Donnerstag, 27. April 2023: Bordeaux 1986 & weisse Bordeaux

Getrunkene Weine:

2015 Château Olivier blanc, Pessac-Léognan: Zitrus, grüner Koriander, Stachelbeeren, typisch grüner Sauvignon-Charakter. Recht üppig, aber mit guter Säure.

1986 Château Canon La Gaffelière, St-Emilion: Leider Kork.

1986 Château Gazin, Pomerol: Pflaumen, Zimt, Tomatenkraut, Teer. Saftig und voll ausgereift.

1986 Château Prieuré-Lichine, Margaux: Balsamisch, Tabak, Teer, krümeliger Waldboden. Am Gaumen kompakt, rund, ganz leicht auszehrend.

1986 Château Mouton Baronne Philippe, Pauillac: Unangenehmer Schweinestall-Geruch, leichter Essigstich. Dunkle Beeren, metallisches Finale. Unharmonisch.

1986 Château Duhart Milon, Pauillac: Schwarze Früchte, Zedernholz, Teer, Lakritz, am Gaumen Minze. Feine Saftigkeit, langes, angenehmes Finale.

1986 Château Lynch-Bages, Pauillac: Schwarze Beeren, Minze, Tabak, grüne Paprika, noch voller Leben. Am Gaumen ausgewogen, mundfüllend, der Abgang ist lang.

1986 Château La Tour Haut-Brion, Pessac-Léognan: Leider recht starke Altersnoten, Liebstöckel dominiert.

1986 Château Pape Clément, Pessac-Léognan: Kaffee, Tabak, Erde, schwarze Beeren, fleischig. Langes, salziges Finale.

1986 Château Beychevelle, Saint-Julien: Animalisch, eher rotbeerige Frucht, Tannzapfen, braucht Luft. Am Gaumen recht saftig, mittellanges Finale.

1986 Château Lagrange, Saint-Julien: Feine dunkle Früchte, Tabak, Zedernholz, würzig. Elegant, voller Noblesse, der macht jetzt aber sowas von Spass – toll!

1986 Château Talbot, Saint-Julien: Dunkle Beeren, viel Lakritz, Zedernholz, Tabak, Leder, Asche. Feine Säure, mundfüllend, sehr langes Finale. Fein!

1986 Château Gruaud-Larose, Saint-Julien: Weniger Animalik als erwartet, rote und schwarze Beeren, aber auch floral, Kaffee, Zigarrenasche. Präsente Säure, sehr gute Länge.

1997 Château Loupiac-Gaudiet, Loupiac: Eistee, Orangenzeste, gedörrte Aprikosen. Elegant, trinkt sich leicht, nicht zu süss.

1989 Château Coutet, Barsac: Kokosnuss, Orangenlikör, wenig Safran, heisses Karamell. Nicht übermässig komplex, aber gut gereift und mit ordentlicher Länge. Gute Süss-Säurebalance.

Der Dank geht vor allem an René, der einige der tollsten 1986er mitgebracht hat! Was für ein toller Bordeaux-Abend! Des öftern wieder mehr Bordeaux im Club, please!

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Donnerstag, 20. April 2023: 1998

Getrunkene Weine:

1998 Milmanda Chardonnay, Miguel Torres, Penedès (Spanien): Zitronensugus, Honig, Butter, Crema Catalana. Leicht bitteres Finale.

1998 Château Smith Haut Lafitte Blanc, Bordeaux (Frankreich): Orangensugus, Lanolin, Wachs, blumig, Litchi. Wirkt viel jünger!

1998 Taurasi Selve di Luoti, Feudi di San Gregorio, Kampanien (Italien): Rumtopf, Kaffee, dunkle Früchte, Lakritz, Asche, Teer.

1998 Vigna del Sorbo Chianti Classico Riserva, Fontodi, Toskana (Italien): Anfangs Kaffee, dann Umami, Maggi, zerfällt leider von Minute zu Minute.

