Donnerstag, 30. März 2023: Chile & Quinta do Noval

Getrunkene Weine:

2012 Comtes de Champagne Blanc de Blancs, Taittinger: Herrlich feine floralen Noten, frisches Gebäck, Zitronen. Leicht rauchig, füllig, mit unwiderstehlichem Schmelz, der Abgang hält an und an und an. Ganz grosses Sprudelkino!

2006 Riesling Westhofen Morstein trocken, Wittmann (Rheinhessen): Wachs, wenig Frucht, aber recht mineralisch. Die Mineralität schimmert auch am Gaumen durch, der Abgang ist mittel.

1999 Seña: Leicht animalisch, Leder, Trockenfrüchte, Plumosus. Immer noch voll da, kompakt und konzentriert, mit einem langen Abgang.

2009 Seña: 54% Cabernet Sauvignon, 21% Carmenère, 16% Merlot, 6% Petit Verdot, 3% Cabernet Franc. Dunkle Beeren, Karamell, Mailänderli, Schwarztee, Tabak, spanische Nüssli. Recht komplex, gehörige Länge.

2011 Seña: 58% Cabernet Sauvignon, 15% Carmenère, 15% Merlot, 7% Petit Verdot, 5% Cabernet Franc. Brombeeren und Cassis, Zimt, Minze, schwarze Schokolade. Feinwürzig, runde Tannine, langer Abgang.

2014 Seña: Cassis, Mokka, Lakritz, dunkle Schokolade. Ein harmonischer, eleganter Seña!

2016 Seña: Feinwürzig, saftig, dunkle Beerenfrucht, mineralisch angehaucht, leider im langen Abgang leicht auszehrend.

2018 Seña: Sehr dunkle Farbe. Ein verführerischer Seña, minzig, pfeffrig, viel Cassis, Teer und schwarze Schokolade. Fleischig und intensiv, komplex und überaus langanhaltend. Ein toller Wein, möglicherweise der beste aller Señas!

2019 Seña: Cassis auch hier, aber auch schwarze Kirschen, Minze, viele Gewürze, etwas Karamell. Erstaunliche Säure, langes Finale.

1985 Vintage Port, Quinta do Noval: Überdurchschnittlich trübe Farbe. Unaufdringlich, schön gereift, rund und mit leichter Süsse. Warmes Finale. Kein Showman, aber man schliesst ihn sofort ins Herz.

2000 Vintage Port, Quinta do Noval: Heidelbeeren, Bitterschokolade, Schnittlauch. Konzentriert, mit ausgeprägten Tanninen und einem langen, blumigen Finish.  

2003 Vintage Port, Quinta do Noval: Wow, macht dieser Jahrgang vielleicht Spass! Den 2000er nach hinten verstauen und jetzt 2003 geniessen! Herrlich, diese Frische, diese Harmonie, diese feine Säure, dieses lange Finale, dieser Geruch nach Brombeeren, Tabak, Schokolade. Super!

2011 Vintage Port, Quinta do Noval: Weihrauch, Thymian, Bitterorangen, Schokolade, erstaunlich zugänglich.  Feine Süsse.

Vielen Dank vor allem an Benjamin! Und an Ruedi und an alle, die zu diesem sensationellen Abend beigetragen haben – merci, merci, merci!

Donnerstag, 23. März 2023: Deutschschweiz!

Getrunkene Weine:

2020 Kalchrainer Müller-Thurgau, Massnahmenzentrum Kalchrain TG: Fein fruchtig, Muskat, leichte Restsüsse, die nicht störend wirkt.

2019 Pinot Gris Auslese, Florin, SH: Wirkt etwas dropsig, zudem im Abgang leicht bitter. Kam vor zwei Jahren schöner rüber.

2017 Klettgau Amphore, Markus Ruch, SH: Quitte, Kräuter, Mandarinli, leichter Stinker, am Gaumen schwierig, quer.

2016 Pipifax Pinot Noir Blanc de Noir, Bono’s Funky Collection, ZH: Usterapfelschale, Honig, messerscharfe Säure.

2003 Pinot Noir Eglisauer Stadtbergerf Barrique, Urs Pircher, ZH: Pneuabrieb, Rauchspeck, Kaffee, Süsse – dies alles und viel mehr, am Gaumen dann leider nicht mehr ganz auf der Höhe.

2015 Pinot Noir Spätlese Dörflingen Goldsiegel, GVS SH: Rote Beeren, süss, üppig, Zimt, riecht fast wie ein Glühwein.

2018 Skript Pinot Noir Gallispitz Reserve, Rutishauser-Divino, ZH: Ultramodern, mit viel Karamell, Schokolade, austauschbar.

