Donnerstg, 29. November 2018: Traubensorten – Carignan

Getrunkene Weine:

– Is Solinas 2013, Argiolas (Italien, Sardinien): Dunkle Beeren, sehr würzig, eigentlich genauso, wie man sich einen Carignan vorstellt. Wirkt für einige allerdings zu alkoholisch und endet zudem leicht bitter. Mir gefällt die unkomplizierte Art und die Typizität.

– Tessellae Vieilles Vignes 2013, Lafage (Frankreich, Roussillon): Sehr alte Rebstöcke auf Schieferböden. Schokolade, Lakritze, dunkle Beeren, am Gaumen erstaunlich präsente Tannine, einige schmecken Hagebutten.

– Clos del Rey L’Aragone 2015, Clos del Rey (Frankreich, Roussillon): Schokonoten, schwarze Früchte, sehr würzig, wirkt noch blutjung, am Gaumen grobkörnige Tannine, erstaunliche Säure. Charaktervolles Kratzbiest, das erst noch ruhiggestellt werden muss.

– Finca El Romero Viñas Viejas 2010, Frank Massard (Spanien, Montsant): Kaffee- und Teenoten, Terroir, würzig und ganz wenig Nagellack, am Gaumen saftig und rustikal, leicht auszehrend.

– Corbières Cuvée Or 2009, Château Ollieux-Romanis (Frankreich, Corbières): Anfangs extremer Kuhstallgeruch, einige sind eher für Orchideenduft… Mit der Zeit kommen immer schönere Fruchtnoten zum Vorschein, die Struktur stimmt. Eigenwilliger Charakterwein.

– Terre Brune 2005, Cantina Santadi (Italien, Sardinien): Sehr würzig, feiner Pfeifentabak, rauchig, breit gefächert. Am Gaumen reif, leicht auszehrend.

– Terre Brune 2010, Cantina Santadi (Italien, Sardinien): Sehr würzig, laktisch, Tabak, schwarze Beeren, am Gaumen erstaunlich viel Säure, endet lang.

– Clos del Rey Clos del Rey 2004 (Frankreich, Roussillon): Rauchfleisch, Lakritz, Jod, ganz wenig Maggi. Zeigt Tiefe und Dekadenz – die einen mögen’s, die andern nicht.

– Clos del Rey Clos del Rey 2009 (Frankreich, Roussillon): Schwarze Beeren, Lakritz, leichter Stinker, der sich mit der Zeit verzieht, mineralisch; am Gaumen Thymian und etwas Rosmarin, leicht rauhe Tannine, gute Länge.

– Visciola, Terracruda (Italien, Marken): Zimt, ätherische Oele, Sauerkirschen, blind serviert würde man auf einen Glühwein tippen.

 

 

 

Donnerstag, 22. November 2018: Frauenpower!

Ein toller Abend mit wunderschönen Weinen – Frauenpower vom Feinsten!

Getrunkene Weine:

– Blanc de Noir 2015, Irene Grünenfelder (Schweiz, Bündner Herrschaft): Weiss gekelterter Pinot Noir. Zitrus, Apfel, lebendig, fein kräuterig.

– Quetton Saint Georges 2009, Château L’Engarran (Frankreich, Coteaux du Languedoc): Syrah, Grenache, Mourvèdre. Seit drei Generationen in „Frauenhand“. Zartbitterschokolade, fein würzig, Cassis, am Gaumen breit und druckvoll, gute Länge.

– La Ciaude Minervois 2012, Anne Gros & Jean-Paul Tollot: (Frankreich, Minervois): Anne Gros, die grosse Figur in Vosne-Romanée, Burgund, besitzt zusammen mit Jean-Paul Tollot zusätzlich ein Weingut im Minervois und stellt dort spannende Weine her. Der La Ciaude ist ein Cuvée aus Carignan, Syrah und Grenache und besticht durch seine prächtige Würzigkeit und seine subtilen floralen Noten. Dazu kommen schwarze Beeren, vor allem Cassis. Am Gaumen besitzt er feinkörnige Tannine, eine gute Säure, und der Abgang ist finessenreich und lang.

– Nebbiolo Langhe 2015, Josetta Saffirio (Italien, Piemont): Der Zwergliwein, sozusagen eine Clubherzangelegenheit! Das Zwerglein auf der Etikette folgt uns bereits seit den Clubanfängen und macht immer wieder von Neuem Freude. Anfangs etwas verhalten, öffnet er sich später und zeigt feine Aromen nach Teer, Veilchen und schwarzen Beeren. Gute Tanninstruktur, fleischig und kompakt.

