Donnerstag, 3. Mai 2018: Serie Bordeaux – alles ausser…

 

Getrunkene Weine:

– Château Lestage 1979, Listrac-Médoc: Trüb, Kellermuffton, grün, metallisch – kurzum: macht überhaupt keinen Spass.

– Château Bel-Air La Royère 1998, Premières Côtes de Blaye: Minze, Schwarztee, „kühl“, Bärendreck, am Gaumen streng, leicht metallisch und bitter.

– Château la Cardonne 1982, Médoc: Karton, Wundsalbe, grün, trinkbar, aber Spassfaktor gleich Null.

– Château Clarke 2009, Listrac-Médoc: Gummi, fettiges Leder, im Gummiboot gelagert, metallisch – das soll 2009 sein? Sehr enttäuschend!

– Château Reverdi 2011, Listrac-Médoc: Toastig, Kaffee, Karamell, schwarze Früchte. That’s it. Zu einfach.

– Château de la Commanderie 2013, Lalande-de-Pomerol: Pflaumig, sehr fruchtig, dazu leicht erdige Noten; saftig, viel Säure, leicht grün im mittellangen Abgang.

– Château Grand Ormeau 2013, Lalande-de-Pomerol: Pflaumiges Bukett, Schokolade, saftig, am Gaumen recht kompakt.

– Château Moulin du Barrail 2005, Bordeaux Supérieur: Minze, Zwiebelkompott, ganz ok, hat recht Druck und eine gewisse Fülle am Gaumen. Wichtig: die Kohlensäure vorher kräftig rausschütteln, sonst wird’s nix mit dem Bordeauxgenuss!

– Château La Croix Canon 2000, Canon Fronsac: Spanische Nüssli, ausgewogene Frucht, bekömmlich, saftig, fein.

– Château de Carles 2004, Fronsac: K O R K !

– Haut-Carles 2009, Fronsac: Ueppige Sache, dunkle Beeren und viel Lakritze, füllig und schmeichlerisch.

– Haut-Carles 2009, Fronsac (leicht andere Etikette): Inhalt gleich.

– Château Clément-Pichon 2015, Haut-Médoc: Recht konzentriert und sehr fruchtig, etwas Röstaromatik, am Gaumen ein Schmeichler, gute Länge – für die Gastronomie genau der richtige Bordeaux!

– Château Chasse-Spleen 1998, Moulis: Nasses Seil, animalisch, Teer, am Gaumen mit sehr viel Druck und guter Länge.

– Château Loupiac-Gaudiet 1997, Loupiac: fein gereifter Süsswein, dezent floral, Creme-Brulée, dazu etwas Leimnoten. Gut integrierte Säure, gute Länge.

 

Donnerstag, 26. April 2018: Serie Traubensorten – Zweigelt

Getrunkene Weine:
– Chardonnay Reserve 1998, Mariel: Noch sehr gut erhalten! Völlig verblüffend, wie dieser Chardonnay noch schön daherkommt! Honignoten, Apfel, Holz, überreife Ananas, Sultaninen, Sweet Corn, flüssige Butter, Quitten. Wirklich erstaunlich!
– Riesling Dellchen GG 2011, Dönnhoff (Nahe): Zwar kein Zweigelt und auch nicht aus Oesterreich, aber bei dieser Qualität darf’s gerne ein Pirat sein! Herrliche Mineralität, feine Zitrusnoten, nobel, mit gut stützender Säure – langes Finale.
– Blauer Zweigelt 2002, Winkler-Hermaden: Heu, gedörrte Zwetschgen, Toi-toi, feuchte Baumrinde – zu alt.
– Blauer Zweigelt 2011, Anita und Hans Nittnaus: Brotrinde, Pneuabrieb, schwefelig, Gemüsebouillon, kalter Stahl, unharmonisch.
– Zweigelt Burgenland 2014, Feiler-Artinger: Bengalische Zündhölzer, Zwetschgen, Thymian, leicht grün, bitter im Abgang.
– Zweigelt & More 2008, Feiler-Artinger: Cassis, Brombeeren, kühle Frische, interessant mineralisch, mundfüllend, feine Tannine. Jetzt trinkreif!
– Zweigelt Reserve 2015, Sattler: Vanille, dunkle Beeren, Bienenwachs, Zwetschgen, Wundsalbe, wenig Karamell. Saftig.
– Where the wild Roses grow 2006, Sattler: Zwetschgen, mineralisch, Sauerkirschen, blumig. Am Gaumen saftig, recht komplex, eine feine Süsse mit gut stützender Säure.
– Schwarz Rot Zweigelt 2005, Schwarz: Waldbeeren, Pfefferminze, Süssholz, am Gaumen breit, saftig und mit viel Druck.
– Strohwein 2000, Mariel: Sweetcorn, Karamell, Kandiszucker, leicht brandig, Creme Brulée.