2018 Blauburgunder Schnellberg, Michael Broger, TG: Leider, leider Kork.

2016 Malbec Mágico de Uhwiesen, Besson-Strasser, ZH: Spontinase, Zwetschgen, Schnittlauch – nicht ganz einfach.

2017 Merlot Das Schvarze Metchien, Bono’s Funky Collection, ZH: Schwierige Nase, Rauch, Rosenwasser, rote Johannisbeeren, am Gaumen dominieren unreife Aromen. Schwierig!

2018 Pinot Noir Albi, Besson-Strasser, SH: Zugänglich, nach all diesen schwierigen Weinen kommt selbst der gute, alte Albi komisch daher und trocknet erst noch leicht aus. Dabei liebt ihn die Pinot-Fraktion doch so sehr!

2016 Pinot Noir Schloss Weinfelden non filtré, Burkhart Weinfelden, TG: Kaffee, rote Beeren, rund, Blutorangen, tief, aber auch hier mit leicht bitterem Finale – Himmel, unsere Gaumen sind verwirrt!

2011 Amar-Three Pinot Noir Passito, Zahner Truttikon, ZH: Brombeeren, minzig, üppig, aber rund und verträglich – wir finden ihn gut: Himmel, was ist nur los mit uns?

Donnerstag, 16. März 2023: Galizien trifft Andalusien

Getrunkene Weine:

2015 Albariño Do Ferreiro, Gerardo Méndez, Rias Baixas: Leider schon das Zeitliche gesegnet.

2011 Albariño Selección de Añada, Pazo Señorans, Rias Baixas: Grasig wie ein Sauvignon Blanc, dazu aber Zitrusfrische, knackige Säure – lecker!

2018 O Rosal Rias Baixas, Terras Gauda, Rias Baixas: Die Nase verspricht mehr, als der stichige Gaumen dann bietet.

2019 Collage Vino Blanco, Aurelio Feo, Bierzo: Viel Apfel, leider auch Gas, fehlt an Harmonie.

2016 As Sortes, Rafael Palacios, Valdeorras: Blumig, salzig – was für ein Klasse-Godello!

2017 Pedro Ximénez Exceptional Harvest, Bodegas Ximénez Spinola, Andalusien: Apfelkuchen, Weinbeeren, im Nachhall Panettone! Sowas von spannend!

2012 Barbazul Vino de la Tierra de Cádiz, Huerta de Albala, Andalusien: Leichte Altersnoten, Zwetschgen, süssliche Textur.

2014 Payoya Negra, Finca la Melonera, Málaga: Zwetschgen, schwarze Früchte, Flieder, recht raue Tannine.

2016 Via XVIII, Viña Somoza, Valdeorras: Reife rote Beerenfrucht, sehr würzig, herrlich saftig, feine Säure – Essenswein!

2019 Metáfora, Mencia en Anfora, Aurelio Feo, Bierzo: Spontinase, rote Beerenfrucht, schwieriger Bursche mit Nagellackentfernernote im Abgang.

2011 Picantal, Palacio de Canedo, Bierzo: Zimt, Zwetschgen, Edelhölzer, Tabak, würzig und fleischig.

2012 Montelios, Aurelio Feo, Bierzo: Dunkle Kirschenfrucht, laktisch, Bitterschokolade, rund, mit einem recht langen, druckvollen Finale.

2017 Cruz de San Andrés, Aurelio Feo, Bierzo: Johannisbeeren, Schokolade, eher auf der modernen Seite, endet etwas kurz.

2015 Buencomiezo Mencia Selección, Aurelio Feo, Bierzo: Schwarze Kirschen, dunkle Schokolade, etwas mineralisch, modern.

2018 Finca Luna Beberide, Luna Beberide, Bierzo: Blumig und würzig, füllig.

2018 Paixar, Luna Beberide, Bierzo: Sehr floral, mit viel Druck, wirkt modern.

2018 Valtuille Cepas Centenarias, Castro Ventosa (Raúl Perez), Bierzo: Ein Wein mit Tiefe, aufregend, lässt niemanden kalt!

Malaga Dulce Sweet, Garaia Gomara, Malaga: Ein toller Abschluss – oder kommt da noch etwas? Wir hatten ja bisher noch fast nichts…

Alvear Solera Cream, Alvear, Montilla-Moriles: Süss, nussig, rinnt wunderbar die Kehle runter!