Donnerstag 31. Januar 2013: best of ‚blind‘ & Port

Kalt und dunkel – Da kommen kulinarische Genüsse mit tollen Weinen und wärmenden Port’s gerade richtig.

Blind verkostet:

Saint Cosme, Condrieu 2000: Nase mit Mostäpfeln und Klaräpfeln, am Gaumen trocken, wieder Äpfel, Pfirsich, alt?, lang. Degustatoren des Cellertrackers haben schon im 2003 berichtet: etwas ist fehlerhaft an diesem teuren Wein.

ADA 2004, Minotauro Azul, Navarra: Ich habe auf die Nähe zum Rioja gesetzt – niemand und keine Diskussion führte in diese Region. Nase warm und würzig, Michschoggi, Zwetschgen, scharze Früchte – führte die Spürnasen ins Languedoc. Am Gaumen saftig und doch trocken, Säure, dichte verdeckte Frucht, stechende rote Früchte – führten einige ins Ribero.

Fuentaspino, Reserva Especial 2001: Die Nase zeigte schwarze Schokolade, Espresso, Herbstlaub und toastige Noten, schwarze Beeren. Am Gaumen harmonisch, schwarze Wildkriesi mit etwas Bitterkeit. unbedingt dekantieren – öffnete sich nach 2 Stunden.

Le Cupole, Rosso Toscana 2007: Der kleine Bruder des mega teuren Supertoscans an der Nase Leder, Schoggi, Knellerkirschen und für einige leicht medizinisch. Am Gaumen harmonisch, dicht, Leder, schwarze Kirschen, jung, trocken, schwarze Bitterschokolade, Zitronenraspel – modern! Dieser atypische bordeauxmässige Toscanese musste irritieren.

Die Ports in halben Flaschen:

Martinez, Vintage Port 1994, halbe Flasche: hmmmm, an der Nase diese warme Süsse nach eingemachten Früchten, am Gaumen diese Eleganz und warme Süsse mit Honig, nussigem Abgang, Argan Öl, Bündner Nusstorte – einfach ein Genuss!

Churchill’s, Vintage Port 1994: uiiiiiiiiiii, diese Wärme und Vielschichigkeit mit Nüssen in der Nase. Vielschichtig und elegant am Gaumen, Spur von Baumnüssen, schöne leichte Süsse, schwarze Schoggi 70%, wie ein Engeli – so ein toller Abschluss!

Do-Degustation vom 24. Januar 2013: Kalifornien!

Ein Klasseabend mit zahlreichen überragenden, schön gereiften Kaliforniern!

Degustierte Weine:

– Chardonnay Private Reserve 1995, Beringer: Wunderschön gereifter Chardonnay mit Ankemödeli-Noten und einer erstaunlichen Frische am Gaumen. Ueberraschung Nr. 1!

– Beringer Private Reserve Cab. Sauv. 1986: Ueberraschung Nr. 2! Der Wein hat nicht nur gehalten, das ist ja grosse Klasse: Brombeeren, dunkle Schokolade, etwas Rauchiges; am Gaumen vielschichtig, wunderbar reif, durchzogen von einer herrlichen Süsse, lang – hätte wohl niemand gedacht, dass der noch solchen Spass bereitet.

– Château St. Jean Cinq Cépages Cab. Sauv. 1991: Ueberraschung Nr. 3! Herrliches Leder, Tabak, dunkle Schokolade; im Mund kommen einem süsse Apfelschnitzli in den Sinn, extreme Kraft im sehr langen Abgang. Das ist wirklich der Hammer!

– Raymond Cabernet Sauvignon Reserve 1996: Wunderbare Tabaknoten, Zedernholz, Frigorschöggeli; am Gaumen etwas Lakritze, nicht so vielschichtig wie die Vorgänger, ganz leicht auszehrend.

– Cigarzin Zinfandel 2005: Passt nicht in die Reihe und hat es demzufolge sehr schwer: in anderer Zusammensetzung hätten wir ihn gemocht, so wirken die Himbeeraromen und Cassissalven fast künstlich; am Gaumen druckvoll, gut gemachter Zinf.

– Schrader Upper Block Gaudeamus Vineyard 1999: Braucht Luft, die leicht medizinale Note lässt sich leider dennoch nicht ganz ausmerzen, schwarze Beerenfrucht; am Gaumen dunkle Schokolade, kommt in Boxhandschuhen daher und überfährt einen fast mit seiner Kraft. Bleibt sehr lang.

– Sylvia Sebastiani’s Symphony 1992: Euceta-Salbe, wenig Süsse, steigt in den Kopf, ein Schluck, dann ist genug.

 

Do-Degustation vom 17. Januar 2013: Weintrouvaillen aus Teneriffa

Otti brachte aus Teneriffa nicht nur viel Wärme und Sonne mit, sondern auch ganz grosse Weine! Er fuhr extra 5 Stunden mit dem Auto über das Hochplateau des Teide zum Casa del Vino in den Norden, um die besten Weine zu finden! Muchas Gracias!

Degustierte Weine:

– Reveron Pagos R Blanco Joven 2012: Sehr jugendlich, Nase geprägt von Grapefruit, Zitrusfrüchten, Nordpolzältli, erinnert an einen Verdejo; am Gaumen knackige Säure, erfrischend, idealer Apérowein.

– Vina Norte Tinta Barrica 2011: Das Bukett ist gewöhnungsbedürftig, aber interessant: Jod, Blut, Wachholder; am Gaumen Maggikraut, Majoran: wir sind uns nicht ganz sicher: ist dieser Wein terroirbezogen oder wurde im Fasskeller nicht ganz sauber gearbeitet? Schwierig zu beurteilen.

– Cráter, Bodega Buten, 2010: Holzintensive Nase, schwarze Beeren, noch warme Brotrinde, Kaffee, erinnert entfernt an einen Herrschäftler Pinot; am Gaumen dicht, wieder diese Pinot-Affinität, langes Finale. Super-Preis-Leistung.

– Magma, Bodega Buten: Braucht Luft, Kirschenfrucht, Espresso, schwarze Beeren, vereint alles in sich, was einen ganz grossen Wein auszeichnet: auch am Gaumen nicht der Bulldozer, sondern der Aristokrat, bleibt sehr lang – einfach gross!

– Malvasia Viñatigo 2007: Lebkuchen, Mango, exotische Früchte; am Gaumen leichte Bitterkeit, schöne Süss-Säure-Kombination, mittellanger Abgang.