Getrunkene Weine:
2011 Riesling Schimbock, Vollenweider (Mosel, Deutschland): Intensiv reifer Apfel, getrocknete Zitrusfrüchte, sehr kräutrig, steht etwas quer in der Landschaft.
1970 Château L’Angélus: Streumi-Dominanz, dahinter zierlich Tabak. Streumi verzieht sich nicht, bleibt und bleibt und bleibt. Schade!
1972 Château Tour de Ségur: Noch durchaus gut trinkbar: Hagebuttentee, süsser Pfeifentabak, eine Spur Himbeeren. Kräutrig, gefährlich auffahrende Säure, eher kurzes Ende.
1975 Château La Chapelle de Lesparre: Kellermuff, sperrig, zusätzlich metallisch. Nix mehr.
1978 Château Saint-Estephe: Bohnen, rote Peperoni, grün, am Gaumen etwas besser, aber auch nicht so, dass Lobeshymnen erklingen…
1979 Château Franc-Mayne: Kork. Ungeniessbar.
1977 Château Lafite-Rothschild: Leder, Möbelpolitur, kalter Kaffee, filigran, eine Schönheit am Verblühen.
1979 Château Gloria: Nasses Seil, Süssholz, grüne Noten, aber durchaus noch trinkbar.
2009 Château Gloria: Brombeergelee, dunkle Schokolade, Kakao, moderne Geschichte, aber irgendwie sexy.
2000 Château Faugères: Wirkt noch jung, wunderschöne Nase, Zedernholz, schwarze Schokolade, Minze, füllig, langes Finale. Toll!
2003 Château Brane-Cantenac: Kaffee, Schokolade, dunkle Beeren, Süssholz, leicht auszehrend im mittellangen Finale.
2005 Château Poujeaux: Verhalten, dunkle Beeren, animalisch, Rossschweiss. Zwar fleischig, aber die Animalik dominiert zu stark.
2006 Haut-Carles: Tannenharz, abgehangener Teebeutel, kantig und austrocknend. Unharmonisch.
2009 Marojallia Margaux: Banago, süsslich, Schokobanane, spanische Nüssli – ein modernes Ding mit unglaublichem Druck im durchaus langen Abgang.
2009 Château Malescot St-Exupéry: Schwarze Früchte, würzig, vielschichtig und nobel, da stimmt alles – ein würdiger Abschluss eines nicht ganz einfachen Abends.
2015 Château Doisy-Daëne: Gedörrte Aprikosen, Honig, etwas Marzipan, recht üppig, cremig, aber mit feiner Säure, die dagegenhält.