Donnerstag, 19. April 2018: Parker, WS, JS und Co – 94 Punkte

Bisher haben wir jedes Jahr ein Punkt gesteigert – 94 Punkte oder 18+ der Weinkritiker:

Ein grosser Abend – allen vielen Dank für die tollen Weine – hier sind eure Stichworte der blind getesteten Weine:

Weiss: Hermitage 2012, JL. Chave Selection: In der Nase buttrig, Lindenblüten, Blütenhonig, Mirablellen, leicht Petrol; am Gaumen buttrig, Backsachen, Röstaromen, lahm – wenig Säure; Tips: Chardonnay, Viognier; Burgund, Loire, Rhone

Rotweine:

Artadi, El Sequé, Monastrell 2014: Die Nase zeigt rote und schwarze Kirschen, etwas Cassis, zerdrückte Kirschsteine, Vanille, Veilchen, leichter Stinker; am Gaumen reifer Cassis, Druck!, schwarze Früchte, schwarze Chriesi, Schwarztee, feine bittere Kerne, modern, geschliffen, alkoholisch – 94 Punkte wert – Tips: Grenache, Cabernet, GSM – 2x Italien, 2x Languedoc-Roussillon, USA

Il Grigio 2013, Gran Selzione, Chianti Classico, San Felice: Die Nase edel und elegant, Leder, Tabak, leicht Brombeeren, schwarze Johannisbeeren; Am Gaumen Leder, Tabak, schöne Säure, saftig, Tanin, Reifespuren durch Coravineinsatz – 94 Punkte wert – Tips: Sangiovese, Bordeauxblend, Bordeaux, Italien.

Chateaux Lascombe 2012: In der Nase Brobeeren, röstig, Brotrinde, kühle Eleganz, animalisch, feine Süsse; Am Gaumen wieder die kühle Eleganz, Süssholz, Kraft, Holz, CS verschlossen, leicht bitter, Bananenhäutle – 94 Punkte wert (Potential) – Tips: Cabernet, Bordeaux

Aalto 2004: In der Nase laktisch, Cassis, feine suptile Noten, schwarze Kirschen, leichtes Stinkerli; Am Gaumen ein Bulldozer mit Vibrator, der alles überfährt – wow – Cassis, schwarze Kirschen, Harzspur, Kraft, Druck, eingekocht aber nicht fett, Lakritze, schöne Säure – diskussionslos 94 Punkte – Tips: Languedoc Roussillon, Priorat, Chateauneuf, Californien, neue Welt – wow – ein Aalto wie es ihn heute leider nicht mehr gibt!

The Standish 2003, Single Vineyard Shiraz 2003: An der Nase gekochte Früchte, schwarze und rote Kirschen, marmeladig, Eukaliptus, Leder; Am Gaumen gekocht, marmeladig, Brombeeren, schwarze Kirschen, vollreife Erdbeeren, röstig, leicht brandig, angekochte Konfitüre, alkoholisch, leicht Menthol, leicht Pfeffer, jung – erst nach Abkühlung im Kühlschrank und langer Öffnungszeit geben wir diesem Piratmonster mit 99 Parker knapp 94 – Tips: GSM, Australien

Purple Angel 2007, Montes, Camenère: In der Nase schöne schwarze Kirschen, Cassis, Creme, Kaffee, Minze; Am Gaumen cremig, Minze, Kaffee, laktisch, üppig, Zitronenglacé, toll – klar 94 Punkte wert – Tips: Languedoc, Südamerika, Malbec, Monastrell

Tignanello 2012: An der Nase elegant, Stinkerli, Eukalyptus, Laguedoc Kräuter, getrockneter Peterli, – wird mit der Luft besser und kräftiger – Am Gaumen saftig, ital. Säure, mineralisch, Tanin, langer Abgang, Vanille, alkoholisch – hat es nach den Bulldozern schwer die 94 Punkte zu erreichen – Tips: Sangiovese, GSM; Italien, Frankreich