Donnerstag, 21. September 2023: Argentinien – best of

Getrunkene Weine:

2016 Torrontés Barrel Fermented Signature, Susana Balbo: Riecht eher nach Sauvignon Blanc aus Neuseeland! Pink Grapefruit, Katzenpipi, Grünschnitt, eingebettet in eine quicklebendige Säure. Spannend und etwas gewöhnungsbedürftig.

2017 Malbec/Cabernet Sauvignon Reserva, Amancaya: Schokolade, Vanille, Banane, Karamell. Rund und süsslich – den meisten zu schwülstig.

2017 Petit Verdot Remolinos Vineyard Mini Ediciones, Decero: Feiner Duft nach dunklen, aber auch roten Früchten, balsamisch, Unterholz, sehr würzig, saftig, ein wunderbarer Petit Verdot!

2017 Petit Caro Malbec/Cabernet Sauvignon, Nicolas Catena/Barons de Rothschild: Zwei Drittel Malbec, ein Drittel Cabernet Sauvignon. Reife schwarze und rote Beeren, Graphit, Lakritz, saftig, mit schönem Trinkfluss.

2019 Caro, Nicolas Catena/Barons de Rothschild: Braucht viel Luft, um ein Häuchlein Nagellack wegzufiltern. Dunkle Beeren, gut integriertes Holz, Graphit, Lakritz, Erde. Fleischig und rund, mundfüllend, sehr langes, leicht salziges Finale.

2016 Nicolás Catena Zapata, Catena Zapata: Ein (noch) strenger Bursche – El Niño lässt grüssen, 2016 war der kälteste Jahrgang seit dreissig Jahren! Schwarze Johannisbeeren, Zedernholz, Mineralität. Kräftig, adstringierend, langes Finale. Die spannende Frage lautet: wie rund wird er mit den Jahren?

Donnerstag, 14. September 2023: Serie Bordeaux – Dekaden Special 70er und 00er

Getrunkene Weine:

2011 Riesling Schimbock, Vollenweider (Mosel, Deutschland): Intensiv reifer Apfel, getrocknete Zitrusfrüchte, sehr kräutrig, steht etwas quer in der Landschaft.

1970 Château L’Angélus: Streumi-Dominanz, dahinter zierlich Tabak. Streumi verzieht sich nicht, bleibt und bleibt und bleibt. Schade!

1972 Château Tour de Ségur: Noch durchaus gut trinkbar: Hagebuttentee, süsser Pfeifentabak, eine Spur Himbeeren. Kräutrig, gefährlich auffahrende Säure, eher kurzes Ende.

1975 Château La Chapelle de Lesparre: Kellermuff, sperrig, zusätzlich metallisch. Nix mehr.

1978 Château Saint-Estephe: Bohnen, rote Peperoni, grün, am Gaumen etwas besser, aber auch nicht so, dass Lobeshymnen erklingen…

1979 Château Franc-Mayne: Kork. Ungeniessbar.

1977 Château Lafite-Rothschild: Leder, Möbelpolitur, kalter Kaffee, filigran, eine Schönheit am Verblühen.

1979 Château Gloria: Nasses Seil, Süssholz, grüne Noten, aber durchaus noch trinkbar.

2009 Château Gloria: Brombeergelee, dunkle Schokolade, Kakao, moderne Geschichte, aber irgendwie sexy.

2000 Château Faugères: Wirkt noch jung, wunderschöne Nase, Zedernholz, schwarze Schokolade, Minze, füllig, langes Finale. Toll!

2003 Château Brane-Cantenac: Kaffee, Schokolade, dunkle Beeren, Süssholz, leicht auszehrend im mittellangen Finale.

2005 Château Poujeaux: Verhalten, dunkle Beeren, animalisch, Rossschweiss. Zwar fleischig, aber die Animalik dominiert zu stark.

2006 Haut-Carles: Tannenharz, abgehangener Teebeutel, kantig und austrocknend. Unharmonisch.

2009 Marojallia Margaux: Banago, süsslich, Schokobanane, spanische Nüssli – ein modernes Ding mit unglaublichem Druck im durchaus langen Abgang.

2009 Château Malescot St-Exupéry: Schwarze Früchte, würzig, vielschichtig und nobel, da stimmt alles – ein würdiger Abschluss eines nicht ganz einfachen Abends.

2015 Château Doisy-Daëne: Gedörrte Aprikosen, Honig, etwas Marzipan, recht üppig, cremig, aber mit feiner Säure, die dagegenhält.