Nächster Clubabend am 8. Mai.
Bis dahin viele feine Weine,
Otti und Marc
Nächster Clubabend am 8. Mai.
Bis dahin viele feine Weine,
Otti und Marc
Willi Schmid, Städtlichäsi ist einer der grossen Sensoriker der Schweiz – das sage nicht ich, sondern die Macher von ‚Salz & Pfeffer‘. Was trinkt also ein Sensoriker für Weine? Und wie beurteilen wir im Weinclub diese Auswahl?
– Degustierte Weine:
– Bianco Secco 2011, Quintarelli (Veneto): Tropische Früchte, div. Blumen, Grapefruit, dann vor allem Pfirsich; am Gaumen wieder viel Pfirsich, saftig, langer Abgang – ein grosser Wein!
– Roero Printi Riserva 2008, Monchiero Carbone (Piemont): Tabak, Weichselkirschen, Teer, Veilchen; am Gaumen dunkle Schokolade, voller Körper, belebende Adstringenz, ein charaktervoller Wein, wird mit der Luft immer besser und harmoniert phantastisch zu den meisten Käsen.
– Ruché di Castagnole Monferrato Bricco della Rosa, Cascina Terra Felice (Piemont): Vanille, Himbeeren, Rosen, extrem exotische Nase für einen Rotwein, aber ungemein spannend; am Gaumen wieder überbordend Himbeeren, fast süsslich wirkend, eher weicher Abgang.
– Montepulciano d’Abruzzo Vigna Sant Angelo 2004, Valori (Abruzzen): Gummi, dunkle Schokolade, mineralisch, Gewürze, schwarze Kirschen; am Gaumen Zedern, Eukalyptusnoten, weiche Gerbstoffe, angenehme Säure im mittellangen Finale.
Alle Weine wurden blind verkostet.
– 1884 Viognier Reserve 2012, Bodegas Escorihuela (Argentinien): sehr offenes Bukett mit Noten von Zitrusfrüchten, Aprikosen, Blumen; am Gaumen schön eingebettete Säure, mittlere Länge. Super-Preisleistungs-Verhältlnis (15.-).
– Torrontés 2013, Trapiche (Argentinien): sehr helle Farbe, Grapefruit, Muskataromen; am Gaumen flach, mit einer spitzen Säure – (zu) einfach.
– Kaiken Malbec Ultra 2011, Kaiken (Argentinien): Karamell, Schokoladenpulver, dunkle Beeren, dahinter Dörrfrüchte; am Gaumen wieder stark karamelllastig, leicht grüne Noten im kurzen bis mittleren Abgang.
– Kaiken Malbec Ultra 2006, Kaiken: Cassis, Leder, Tabak, gewisse Reife; am Gaumen recht fett, mittellang, weich – aber hatten wir die Ultra Kaikens nicht mal lieber?
– Alpasión Malbec Crianza 2012, Alpasión (Argentinien): Warmes Brot, Milchschokolade, schwarze Kirschen, Speck, etwas Rosssattel; am Gaumen voller Körper, viel Holz, Süssholz, mittleres bis langes Finale. Muchas Gracias, Gabriela Soto!
– Leon de Unzué Malbec 1992, Leoncio Arizu (Argentinien): Maggikraut, schade, am Gaumen dasselbe. Vorbei.
– Intriga Cabernet Sauvignon 2010, MontGras (Chile): Leider leichter Kork, warmes Brot, modern, dick, hohe Adstringenz am Gaumen.
– Purple Angel 2005, Montes (Chile): Cassis, Cassis, Cassis, dahinter Graphit, Mokka; am Gaumen fett, aber irgendwie fehlt die Authenzität. Mittellang. Hatten wir nicht schon mehr Freude am Purple Angel? Was ist los mit uns? Wer reisst uns aus der Lethargie?
– Montsecano Pinot Noir 2012, A. Ostertag Montsecano (Chile): Mein lieber Schwan, was ist denn das? Exotische Nase, rote Beeren, blaue Beeren, mineralisch; am Gaumen süsslich, fruchtig, enorm viel Druck. Die einen flippen, die andern schütteln den Kopf. Jedenfalls sind wir aus der Lethargie erwacht. Und es geht weiter:
– Catena Zapata Nicolas 2008, Catena (Argentinien): Espresso, Zigarrenkiste, Zedernholz, schwarze Früchte, mineralisch, aristokratisch, ganz toll; am Gaumen mundfüllend, langes Finale, ich würde noch zuwarten, wird sich noch verfeinern. Super Wein!
– Vina Sena 2004, Sena (Chile): Viel Cassis, schwarze Kirschen dazu, Graphit, Espresso; am Gaumen breit, wuchtig, sehr langes Finale. Beeindruckend diese Jugendlichkeit – hält noch Jahrzehnte!
– Late Harvest Errazuriz Sauvignon Blanc 2011, Errazuriz (Chile): Mirabellen, Aprikose, Honignoten, leckere Süsse, macht Spass.
– Late Harvest Sauvignon Blanc 2008, Concha y Toro: viel weniger süss als der Errazuriz, wirkt fast trocken, hat keinen Stich, ist aber auch halb so teuer…
Wieder mal ein Abend, der unvergessen bleibt!