1998 Château La Tour Figeac, Bordeaux Saint-Emilion (Frankreich): Kirschenjoghurt, süsslich, Weihrauch, am Gaumen dann grüne Noten und auszehrend. Lieber ein Latour und ein Figeac als ein La Tour Figeac….

1998 Château Canon-Moueix, Bordeaux Canon Fronsac (Frankreich): Etwas Stall, erdig, am Gaumen fehlt es an Harmonie. Macht keinen Spass (mehr).

1998 Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande, Bordeaux Pauillac (Frankreich): Etwas Rosssattel, spanische Nüssli, Heu, dunkle Früchte, saftig und salzig, langes, schönes Finale.

1998 Côte-Rôtie, René Rostaing, Rhône Nord (Frankeich): Fleisch, Blut, Tabak, Leder, Mokka, Graphit. Herrliche Säure, langes, druckvolles Finale.

1998 Eight Songs Shiraz, Peter Lehmann, Barossa Valley (Australien): Schwarze Beeren, Teakholz, Tabak, Kaffee. Rund und füllig, ordentlich langer Abgang.

1998 Cabernet Sauvignon Estate, Philip Togni, Kalifornien Napa Valley (USA): Tabak, Schwarztee, Zedernholz, schwarze Früchte, Lakritz, Graphit. Leicht minzig, kräftig gebaut, sehr langes Finale.

1998 Muskat Ottonel TBA Nr. 5 Zwischen den Seen, Kracher, Burgenland (Österreich): Kandiszucker, gedörrte Feigen und getrocknete gelbe Pfirsichstücke, Tee, Crême Brûlée. Sehr süss, dürfte etwas mehr Säureunterstützung haben. Langes, öliges Finale.

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Donnerstag, 13. April 2023: Mein Lieblings-Rioja

Getrunkene Weine:

2006 Que bonito Cacareaba Blanco, Bodega Contador (Benjamin Romeo): Gute und schlechte Flaschen wechseln sich ab, diese hier gehört zu den Besseren. Orangenzesten, Apfel im Schlafrock, massiv schwer, der Alkohol erdrückt einen fast. Definitiv am Ende der Lebensdauer angekommen.

2013 Amaren Barrel fermeted White, Bodegas Amaren: Die Überraschung des Abends! Hat die zehn Jahre sowas von gut überstanden! Honig, Vanille, Zitrus, Kamille, überraschend präsente Säure, mittellanges Finale.

2020 Las Parcelas Blanco, Bodega Bideona: Braucht enorm viel Luft! Sehr floral, Steinobst, Himbeertäfelchen. Am Gaumen knackige Säure, langes, mineralisches Finale.

2005 Viña Tondonia Reserva Blanco, R. Lopez de Heredia: Apfel im Schlafrock. Vanillefüllung, Boskop, nur ein Hauch von Oxidation. Geniale Säure. Ein Wein ausserhalb des Mainstreams!

2008 Marqués de Murrieta Reserva Rioja, Marqués de Murrieta (Finca Ygay): Viel Karamell, sehr laktisch, Dörrfrüchte. Nicht sehr tief, endet relativ kurz.

2019 Propiedad Viñas Viejas, Bodegas Palacios Remondo: Süsse, konzentrierte Garnachafrucht, Vanille, Karamell, Sandelholz. Ausdrucksstark und dicht, und nach kurzem, heftigem Schütteln ist die störende Kohlensäure weg und das fröhliche Bechern kann weitergehen!

2015 Prado Enea Gran Reserva, Muga: Schwarze reife Früchte, süsse Gewürze, schwarze Schokolade, Lakritz, schwarze Oliven, Blutorangen. Herrlich saftig, breit, sehr, sehr tief. Langes, prägendes Finale.

2005 Pujanza Norte, Pujanza: Kaffee, Cranberries, mit etwas Luft plötzlich Silofutter und Animalik. Am Gaumen muskulös, leicht auszehrend. Evtl über dem Zenith, evtl nochmals Geduld aufbringen…