Donnerstag, 4. September 2014: Bordeaux Vintage 2011

Degustierte Weine:

– Clos Floridène blanc 2011: schöne Zitrusnoten, Orangenzesten, Feuerstein; am Gaumen angenehme Frische, trocken, mittellang – ist 2011 vielleicht besser als erwartet??

– Château de Camensac 2011: Kirschen, Gewürze, aber auch grüne, unreife Noten; am Gaumen verdeckt Karamell etwas die Sperrigkeit, unreife Noten im mittleren Abgang.

– Cantemerle 2011: Karamell, dunkle Beeren, viel Holz, noch ein völliges Baby; am Gaumen mittlerer Körper, harte Tannine, grüne Noten – wird dieser Wein jemals ein Genuss?

– Cantenac Brown 2011: Rosen, Kirschen, floral, stark mit grünen Noten versehen; am Gaumen noch völlig verschlossen – die Gretchenfrage auch hier: wird dieser Wein jemals Freude machen?

– La Fleur de Bouard 2011: Saftig, fruchtig, schmeichlerisch, schon fast eine Wohltat im Vergleich zu den knochenharten Vorgängern, es fehlt die Tiefe, die Vielschichtigkeit.

Und weil wir grad so in Trinklaune waren, spendierte uns Otti noch folgende Trinkhäppchen:

– Diversity de Toren, 2012 (Südafrika): Fruchtig, mineralisch, zugänglich, eine gewisse Finesse aufzeigend.

– de Toren Z 2011 (Südafrika): Tabak, Rauch, Röstaromen, viel Druck, aristokratischer, moderner, aber nicht langweiliger Wein.

– de Toren Fusion V 2011 (Südafrika): noble Nase, voluminös und doch elegant, facettenreich, ein Klassewein!

Und weil wir immer noch grad so in Trinklaune waren, spendierte uns Stefan R. doch tatsächlich einen:

– Léoville Las Cases 1967:  DIE Ueberraschung des Abends! Leichenfledderei? Keinesfalls: herrliche Malznoten, Teer, Waldboden, Pilze; am Gaumen diese wunderbare Süsse gereifter Bordeaux – ein geiler Spass, den wir nie mehr vergessen werden. Danke Steff!

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Donnerstag, 28. August 2014: Stippvisite ins Veneto und Trentino

Die beiden Weinregionen zeigen nicht nur eine Vielfalt von Weinen jeden Charakters, sondern ist auch die Hochburg der grossen Grappas.   …. und für die ‚jüngeren Semester‘ die Weine des ‚Wine Punks‘ mit Namen wie ‚die Schweinerei‘ oder ‚die Sauerei‘ und zum Apero die Mouth Bomb – nö, der Tongue Pogo; die Mouth Bomb ist aus der Toscana!

1. Casa Vinicola Winepunk, Tongue Pogo 2012, Veneto: An der Nase und am Gaumen Grapefruit, weisse Pfirsich, Stachelbeeren – harmonisch, frisch und unkompliziert.

2. Zio Proco Wines Porcosporco, Dirty Tasty Juice, Veneto Rosato IGT 2012: Die rosa Drecksau, sagt der Winepunk selber dazu …. und wir: In der Nase etwas Erdbeer, leicht überreif, leicht speckig; am Gaumen eher leer mit einem bitteren Abgang und Knochentrocken, eingige meinen: witzig und unvertraut – wollte der Winepunk das so?

3. Zio Porco Wines Porcheria, Swinishness Blend, Veneto Rosso IGT 2010: Diese ‚Schweinerei‘ hat der Winepunk weder geschönt noch gefiltert. Für uns auch nicht was der Winepunk wollte. Wir diskutieren: Viel Brombeeren, Heidelbeeren und Cassis; am Gaumen austrocknend mit viel Cassis, Alkohol nicht eingebunden, unharmonisch und bitter.

by by Veneto und ab gehts ins Trentino:

4. De Vescovi Ulzbach, Teroldego Rotaliano 2012: Warme Nase nach schwarzen Beeren und Cassis; am Gaumen beerig, Vanilletöne, Cassis und Stachelbeeren, sämige Wärme, leichte Bitterkeit, sacktrocken, lang – ein Wein der gefällt.

