Donnerstag, 2. Juli 2020: Riesling – Mosel Saar Ruwer

Getrunkene Weine:

Piu Piu Pet Nat Riesling, FIO Wines: Aus den Jahrgängen 2010 und 2011. Pet Nat, wie er sein muss: erdig, mystisch, herausfordernd.

Molitor Brut Mosel Riesling Sekt 2008: Flieder, Holunder, Granny Smith, zupackende Säure.

Markus Molitor Riesling Kabinett Erdener Treppchen weisse Kapsel 2013: Steinfrucht, Melone, gute Säure.

Markus Molitor Riesling Kabinett Uerziger Würzgarten grüne Kapsel 2015: Kräuter, Mango, gelbe Stachelbeeren.

Markus Molitor Riesling Wehlener Sonnenuhr Goldkapsel 2015: Weinbergspfirsich, Mokkazältli, schöner Schmelz.

J.J. Prüm Riesling Zeltinger Sonnenuhr Spätlese trocken 1993: Marokkanische Minze, geniale Säure, leider leichter Kork.

Fritz Haag Riesling Brauneberg Juffer Sonnenuhr GG trocken 2011: Leichter Anflug von Petrol, Mirabellen, Weinbergspfirsich, sehr mineralisch.

Johann Donabaum Riesling Wachauer Smaragd Limitierte Edition 2011: Leicht als Pirat zu erkennen! Ananas, grüne Peperoni, gelbe Pflaumen, enorm Druck, sehr lang.

Günther Steinmetz Riesling Piesporter Treppchen von den Terrassen 2013: Kräutrig, mineralisch, Grüntee, trocken.

Oekonomierat Rebholz Riesling Kastanienbusch GG 2016: Auch dieser Pfalzer „Pirat“ ist völlig anders als die Mosel-Rieslinge! Grapefruit, Eiszältli, Rauch, messerscharfe Säure, viel zu jung.

Van Volxem Riesling Volz 2009: Vanille, Karamell, Buttermödeli. Ein rechter Fettsack mit viel Holz und leichter Restsüsse.

Schloss Saarstein Riesling Auslese Serriger Schloss 1993: Schiesspulver, Petrol, Aprikosen, markante Säure.

Dr. Loosen Riesling Auslese Wehlener Sonnenuhr 1993: Honigmelone, Karamell, Grüntee, Lindenblüten, Zitronenmelisse, geniales Süss-Säurespiel.

Fritz Haag Riesling Auslese Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Goldkapsel 1993: Zitrus, Minze, wirkt sowas von frisch, ja sogar jugendlich! Toll!

Reinhold Haart Riesling Auslese Piesporter Goldtröpfchen Goldkapsel 1995: Pilzig, leicht muffig – schlecht gelagerte Flasche?

Schloss Lieser Riesling Beerenauslese 1993: Tee, weisser Würfelzucker, sehr süss, aber die Säure puffert ab. Wow!

Günther Steinmetz Riesling Eiswein Mülheimer Sonnenlay 1999: Himbeer, Safran – der Rest der Notizen ist leider nicht mehr zu entziffern…

Huxel XXL 2009 Pink Moon Winery: Der ultimative Süssschocker zum Schluss: extrem Ananas, Banane – leider auch etwas Nagellack.

Donnerstag, 25. Juni 2020: Weisse Bordeaux & Co

Getrunkene Weine:

Bonnet 2019: Limetten, Minze, süffig. Gutes P/L-Verhältnis. Im direkten Vergleich mit den andern kommen die Limiten klar zum Vorschein.

Louvière 2013: Grapefruit, blumig, buttrig, Holz. Mineralischer Abgang – ist und bleibt ein sicherer Wert!

Clos Floridène 1995: Rauchig, buttrig, ganz wenig Petrol. Erstaunliche Frische, schmeichlerische Süsse im langen Finale – ist das toll!

Malartic-Lagravière 2006: Apfel im Schlafrock, Gebäck, leider auch etwas mostig. Scheint schon recht weit fortgeschritten zu sein – oder schon auf dem absteigenden Ast?

S de Suduiraut Sec 2007: Hefe, Gebäck, unreife Aprikosen, pflanzliche und pilzige Noten. Spannend, aber tanzt aus der Reihe.

Smith Haut Lafitte 2005: Grapefruit, Zitrus, Mandarinli, Gebäck, Jod. Erfrischende Bitterkeit im sehr langen Finale.

