Anklänge von Petrol, am Gaumen passt die Säure mit der Süsse perfekt zusammen, der Abgang ist sehr lang – toll!

– Riesling Eiswein Bernkasteler Bratenhöfchen 2004, Kerpen (D): Finessenreich, leicht nussig, getrocknete Früchte, Tee. Am Gaumen leicht rauchig, sehr viel Säure, unglaublich lang – ein toller Abschluss!

 

 

Donnerstag, 21. Juni 2018: Reif für die Insel – Sizilien!

Getrunkene Weine:

– Inzolia Terre Siciliane, La Cacciatora: Lindenblüten, Zitrus, einfacher Apérowein. Endet flach.

– Alastro Grecanico 2013, Planeta: Petrol, Honig, schon sehr weit, am Gaumen leicht brandig, wieder Petrol, (zu)viel Kohlensäure.

– Enrico Salina Malvasia 2016, Virgona: Nusshaut, tropische Früchte, Williamsbirne, vielschichtig, nicht ganz reife Ananas. Am Gaumen wieder Birne, Aprikose,  leichte Juraaffinität, frisch.

– Catarrato 2015, Feudi Branciforti dei Bordonaro: Wie Zimtzucker über heissem Brei, leicht schweflig, cemige Textur, Holz. Rund am Gaumen, endet mittellang.

– Syrah-Nero d’Avola Ardoso 2016, Grandi Vigne: Zwetschgenkompott, lang abgehangener Schwarztee, rohes Fleisch, leicht bitter trotz aufgesetzter Süsse.

– Favinia Le Sciabiche 2012, Firriato: Karamell, Vanille, schwarze Beeren, süffig, gradlinig, etwas kurz.

– Fastaia 2005, Ceuso: Peperoni, spanische Nüssli, vor allem am Gaumen Nagellack, etwas bitter, mittellang.

– Maharis 2014, Feudo Maccari: Schwarze Brotrinde, Blumen, schwarze Beeren, balsamisch und etwas laktisch, am Gaumen breit, wuchtig, etwas alkoholischer, aber recht langer Abgang.

– Etna Rosso Santo Spirito 2014, Tenuta delle Terre Nere: Blut, Pfeffer, rotbeerige Frucht, mineralisch, Asche, Orangen, am Gaumen mit mächtigen Tanninen, frisch geschnittenes Unterholz, sehr lang. Authentischer Aetna-Wein!

– Mille E Una Notte 2007, Donnafugata: Schwarztee, schwarze Beeren, wirkt schon recht gereift, Rosinen, weiche Textur; am Gaumen leicht austrocknend, wieder Rosinen.

– Passito Malvasia delle Lipari 2016, Gaetano Marchetta: Blumenwiese, parfümiert, Aprikosen, Orangenzesten, ok, aber nicht mehr.

– Passito di Noto 2012, Planeta: Aprikosenkuchen, Safran tropische Frücht, cremig, mit etwas mehr Säurestruktur wäre er noch besser.

 

 

 

 

 

Degustation Donnerstag, 14. Juni 2018: Im Osten viel Neues?!

War ein toller Abend mit vielen neuen Weinerlebnissen – danke allen, die dazu beigetragen haben!

Getrunkene Weine:

– Carolina Malvazija 2007, Jakoncic (Slowenien): Feine Honig- und Quittennoten, wirkt überhaupt nicht alt, Williamsbirnen, am Gaumen mit starker Säure, die diesen Weissen wohl so lange am Leben gehalten hat. Endet leicht bitter.

– Sauvignon Blanc Contemplations 2017, Katarzyna Wine (Bulgarien): Ein Sauvignon Blanc wie im Bilderbuch! Stachelbeeren, grasig, sehr frisch. Am Gaumen dann eher einfach, endet etwas kurz.

– Tamianka 2016, Bratanov (Bulgarien): Schade, hat fürchterlichen KORK – untrinkbar.

– Chateau Musar white 1999, Gaston Hochar (Libanon): Birnen, Mirabellen, Apfel im Schlafrock, leicht nussig, erdig, braucht stundenlange Belüftung, um sich ganz zu öffnen. Die Komplexität dieses Weissweines ist aussergewöhnlich, unberührt bleibt niemand.

– Merlot & Malbec Contemplations 2016, Katarzyna Estate (Bulgarien): Zwetschgen, Cassis, schwarze Kirschen, Vanille, erinnert irgendwie an einen Süditaliener. Schokolade, etwas rauh am Gaumen, burschikos auch im mittellangen Abgang.

– Cheval de Katarzyna Mavrud 2016, Katarzyna Estate (Bulgarien): Unglaublich schöne Etikette, und auch der Inhalt hat es in sich: Blumig, Kirschen, eigenständig, speziell. Am Gaumen mit kräftiger Säure, hohe Adstringenz im Abgang. Spannend!

– Organic Mavrud 2015, Neragora (Bulgarien): Wieder sehr floral, eine ganze Blumenwiese kitzelt die Nase. Etwas Holz, Himbeeren, sehr würzig, am Gaumen Zitrusnoten, gute Säurestruktur, respektable Länge.

– Soli Invicto 2012, Edoardo Mirgoglio, (Bulgarien): Kalte Asche, Vanille, schwarze Beeren, Waldboden, etwas Pferdestall. Im Mund recht voller Körper, eine frische Säure, trocken, mittellanges, elegantes Finale.

– Cabernet Sauvignon 2008, Jakoncic (Slowenien): Recht fruchtig, dunkle Beeren, Paprika, schwarze Kirschen, am Gaumen fast schon brutal saftig, zupackende Säure.

– SVB Rosa 2007, Vino Budimir (Serbien): Holunder, Unterholz, Wundsalbe, Gummi, am Gaumen rauh, stark adstringierend.

– Sansigot 2014, Ivan Katunar (Kroatien): Lavendelseife, Zitrusaromatik, Rosenwasser, floral. Auch am Gaumen Rosen, wirkt irgendwie künstlich, als würde man ein Parfüm trinken. Endet etwas kurz.

– Tokaji Aszu 5 Puttonyos 2007, Disznökö (Ungarn): Eistee, etwas Terpentin, Bitterorangen, Creme Brulée, schöner Pfiff, mittelsüss.