Donnerstag, 28. November 2019: Down Under – 2010 und älter!

Getrunkene Weine:

Château Latour-Martillac blanc 2011: Feine Agrumennoten, Lindenblüten, frisch geschnittene Lilien. Am Gaumen cremig, mit gut integrierte Säure – ein prima Pirat!

Chardonnay Barrel Fermented 1996, Wolf Blass: Wow, 23jährig und supergut gehalten! Apfelwähe, Vanille, Creme Brulee, am Gaumen rund schön gereift – Hut ab!

Pinot Noir 1990, Barongavale Winery: Ein Pinot! Was für ein spannender Abend! Hat gut gehalten, die Pinotfraktion ist begeistert! Hat noch etwas Himbeerfrucht, Käsefonduekruste, endet dann allerdings leicht bitter.

Shiraz 1992, Capel Vale: Getoastetes Rosinenbrot, um es vornehm auszudrücken. Brachialer formuliert: aus und vorbei…

Brown Brothers Shiraz 2003: Mokka, verbrannter Gummi, schwarze Beeren, am Gaumen gut strukturiert.

Wirra Wirra RSW Shiraz 1997: Herrlich gereifter, charaktervoller Shiraz! Eukalyptus, Peperoni, etwas Leder, rund, mit viel Druck und sehr lang.

Bremerton Explorer Special Release Shiraz 2005: Laktisch, viel Karamell, Zedernholz, modern, aber fein.

Pirramimma Shiraz 2006: Leider mit leichtem Kork oder sonst einem Fehlton.

Gigglepot Cabernet Sauvignon 2009, Mollydooker: (Zu) dicke Post, viel Alkohol, Pfefferminze, Tee, schon sehr reif.

Greenock Creek Creek Block Shiraz 1996: Leder, Orangenhäutle, Plumeria, Blut, Lakritz. Cooler Stoff!

Grant Burge Meshach 2000: Verbrannte Erde, Blut, Teer, Leder, tausend andere Sachen – Hammerwein!

Rusden Black Guts 2009: Teenoten, Zartbitterschokolade, Heidelbeeren, würzig. Am Gaumen spürbarer Alkohol.

Torbreck Run Rig 2004: Braucht Luft, muss erst mal wachgekitzelt werden. Erdig, pfeffrig, Bleistiftspitze, Teer, auch am Gaumen komplex, mit einem sehr langen Finale.

The Armagh 2006, Jim Barry: Erdig, Rauchfleisch, Eukalyptus, recht üppig, runder Gaumen, breit und sehr lang.

Donnerstag, 21. November 2019: DOC Bolgheri

Cava Brut Nature Con Suriol 2016: Themenfremd, aber grad im Kühlschrank und passend zu den eingelegten Weinbergpfirsichstückchen…

Il Bruciato 2010, Guado al Tasso: Ein Klassiker, immer wieder gern gesehen bei uns im Weinclub. Käserinde, pflaumig, würzig, Zimt, trinkreif, im Abgang leichte Bitterkeit.

Vigna dei Pini 2016, Folonari: Sehr laktisch, Sauerkirschen, Harz, Graphit, hat Biss. Die leichte Bitterkeit am Gaumen nimmt mit der Zeit zu und wird unangenehm.

Il Seggio 2016, Poggio Al Tesoro: Schwarze Früchte, haufenweise Gewürze, Teer, Harz. Am Gaumen rund, der Alkohol steht etwas gar im Vordergrund. Gute Länge.

Bolgheri Rosso 2016, Tenuta Campo al Mare: Sauerkirschen, Harz, Lakritz, Pflaumen. Druckvoll, am Gaumen recht modern wirkend, Karamell im mittellangen Finale.

Coronato 2010, Lodovico Antinori Tenuta dei Pianali: Leicht animalisch, Brombeeren, Pfefferminze, etwas Tabak, druckvolles, recht langes Finale.

VignaRè 2011, Guicciardini Strozzi: Schwarze Beeren, Leder, Tabak, saftig und mit Druck, mineralisches, leicht bitteres Finale.

Sondraia 2013, Poggio al Tesoro: Peperoni, Minze, sehr würzig, Blutorange, speziell, aber macht Spass.

