Donnerstag, 1. Februar 2018: Serie Bordeaux – Chateau Gloria

Gloria aus dem St. Julien ist immer ein Garant für tolle langlebige Weine mit einem guten Preis Leistungs Verhältnis – stimmt das? Fazit des gestrigen Abends: ja!

Getrunkene Weine:

– Malartic-Lagravière 2006 blanc: Feinste Zitrusfruchtnoten, Bienenwachs, am Gaumen Teekräuter, harmonisch, gut unterstützende Säure, sehr lang.

– de Fieuzal 2007 blanc: Tiefe Mineralik, Grapefruit, leicht reduktiv, reifes Extrakt, cremig, sehr lang.

– Gloria 1981: Leichter Muffton. Ist zwar noch trinkbar, aber der Spass hält sich in Grenzen.

– Gloria 1985: Hervorragend gereifter Bordeaux, Pilz, Waldboden, Tabak. Am Gaumen leicht auszehrend.

– Gloria 1986: Wundsalbe, Kellerboden, daneben aber auch noch mit Fruchtaromem; am Gaumen griffig, schöner Fluss.

– Gloria 1989: Ein typischer 89er Vertreter: mollig, anschmiegsam, finessenreich – was will mam mehr? Laktisch und noch mit viel Frucht. Wunderschön!

– Gloria 1996: Kaffee- und Tabaknoten. Säuerliche Beeren. Am Gaumen etwas burschikos daherkommend, mit der zugreifenden 96er Säure.

– Gloria 1998: Mehr Schmelz als der 96er. Tabaknoten, reif, mit guter Länge.

– Gloria 2009: Dickflüssig, Cassis, umwerfend attraktiv, am Gaumen aufregend finessenreich – die Frage: ist dies Bordeaux? ist in diesem Moment des Geniessens völlig unerheblich…

– De Rayne Vigneau 1999: Viel Safran, Honig und Vanille, Blätterteig. Cremig und mit einem herrlichen Süss-Säurespiel. Macht richtig Spass!

– Scacco Matto Albana di Romagna Passito 2001: Dörraprikosen, Safran, Marzipan. Wie immer toll.

 

Donnerstag, 25. Januar 2018: Sherry & Andresen Colheita flight

Vielen Dank, Raymond und Ruedi, für den tollen Sherry/Portabend!

Getrunkene Weine:

– La Guita Manzanilla Sanlucar de Barrameda, Hijos de Rainera Pérez Marin: Hefig und nussig, trocken, Zitrusfruchtaromatik, dazu Birnen. Frisch und mit guter Struktur.

– Gran Barquero Fino, Pérez Barquero: 100% Pedro Ximenez. Die Farbe ist dunkler als der La Guita. Riecht nach Baumnuss, am Gaumen mit gewaltigem Nachhall.

– Gran Barqero Amontillado, Pérez Barquero: Noch dunklere Farbe, wieder Pedro Ximenez, 25 Jahre Solera-Ausbau. Karamelisierte Baumnüsse, Dörrfrüchte, frisch getrocknete Cranberries. Gedörrte, ungezuckerte Mango. Auch am Gaumen Karamell.

– Gran Barquero Oloroso, Pérez Barquero: 25-30 Jahre Solera-Ausbau. Walnuss, Weinbeeren, Vanille, Lebkuchengewürze, Alkohol ist sehr gut eingebunden. Toll!

– Andresen Colheita Port Special Selection 1991, Andresen: Nussig, Feigen, Orangenschalen. Am Gaumen unglaublich breit, mit sehr langem Abgang.

– Andresen Colheita Port Special Selection 1980, Andresen: Blutorangen, Dattel, diverse Nüsse, cremig, Alkohol etwas gar stark spürbar.

– Andresen Colheita Port Special Selection 1975, Andresen: Rosmarin, grüner Pfeffer, getrocknete Aprikosen und Pflaumen, Kaffee. Fein.