5. Terre di San Leonardo, 2008; der kleine San Leonardo und beide als ‚Bordeauxblend‘ etwas ganz Anderes: an der Nase dezente Frucht mit leichter Animalik und etwas grünen Noten; am Gaumen Wärme, Saft, modern und eher kurz – Alltagswein, der durchaus gefällt.

6. San Leonardo 1996: wow – jetzt kommt Leben in die Bude! was? keine Altersnoten? was für Wein! auf seinem absoluten Höhepunkt – erst gegen den späteren Abend gibt er etwas nach …. viel Druck, klar, Heidelbeeren, Holder, Sauerkirschen, reife Kirschen, etwas Kirsch, breit und lang, Roman: ‚Kraft aus den Muskeln – nicht aus dem Fett!‘

…. und nun eine Einlage mit delikaten Trentiner Grappe der Villa de Varda (s. unten)

7. und zum Dessert einen Recioto von Zenato, Veneto: …. hups, war da schon zuviel Alohol im Spiel? Ich habe nur aufgeschrieben …. geil!

Grappas der Villa de Varda, Veneto:

1. Trié: Marzipan Süsse, lang, schön

2. Teroldego Riserva: Power, weniger Süss als Trié, scharf, normal

3. Pinot Nero Riserva: Hammer, fein und angenehm

4. Moscato Riserva: Kräuter, Medizin, Limette, schwierig – speziell

5. Müller Riserva: Heu, trockene Aprikosen, fein, Standard, ehrlicher Grappa

6. Vino Brandy: Marzipan, Kräuter, Amaretti, Kraft, Vieilles Prune, langer Abgang – super!

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Donnerstag, 21. August 2014: Toscana pur

Aus seinem Toskana-Urlaub brachte Otti spannende Weine mit, die zum Teil noch gar nicht auf dem Markt sind. Ausserdem wurden wir mit feinsten toskanischen Köstlichkeiten verwöhnt – und das Olivenöltesten durfte natürlich auch nicht fehlen. Danke Otti, für die feinen Sachen!

Sieger des Olivenöltests (11 Öle im Test): Ornellaia 2012, Volpaia 2013, Haus-Olivenöl Agriturismo I Savelli 2013

Degustierte Weine:

– Rosato Secco Rosa Vitae 2013, I Greppi di Silli: eher einfacher Rosé mit etwas gar viel Säure, leichte Bitterkeit im Abgang.

– Rosso Toscano White Label Alfani 2012, I Greppi di Silli: Weichselkirschen, klare Frucht; gradlinig; am Gaumen etwas Kaffee, rustikal – nichts für Restsüsstrinker – wenn ein Wein authentisch war an diesem Abend, dann dieser!

– Rosso Toscano black Label Alfani 2012, I Greppi di Silli: Preiselbeeren, Schokolade, schwarze Beeren; cremige Textur, weich, wieder Schokoaromen im Abgang.

– Pugnitello I Greppi di Silli: braucht Luft, Kaffeenoten, pfeffrig, Lakritze; am Gaumen noch sehr jung, cremig, leichte Bitterkeit im mittellangen Abgang.

– Terra di Monteverro 2009, Monteverro: braucht Luft, entwickelt sich dann immer besser: Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon sind gut herauszuspüren, grüne Peperoni, würzig; am Gaumen recht modern, langes Finale.

– Rosso di Montalcino, Poggio Lucina – leider Flaschenfehler

– Brunello di Montalcino 2009, Poggio Lucina: Viel Kaffee und Röstaromen, rote Beeren, am Gaumen ungemein saftig, breit, noch viel zu jung, macht aber in diesem Stadium bereits Spass.

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