– Intuiva Pinot Noir 2013, Wohin des Glücks, Carina Kunz (Schweiz, Bündner Herrschaft):

 

 

Jede einzelne Flasche ist mit einem handgeschriebenen Spruch versehen…

Kaffeenoten, Milchkaffee, rote Beeren, Blutorangen, fleischig, saftig – ein sehr schöner Vertreter aus der Bündner Herrschaft!

 

 

– Mencia Quite 2015, Veronica Ortega (Spanien, Bierzo): Süssliche Frucht, Kirschen, sehr attraktiv,  die Tannine sind so gut verpackt, als wären sie aus Porzellan, völlig überraschend tauchen plötzlich im Abgang auch noch Limettentöne auf. Spannend!

– Eichholz Pinot Noir 2014, Irene Grünenfelder (Schweiz, Bündner Herrschaft): Noch sehr holzbetont, aber grossartige Aromenvielfalt kommt dazu! Mächtig Blutorangen, rote Beeren, Lakritz, am Gaumen kompakte Tanninstruktur, sehr lang. Noch viel zu jung!

– Vosne-Romanée 1er Cru Les Chaumes 2015, Domaine Lamarche (Frankreich, Burgund): Nicole Lamarche und deren Cousine Nathalie leiten das Gut seit 2007. Dramatisch vielschichtige Nase! Saftige rote Beerenfrucht, voll ausgereift, Zimtzwetschgen, Blutorangen, Zitronenabrieb; am Gaumen füllig und würzig, mineralischer, sehr langer Abgang. Endet leicht salzig. Grossartig!

– Malvoisie 2008, Marie-Thérèse Chappaz (Schweiz, Wallis): Ein Frauenpowerabend ohne die grosse Dame aus dem Wallis, die Süssweinkönigin, das geht nicht! Lychee, Flieder, Mandarinli, Marzipan, etwas Zimt, weisser Pfirsich, im Abgang Grapefruitnoten, nicht ultrasüss wie ein Grain Noble, dafür ultrafein und der gelungene Abschluss eines hochinteressanten Abends!

Mehr Frauenpower, bitte!

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 15. November 2018: Portugal is coming!

Getrunkene Weine:

– Monte do Zambujeiro 2013, Quinta do Zambujeiro: Ananas, ölig, buttrig, Bittermandel, wirkt leicht alkoholisch, endet zudem leicht bitter.

– Vinha do Pessoa Dao Tinto 1962, Caves da Montanha: Erstaunlich dunkle Farbe. Dumpf, Nagellack, am Gaumen oxidative Noten – vorbei.

– Peninsula de Setúbal Cabernet Sauvignon 1999, Quinta da Bacalhôa: Leder, nasse Türfalle, leicht pfeffrig, am Gaumen leicht metallisch.

– Conde de Vimioso Reserva 2005, Falua: Thymian, sehr würzig, schwarze Früchte, viele Gerbstoffe, rustikal.

– Douro Dourosa 2011, Quinta de la Rosa: Brombeernoten, schwarze Schokolade, Pinienholz, sehr zugänglicher, eher eindimensionaler Wein.

– Quinta de la Rosa Red Wine 2009, Quinta de la Rosa: Opulente Nase, leicht reduktiv, würzig, am Gaumen etwas belanglos, rund, ohne Ecken und Kanten.

– Touriga Nacional – Cabernet Sauvignon 2008, Quinta de Cidrô: Dunkle Beeren, Banane, spanische Nüssli, würzig.

– Touriga Nacional 2014, Quinta de Cidrô: Kirschen, Karamell, Himbeerjoghurt, würzig, grünes Schnittholz. Am Gaumen mit guter Säure, mittellanger Abgang.

– Quinta do Noval Douro 2008: Maggi, Fenchel, Nagellack – keine saubere Flasche, der müsste viel besser sein.

– Zambujeiro 2008, Quinta do Zambujeiro: Ausgewogener Topwein, der allerdings seinen Preis hat. Noten nach Speck, Haselnüsse, dicht, elegant und dennoch mit Biss.

– Graham’s Late Bottled Vintage Port 1996: Lichee, Himbeeren, exotisch, sehr spannend!

– Niepoort Vintage Port 1982: Seidige Struktur, nussig, Tee, gar nicht so süss – sehr feiner Vintage, der in zehn Jahre womöglich noch schöner schmeckt – danke Beni!

– Porto Poças over 40 Years Tawny: Baumnüsse, Kandiszucker, medizinal, after Eight, sehr viel Säure.