Paleo 2010, Le Macchiole: Cabernet Franc. Schwarze Beeren, schwarze Schokolade, Kaffeebohnen, Graphit, Schwarztee, Teer – ein toller Wein, der ruhig noch etwas ruhen darf.

Le Serre Nuove 2015, Ornellaia: Schokoladenjoghurt, laktisch, Kaffee, rund und geschmeidig, sehr langes Finale.

Ornellaia 2008, Ornellaia: Leider leichter Kork. Dahier schwarze Früchte en masse, Espresso, Teer, Lakritz. Massive Struktur, noch jung, wird in ca zehn Jahren auf dem Höhepunkt sein. Danke Roland!

Donnerstag, 14. November 2019: ‚Parker, WS, JS & Co: 95 Punkte‘

Getrunkene Weine:

Chloe Chardonnay 2014, Du Mol (USA, Kalifornien): 95 Parker-Punkte. Vanille, Toast, Ananas und Zitrus, erstaunlich floral, gute Säure, cremig und sehr langes Finale.

Condrieu 2015, Guigal (Frankreich, nördliche Rhône): 95 Parker-Punkte. Blumig-üppig, Aprikose und Mandarinli, buttrig, Rahmtäfeli, am Gaumen weich und geschmeidig, langer Abgang.

Viña Tondonia Reserva 2006, López de Heredia (Spanien, Rioja): 95 Parker-Punkte. Anmutig, klassisch Rioja, Sauerkirschen, extrem schöne Säurestruktur.

Chateau Musar 1998 (Libanon, Bekaa Tal): 18.5 Jancis Robinson-Punkte. Helle Farbe. Flüchtige Säure, animalisch, erdig, irgendwie schräg und doch ist man fasziniert. Süssholz, es riecht wie in einer alten staubigen Stube in der Innerschweiz. Ein herausfordernder Wein!

Tenuta Belguardo Maremma Toscana 2015, Mazzei (Italien, Toskana): 95 James Suckling-Punkte. 85% Cabernet Sauvignon und 15% Cabernet Franc. Konzentriert, laktisch, Kaffee und Toast, eher auf der modernen Seite, rund und geschmeidig.

Alión 2012 (Spanien, Ribera del Duero): 95 Parker-Punkte. Schwarzfruchtig und rauchig, würzig, „kalt“ wirkend, sehr kräftig, gewaltige Tannine. Kannten wir den nicht runder?

Kerbuccio Maury sec 2011, Château Saint-Roch (Frankreich, Roussillon): 93 Parker-Punkte – ok, früher war er mal auf 95… Cassis, Rauch, Menthol, spleenige Nase, Süssholz, am Gaumen leicht auszehrend, das Alter ist spürbar.

Fontalloro 2006, Fattoria di Fèlsina (Italien, Toskana): 95 Wine Spectator-Punkte. Zimt, Lebkuchengewürze, auch etwas Streumi. Konzentriert und kräftig, zähnebeschlagend, aber sehr lang. Die Nase sagt: sofort trinken, der Gaumen winkt ab und fleht: warten!

Vinhas Velhas de Santa Maria 2007, Quinta de Foz de Arouce (Portugal, Beiras): 95 Parker-Punkte. Kräutrig, streng, zwar dicht, aber nicht wirklich attraktiv.

Touriga Nacional 2011, Quinta da Falorca (Portugal, Dão): 95 Parker-Punkte. Würzig, schwarze Beeren, Rauchfleisch, Veilchen, am Gaumen recht sperrig, kräutrig.

Pintia 2010, (Spanien, Toro): 95 Parker-Punkte. Schwarze Beeren, schwarze Schokolade, Lakritz, Zedernholz. Sogar Blutorangen sind zu riechen! Wuchtig, vollmundig, harmonisch, mit sehr langem Abgang.

Flaccianello della Pieve 2011, Fontodi (Italien, Toskana): 95 James Suckling-Punkte, 93 Parker-Punkte, 97 Wine Spectator-Punkte. Sehr reifer Sangiovese, Brombeer- und Kirschenfrucht, auch etwas Maggi mischt sich ein. Colafröschli, konzentriert, am Gaumen breit und leicht süsslich, leider am Ende des langen Finales etwas auszehrend.

Vintage Port 1985, Taylor’s (Portugal, Porto): „Pirat“. Nussig, pflaumig, moderate Süsse, lang.