Smith Haut Lafitte 2016: Nobel! Wunderschönes Holz, Grapefruit, Pfirsich, Orangenblüten. Sowas von schön! Harmonie pur am Gaumen, noch sehr jung – wow, ist das ein toller Weisswein!

Cos d’Estournel blanc 2014: Frische Fruchtnoten, Blumen, ganz anders als die Graves-Weine. Himbeerzältli, zerriebene Steine. Am Gaumen harmonisch, rassig, mit einem langen Finale.

Filhot 2005: Marzipan, Gebäck, wenig Safran. Recht süss, leicht adstringierendes Finale.

Bastor-Lamontagne 1997: Leider störender Muffton, wirkt nicht harmonisch.

„Nur“ Bordeaux Weiss – doch niemand vermisste die Roten…

Donnerstag, 18. Juni 2020: ‚old school‘ Rioja

Ein wunderbarer Abend mit einer ausserordentlich vielfältigen Auswahl an tollen Riojas – vielen Dank allen, die dazu beigetragen haben!

Getrunkene Weine:

Muñarate Solabal Blanco 2016: Frisch, blumig, riecht nach Heu. Zur Hauptsache Viura, mit etwas Malvasia.

Martinez Lacuesta Viura Fermentado en Barrica 2016: Präsentes Holz, Zitrus- und Pfirsichnoten, Mandel. Sehr frisch und stoffig, wohltuende 12.5% vol Alkohol.

Viña Gravonia 2011, Lopez Heredia Vña Tondonia: Sehr blumig, Rosen, Quitten, Lindenblüten, ganz wenig Petrol. Sehr präsente Säure, knochentrocken, sehr langes, leicht nussiges Finale.

Conde de los Andes Gran Reserva 1973: Sherry, Karamellstängel mit Schokolade. Leider vorbei.

Conde de los Andes Gran Reserva 1998: ANimalisch, Leder, nasses Fell, aber auch Kaffee, Blutorangen. Am Gaumen leicht metallisch.

Baron de Ley Gran Reserva Viña Imas 1995: Würzig, Leder, Blutorangen, Herbstlaub. Süssliches Finale.

Martinez Lacuesta Gran Reserva 125 Años 2010: 54monatiger Ausbau in gebrauchtem amerikanischen Barrique sowie weitere 48 Monate Ausbau in der Flasche. Süssholz, Pfeifentabak, das Holz ist verblüffend gut integriert. Reife Früchte, am Gaumen kernig, charaktervoll und mit langem Abgang.

Es Esculle de Solabal 2010: Laktisch, sehr fruchtig, Zimt, toastig, Kaffee. Sehr viel Power, mineralisches, sehr langes Finale.

Pujanza Norte 2005: Muffton, alter Putzlappen, Bratensauce. Entweder ein Flaschenfehler oder bereits vorbei.

Viña Tondonia Gran Reserva 1960: Waldboden, Malz, diverse Gewürze, kalte Asche, Schweineblut, sehr süsse, frisch gepflückte Erdbeeren. Leider nach einiger Zeit Peterli und leicht metallisches Finale. Da hätte man die Flasche öffnen und sofort trinken sollen.

Viña El Pison 2000, Artadi: Rotbeerige Frucht, Süssholz, Blutorangen, Zedernholz. Blumig und würzig, eigentlich alles, was in einem Klassewein zu finden ist! Sensationell druckvoll und extrem lang. Top!

Castillo Ygay Gran Reserva Especial 2000, Marqués de Murrieta: Maggi. Wirklich schon zu alt? Oder vielleicht doch ein Flaschenfehler?

Castillo Ygay Gran Reserva Especial 2001, Marqués de Murrieta: Fruchtintensiv, sehr würzig, sensationell! Am Gaumen harmonisch, mit grossartiger Textur, das Finale ist äusserst lang. Topwein, der auch in vielen Jahren noch genauso Spass macht!

Matador Parreno 2001, Lopez de Heredia: 3000 Flaschen Spezialabfüllung. Elegant und samtig, vielschichtig, fast schon mystisch – muss man erlebt haben!

Gran Reserva 904 2001, La Rioja Alta: Eukalyptus, Schwarztee, sehr würzig. Tabak, elegant, schöner Trinkfluss.

Gran Reserva 904 2004, La Rioja Alta: Süsse rote Fruchtnoten, haufenweise Gewürze. Rohes Fleisch, Champignons. Mineralischer, sehr langer Abgang mit einem feinen Dörrpflaumen-Finale.