Donnerstag 27. Juni 2013: Genussabend / Olivenöltest & klassenbeste Weine

Klassenbeste Weine? Aus den Degustationsberichten auf dieser Site suchte Otti von 2009 – 2011 diejenigen Weine mit dem besten Degustationsbeschrieb des jeweiligen Abends aus. Wir hatten nur die früheren Degunotizen und mussten versuchen, die Weine wiederzuerkennen. Ob uns dies gelang?   ???  🙂
Davor wurden noch 10 Olivenöle getestet, und einmal mehr war es so, dass die laut Merum besten Olivenöle sehr kontrovers beurteilt wurden.
Doch nun zu den Weinen:

– Eintrag vom 24.2.2011: Gelungener Einstieg mit einem herrlich frischen, nach Zitrusfrüchten duftenden Torrontes 2009, Michel Torino. Mango, Stern- und andere Früchtchen tanzen Ringelreihen.
– 27.6.2013: Torrontes 2010, Michel Torino: viel Mango, frisch, floral, Affinität zu einem Neuwelt-Sauvignon Blanc; am Gaumen vif, gutes Säurespiel.

– Eintrag vom 9.12.2010: Malbec Reserva 2005, Vina Tierra y Fuego: Cassis, Kaffee, Lakritze, Heuballen, vollsaftig; am Gaumen viel Fülle, jetzt perfekt trinkreif. Macht unheimlich Spass.
– 27.6.2013: gleicher Jahrgang: Holunder, etwas Cassis, Colafrösche; am Gaumen ist das Holz nicht wirklich gut integriert, wirkt etwas unharmonisch, spröd. Schon vorbei?

– Eintrag vom 31.3.2011: Vallocaia 1997: ein Kraftprotz, fast verschossen, Holznoten, in zwei Jahren probieren.
– 27.6.2013: gleicher Jahrgang: Leicht animalisch, Kaffee, Holznoten, dahinter etwas Bouillon; am Gaumen Zedernholz, leicht austrocknend, hat aber unheimlich Druck.

– Eintrag vom 9.12.2010: El Parron Cabernet Reserva 2008, Errazuriz: Cassis, warm, Vanille, würzig; am Gaumen schön cremig, lang, voll. Toller Wein!
– 27.6.2013: gleicher Jahrgang: Cassis, Cassis, Cassis, Vanille, Vanille, Vanille, Crème Brûlée; am Gaumen schmeichlerisch, aber etwas eindimensional.

– Eintrag vom 30.6.2011: Thunevin-Calvet Les Dentelles, 2007: Hinreissende Aromenfülle, angeführt von schwarzen, fetten Beeren, Gewürzmischung, Pfefferminze, Kaffee, etwas Rauch; am Gaumen Aenis, wunderbare Dichte, voll, unheimlich Druck, sehr lang. Wie kann man das noch steigern?
– 27.6.2013: gleicher Jahrgang: Sehr dunkle Farbe, Kaffee, laktisch, schwarze Beeren, Kalk; am Gaumen fordernd, füllt den ganzen Gaumen aus, sehr langes Finale.

21.4.2011: Catena Alta Malbec, Catena Zapata, 2004 (Argentinien): laktisch, Espresso Kaffee, spanische Nüssli, schwarze Beeren, viele Gewürze; schwarze Beeren auch am Gaumen, Espresso, druckvoller, sehr langer Abgang. Ein Klassewein aus Mendoza!?
– 27.6.2013: Catena Zapata Nicolas 2004 (also diesmal ein „Pirat“): Kaffee, Espresso, Tomatenpuree, sehr viel Mineralik (Kalk?)), Cassis; am Gaumen mundfüllend, fast erschlagend, modern, extrem langer Abgang. Braucht noch einige Jahre zum Reifen.

oliveoelbestof

Donnerstag 20.6.2013: Riesling – what else!

Degustierte Weine:

– Riesling Sekt brut 2005, Georg Breuer (Rheingau): Interessante, grapefruitbetonte und mineralische Nase, schöne Perlage; am Gaumen leichte Bitterkeit.

– Riesling Max trocken 2011, von Othegraven (Saar): weisser Pfirsich, Grapefruit, Schiefermineralität; am Gaumen knackig frisch, gut eingebundene Säure.

– Riesling Spätlese Schloss Fürstenberg 2006, Weingart (Mittelrhein): eingemachtes Steinobst, Weinbergspfirsich, üppig; am Gaumen füllig, langes Finale.

– Riesling Smaragd Ried Steinriegl 2002, Jäger (Wachau): Mineralisch, reife Melone, Mango; am Gaumen exotische Früchte, langer Abgang.

– Riesling Spätlese alte Reben 2001, Laible (Baden): Wäre Musik Wein, dann wären Laibles 2001er Meisterwerke Bachs Goldberg-Variationen – aber bitte von Glenn Gould interpretiert. Ob die 81er Aufnahme oder die 56er, sei dahingestellt – ich tendiere zu 81.

– Riesling Spätlese GK 26 2003, Keller (Rheinhessen): du meine Güte, wie hat sich dieser Wein positiv entwickelt. Das ist solche Klasse, da fehlen mir die Worte. Einfach GEIL!

– Rieslng Auslese Siefersheimer Höllberg 2002, Wagner-Stempel (Rheinhessen): Grüntee, exotische Früchte, süss; am Gaumen füllig, schönes Süss-Säurespiel. Klasse!

riesling

Donnerstag 13. Juni 2013: Champagne!

Unser Champagner-Kenner Ruedi führte uns wieder einmal durch die spannende Welt der Champagner. Diesmal waren Millésimes an der Reihe, immer ein jüngerer und ein älterer Jahrgang des gleichen Produzenten. Die jeweilige Abstimmung zeigte ein klares Ergebnis: Favorisiert wurde in jeder Serie der ältere Champagner!

1. Flight: Champagne Rémy Massin Brut, 2002 und 1996: Besonders der 1996 brillierte mit einer herrlich öligen Konsistenz, Honignoten, Brioche und feinen Zitrusfrüchten; knackig am Gaumen, jugendliche Frische. Erstaunlich!

2. Flight: Champagne Françoise Bedel Brut L’Ame de la Terre, 2003 und 1998: Das Spannende an diesen Gegenüberstellungen wurde hier ganz deutlich: gegenüber dem 98er war der 03er ein Champus-Baby, das noch einige Jährchen Zeit braucht. Der 98er hingegen bestach mit seinen subtilen Honignoten und mineralischen Klängen, untermalt von einem zarten Perlagerhythmus.

3. Flight: Champagne André Beaufort Polisy Brut, 2002 und 1996: Exotisch, eigenwillig, geht klar in die Richtung entweder du liebst mich oder du hasst mich. Jedenfalls gingen die Siegerpunkte auch hier klar zum 1996er.

Und zum Dessert gab’s noch einen Champagne Doux von Bedel – süss, schmeichlerisch, mehr als nur purer Drinkspass!

Danke, Rudi – gerne wieder!

Foto-2