– Andresen Colheita Port Special Selection 1968, Andresen: Würzig, Schwartzee, Baumnuss, finessenreich, sensationell eingebundener Alkohl, die Länge ist schier unendlich. Ein Traumport!

– 40 Year old white Porto, Andresen: Recht fruchtig, aber auch sehr alkoholbetont. Nicht ölig und raffiniert wie die Colheitas.

– Gran Barquero Cream, Pérez Barquero: Schöne mahagonibraune Farbe, in der Nase aber bereits Maggi und Rhabarber. Am Gaumen ist dann klar: Flaschenfehler!

– Pedro Ximénez La Cañada, Pérez Barquero: sehr dunkle Farbe! Feigen, Feigen und nochmals Feigen! Dazu kommen Kaffee und Kakao, getrocknete Birnen. Sehr süss, gut eingebundene Säure. Langer Abgang.

 

 

Donnerstag, 18. Januar 2018: Australien – 15 Jahre und älter…

Getrunkene Weine:

– Chardonnay Show Reserve Hunter Valley 1995, Rosemount Estate: Öliger, noch erstaunlich lebendiger Chardonnay. Honignoten, Green Apple, feine Säure – wer hätte das gedacht!

– Hunter Valley Semillon Single Vineyard Lovedale 2003, Mount Pleasant: Nochmals warten lohnt sich, Brioche- und Honignoten sind erst erahnbar. Taffe Säure, als wärs ein Riesling. Leichter Stinker, knochentrocken, Terroirwein vom Feinsten! Hat nie Holz gesehen! Für die Meisten ein Novum und schwierig einzuordnen.

– The Mudflat Shiraz-Muscadelle 2003, Peter Lehmann: Langsam geht dem der Schnauf aus. Viel Bärendreck, Teer auf der positiven Seite, deutliche Altersnoten auf der negativen Seite.

– Shiraz Black Label 2000, Peter Lehmann: Brombeeren, Schwarztee, Pfeffer, Pinienharz, Eukalyptus. Noch erstaunlich frisch.

– Reserve Shiraz 1997, Charles Cimicky: So, jetzt sind wir angekommen! Wunderschöne Grundsüsse, Minze, Pfeffer, am Gaumen mit viel Druck und Länge, zwar ganz leicht auszehrend, was den super Gesamteindruck kein bisschen schmälert.

– Estate Grown Shiraz 1997, Turkey Flat: Die Nase ist klassisch old Barossa, am Gaumen leider unharmonnisch, kohlensäurig, bitter.

– Reserve Shiraz 1996, Pikes: Eukalyptus, Colafröschli, leichter Chloreinschlag, etwas bitterer Abgang. Hat aber ebenfalls sehr gut die über zwanzig Jahre seines Daseins überstanden.

– Mentor 1998, Peter Lehmann: Mit dem 1998er Mentor, Eight Songs und Stonewell gleich drei Peter Lehmann-Legenden nacheinander – herrlich! Der Mentor ist dabei am Weitesten fortgeschritten. Tabak, Mokkanoten, Peperoni, dazu auch dezent etwas Rosenkohl. Voller Körper, gute Länge.

– Eight Songs Shiraz 1998, Peter Lehmann: Tabak, Minze, würzig, am Gaumen schmeichlerisch rund, sehr lang.

– Stonewell Shiraz 1998, Peter Lehmann: Ein Klassiker, der immer wieder Freude macht. Der 98er wirkt noch jung und dürfte nochmals locker zehn Jahre überstehen! schwarze Olivenpaste, Leder, schwarze Beeren, Süssholz, extrem Druck, sehr lang.

– Seven Acre Shiraz 1998, Greenock: DER Knaller zum Abschluss! Tomatenpuree, Plumeria, Leder, Johannistrübeli, Blut, und und und und und und und und und und.. Mit einem Wort: geil!

– Black Noble 2001, De Bortoli: Sehr dunkle Farbe. Baumnuss, getrocknete Zwetschgen, süsse Rosinen, sehr süss, ganz ein spannender Süsswein zum Schluss eines megalässen Abends!