Degustierte Weine:
– La Perle Blanche 1989: Hefenoten, Brioche, Honig, Sprudel rein und es wär ein reifer Champagner!
– Château Ferrande 1994: Kräuter, medizinal. Staubig, pilzig, unharmonisch, bitterer kurzer Abgang.
– Château Malartic-Lagravière 2004: Reifer, sauberer weisser Bordeaux mit Honignoten, Mandarinen, mineralisch, ziemlich Druck, guter Länge.
– Château Fieuzal blanc 2000: Pfirsichnoten, eher feminin, am Gaumen relativ schlank, aber mit guter Länge.
– Château les Carmes Haut-Brion 1975: Wirkt viel jünger als Jahrgang 75. Tolle Leder-Tabak-Noten. Keine kräftigen 75er-Tannine. Eher Jahrgangsuntypisch. Def. ein klassischer gereifter Genussbordeaux.
– Château La Garde 2003: In der Nase schöner als am Gaumen: Leder, Zedernholz, Cassis. Am Gaumen leicht unreife bittere Tannine. Relativ kurz und eher dünn.
– Château La Louvière 1998: Erdig, tabakig, rotbeerig, ok, aber nicht mehr – ältere Jahrgänge machten schon bedeutend mehr Spass.
– Haut-Bailly 1988: die Nase: Waldboden, Tabak, Leder; am Gaumen eher schlank, viel Säure, jetzt austrinken.
– Clos Les Remparts Graves 2009: Dick und üppig, ohne Tiefgang – werden so die zukünftigen Bordeaux sein?
– Smith Haut Lafitte 2010: Ueber die Frage, ob 2009 oder 2010 der bessere Smith Haut Lafitte-Jahrgang ist, sollte man sich nicht den Kopf zerbrechen: es sind beide genial! Sehr konzentriert. Kaffee und Schokoladennoten. Superfeine und schön integrierte Tannine. Lebendige Säure. Sehr viel Druck und Komplexität. Sehr langer Abgang. Noch viel zu jung!
– Doisy-Védrines 2008: sehr süss. Wenig Botrytisnoten. Zu wenig Säure. Pfirsich und Limetten.
– La Tour Blanche 1985: Nicht das grosse Highlight – in den 70er und 80er Jahren scheint dieses Weingut nicht wirklich in Form gewesen zu sein…
– Château de Rayne Vigneau 1994: Für das schlechte Sauternesjahr gar nicht so schlecht. Hat einfach das Pech, dass mit dem 88er ein viel Besserer im Glas war…
– Château de Rayne Vigneau 1988: Hammersauternes! Da stimmt ganz viel. Süsse – Säure – Komplexität – Druck – Länge… sehr sehr schön. Und diese grandiosen Grapefruitnoten – zum Reinbeissen!