Donnerstag, 4. Februar 2016: Serie Bordeaux – Rothschild!

Rothschild – was für ein klingender Name. Noch nie kamen soviele Gäste zu uns auf Degu-Besuch…

Degustierte Weine:

– R de Rieussec 2012: Schöne Fruchtaromen; Affinität zum Rieussec, glauben die einen, Aprikosen; am Gaumen kommt er etwas alkoholbeladen daher.

– Mouton Baron Philippe 1973:  Waldboden, Pilze, aber auch Harz, apfelig; der Gaumen wird dominiert von einer (zu) starken Säure.

– Mouton Rothschild 1975: Und wieder mal ist die Frage erlaubt: wird’s doch noch mal was mit dem 75er Mouton? Ich war schon skeptischer und würde anraten, gut gelagerte Flaschen nochmals zehn Jahre zu verstauen – vielleicht sind dann diese gigantischen Tannine Geschichte und die im Hintergrund zaghaft hervorlugende Süsse trumpft obenauf. Die Substanz scheint vorhanden zu sein.

– Mouton Rothschild 1981: Gewürznelken, Leder, Schwarztee; am Gaumen recht sperrig, grün, eher kurzer Abgang.

– Mouton Baron Philippe 1957: Aenis, Weinbeeren, Kräuteralpentee – spannend!

– Mouton Baronne Philippe 1986: leichter Kork, dahinter aber sehr schöne Noten, leider am Gaumen leicht auszehrend.

– d’Armailhac 1989: Eine käsige Grundnote überschattet den an und für sich fein gereiften Wein.

– d’Armailhac 1990: Hat weniger Druck als der 89er, ist aber rund und eigentlich ganz schön zu trinken.

– Duhart-Milon 1989: Menthol, Schokolade, Leder, am Gaumen mittlerer Körper, harmonisch, gute Länge.

– Duhart-Milon 2003: Röstaromen, attraktiv, ok wirkt modern, aber die Zedernholz-Schwarzfrucht-Fülligkeit ist einfach erste Sahne! Dazu sehr, sehr lang!

– Duhart-Milon 2006: Graphit, Lakritze, noch sehr jung, verschlossen wirkend, gute Ansätze.

– Clerc-Milon 2005: Uh, ist die Flasche nicht ganz in Ordnung? Ich kann nicht sagen was, aber etwas stört. Ich hoff mal, der macht einfach eine Zwischenphase durch. Die Anlagen zu einem schönen Wein sind durchaus vorhanden.

– Carruades de Lafite 1998: Gefälliges Bukett, floral, am Gaumen leider auszehrend – Höhepunkt überschritten?

– Carruades de Lafite 2000: Menthol, Pfeffer, Kirschen, am Gaumen nicht mehr so attraktiv aufwartend – legt der noch einmal zu?

– Almaviva 2007, Chile: Cassis, Graphit, Schokolade, schmeichlerische Süsse, gute Länge.

– Rieussec 2005: Ein erstklassiger Rieussec, präsentiert sich sowas von schön – Super Abschluss eines spannenden Rothschild-Abends!

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Ruedi, gestrenger Wächter über die edlen Rothschildtropfen…

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Donnerstag, 28. Januar 2016: die Weine des Zaren!

Vielen Dank, Ruedi, für den lehrreichen und spannenden Abend!

Degustierte Weine:

– Krimsekt Rot Mild, Ukrainskoye: Alpenbitter, verdünnt mit dem Saft von Chatzeseicherli…

– Datsch Maccahapa Aluschta Cabernet Sauvignon 1992: Leider Kork. Würde an einen Bordeaux aus einem sperrigen Jahr erinnern.

– Maccahapa Zamok 1987: Feigen und Sultaninen dominieren das Nasen- und Gaumenbild, recht süss, Bittermandeln im erstaunlich langen Abgang.

– Maccahapa Kagor 1988: Nuss, Feigen, Honig, üppig süss, wie ein Madeira.

– Maccahapa Kagor 1990: Leicht spritig, Baumnüsse, auf der Portseite – zu jung?

– Maccahapa Muskabel 1992: Creme Brulée, Kandiszucker, sehr süss, aber ohne aufdie klebrige Seite zu kippen – lecker!

 

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Ruedi zeigt uns, wo New York – äh die Halbinsel Krim liegt…

 

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Donnerstag, 21. Januar 2016: Lombardei in all ihren Facetten!

Degustierte Weine:

– Chardonnay Curtefranca 2011, Ca‘ del Bosco: Schweflig, braucht Luft, um den Böckser zu vertreiben; blind verkostet würde man vom Nasenbild her auf einen Champagner kommen. Präsente Säure, wirkt noch sehr jung. An der Luft und etwas wärmer wird er immer besser.

– Franciacorta Brut Vintage Collection 2011, Ca‘ del Bosco: Feine Perlage, floral, Aepfel, am Gaumen schmackhaft frisch, vif – toll!

– Stägafässli Valtellina 1985: Nur schon dass dieser einfache Wein überhaupt gehalten hat und noch trinkbar ist, verdient Anerkennung. Klar, der Abgang ist eher kurz, die Aromen einfach, aber – nach 30 Jahren Flaschenschlaf noch da und nicht hinüber.

– Valtellina 5 Stelle Sfursat 1996, Nino Negri: Tabak, Leder, Teer, Zwetschgenkompott, Lakritze; am Gaumen noch mit erstaunlicher Power, süsser Schmelz im langen Abgang.

– Passione Barrique 2005, Plozza: Zimt, Holz, Gewürze, Sauerkirschen, Noten von Vanille; am Gaumen eher aus der süsslichen Seite, recht breit, gute Länge.

– Maurizio Zanella 2008, Ca‘ del Bosco: Grüne Peperoni dominieren, Bitterschokolade, Pfefferminze, noch jung; schöne Tanninstruktur, langes Finale.

– Ausbruch 1989, Beck, Oesterreich: zwar nicht Lombardei, aber bei einem Dessertwein machen wir doch immer eine Ausnahme…  nicht sehr süss, Creme Brulée, präsente Säure, dürfte etwas länger sein.

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