Donnerstag, 2. Februar 2017: Serie Bordeaux – Vignobles Comtes von Neipperg

War ein sehr, sehr spannender Abend. Dank allen, die eine Flasche mitgebracht haben!

Getrunkene Weine:

– Le G de Guiraud blanc 2013: Sauberer trockener und sehr frischer weisser Bordeaux. Grapefruit, Granny Smith-Äpfel, dürfte mehrheitlich Sauvignon Blanc drin sein. Schön!

– Clos de l’Oratoire 1995: Schwarzteenoten, Schokolade, Rumtopf, gute Länge.

– D’Aiguilhe 2003: Ganz ok in der Nase, am Gaumen störender Alkohol und austrocknend.

– D’Aiguilhe 2004: Feine Würznoten, Graphit, Süssholz, am Gaumen etwas sperrig, leicht grün.

– D’Aighuilhe 2005: Ei, wirkt der noch jung. Die Trinkreife ist noch nicht erreicht. Viel Lakritz, schwarzbeerige Frucht, voller Körper, harmonische Tannine, sehr lang. In fünf Jahren ist der ein Hammer!

– Canon-la-Gaffelière 1986: Eleganter, seidenfeiner Bordeaux – herrlich in Ehren ergraut, aber ohne jegliche Altersgebrechen – toll!

– Canon-la-Gaffelière 1998: Ausladende einladende Nase. Pflaumig, tabakig, Würznoten vom Feinsten. Genialer Stoff! 98 rechte Seite halt…

– La Mondotte 1998: Fleischig, konzentriert, Neue Welt-Stil, am Gaumen breit, lang. Am Ende des Abends beichtete uns Jorge, dass er Clos d’Agon 01 in die La Mondotte-Flasche gefüllt hätte. Hat er nun oder hat er nicht? Wir bleiben dran…

– La Mondotte 2004: Sehr laktisch, eher Richtung rote Beeren, intensiv, breit am Gaumen, etwas starke Adstringenz. Potential.

– Guiraud 2001: Toller Sauternes, Safran, Mirabellen, Aprikosen, sehr langes Finale. Hält noch Jahrzehnte!

Donnerstag, 26. Januar 2017: Rioja – klassisch & reif!

Degustierte Weine:

– Marqués del Romeral Gran Reserva 1982: Seidig weicher Rioja mit süssem Schmelz. Tolle Überraschung!

– Federico Paternina Gran Reserva 1981: Animalisch, würzig, Rumtopf, leicht pilzig, endet leicht austrocknend.

– Faustino I Gran Reserva 1995: Schlecht gealtert, Bouillon, Streumi. Vorbei.

– Viña Arana Reserva 1994, La Rioja Alta: Erdig, hat Ähnlichkeit mit einem zu alten Pinot, wirkt ausgezehrt und müde, spitze Säure.

– Gran Reserva 904 1995, La Rioja Alta: Da hatten wir aber schon viel bessere Flaschen! Wird zwar mit der Zeit besser, aber dieser leichte Essigstich will einfach nicht weg. Zwiespältig!

– Marqués de Riscal Reserva 1993: Sehr würzig, erdig, etwas Pferdestall, ausgewogener Gaumen.

– Marqués de Riscal Reserva 1996: Viel Süssholz, schöne Frucht, präsent am Gaumen.

– Conde de los Andes Gran Reserva 1998: Bouillon, dazu mit grünen Noten, unschön.

– Conde de los Andes Gran Reserva 2001: Siedfleisch, Kaffee, Oregano, Süssholz, schlanker Gaumen, hat aber Substanz.

– Viña Tondonia Reserva 2003: Viel Frucht, 03 ist def kein typischer Tondonia. Den Hitzesommer schmeckt man heraus. Jetzt trinken.

– Viña Ardanza Reserva 2004, La Rioja Alta: Kaffee, feine Würzigkeit, sehr harmonisch.

– Lan Edición Limitada 2005: Kaffee, sehr fruchtig, würzig, lang. Toller Trinkspass!

– Artadi Pagos Viejos 2000: Schöner Abschluss eines spannenden Riojaabends! Powertropfen, der zwar nichts mit einem seidigfeinen Rioja zu tun hat – aber wir lieben ihn!

 

 

Donnerstag, 19. Januar 2017: Australien gegen die klirrende Kälte…

Getrunkene Weine:

– The Surly Muse Viognier 2013, Massena: Viel Pfirsich, Aprikosen, trockener Finish.

– Cabernet Sauvignon 1996, Greenock: Himmel, ist der ein Schmusekätzchen geworden! Flauschigweich wie ein Stofftierchen – so richtig zum Gernhaben! Und dass der schon 20jährig sein soll, ist einfach unglaublich!

– Shiraz Bin 128 1994, Penfolds: Kaffeebohnen, Mokkajoghurt, Iod, kalte Asche, sehr trocken, leicht auszehrend.

– Haselgrove H Shiraz 1998, Haselgrove: Harz, schwarze Beeren, weiche Textur, ellenlang, mit enormem Druck – toll!

– John Riddoch 1994, Wynns: Eukalyptus, Leder, Zigarrenkistchen, sehr konzentriert, am Gaumen leider zu stark auszehrend. Ist das der Jahrgang (1994)?

– Moorooroo Shiraz 1996, Rockford: Eine Legende, fast nicht zu glauben wie schön. Allerhöchstes Shirazlabel! Genial! Blut, schwarze Johannisbeeren, sanfter Riese, butterweich und doch mit Riesendruck – first Class!

– Seven Acre Shiraz 1998, Greenock: Hass ihn oder lieb ihn! Zwischendurch gibt’s nicht! Für die einen genialer Stoff mit Traumnoten von Plumeria, Blut, Süssholz, für die andern too much!

– Generations Shiraz 2006, Bleasdale: Schwarze Schokolade, Vanille, modern, üppig, aber wirklich toll gemacht. Hat es einfach ein bisschen schwer nach all den gereiften Charakterbolzen…

– Two Left Feet 2006, Mollydooker: Mastig wie eine Torte, süsslich und alkoholisch bis an die Schmerzgrenze. An diesem Abend die falsche Wahl.

– The Schubert Theorem Shiraz 2010, Standish: Zum Abschluss nochmals eine Legende! Sprachlos ob der Kraft, Vielschichtigkeit und Finesse – gnadenlos gut! Noch nicht auf dem Genusshöhepunkt angelangt!