Donnerstag, 22. Juni 2023: Von Franken in die Pfalz

Getrunkene Weine:

2011 Riesling GG Weilberg, Pfeffingen (Pfalz): Zitrus, Pfirsich, dezent Petrol, ein Hauch Mineralität, straffe Säure. Ein rassiger, gut gereifter Weilberg.

2017 Riesling Alte Reben, Schneider (Pfalz): Ananas, Zitrusfrucht, von der Fülle her schon fast wie ein Riesling aus Österreich. Etwas aggressive Säure.

2018 Riesling Forster Ungeheuer VDP Grosse Lage, Reichsrat von Buhl (Pfalz): Cranberry, floral, kräutrig, saftige Frucht, unaufdringliche Süsse, fast schon cremige Textur, Vanille im langen Abgang.

2015 Riesling GG Pechstein, Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan (Pfalz): Reife Zitrusfrucht, Pfirsich und Aprikosen, dezent Petrol, Blutorangen, feine Säure.

2017 Chardonnay Mineral, Friedrich Becker (Pfalz): Leicht rauchig, dezent Vanille, Mandarinen, unheimlich viel Druck, einige monieren zuviel Säure, die andern jubeln und sind happy.

2019 Silvaner Retzstadt Langenberg, May (Franken): Weissdorn, Rahmglace, gelbe Früchte, sehr fein, langes, leicht salziges Finale.

2019 Silvaner GG Rothlauf, May (Franken): Wow! Herrlich rauchig, herrlich fruchtig, herrlich mineralisch, herrlich vollmundig, herrlich elegant, herrlich saftig – einfach herrlich!

2019 Silvaner GG Erscherndorf am Lumpen 1655, Horst Sauer (Franken): Erstmal die Kohlensäure wegschütteln! Wirkt noch jung, quer, da ist mächtig viel vorhanden, aber noch nicht präsent. Abwarten!

2015 Riesling Coronilla Homburg Kallmuth GG, Fürst Löwenstein (Franken): Mango, Lindenblüten, wenig Petrol, mineralisch, feinkräutrig, voller Charakter.

2019 Spätburgunder Aus den Lagen, A. Christmann (Pfalz): Walderdbeeren, Zimt, laktisch, cremige Textur. Recht üppiges, langes Finale.

2016 Pinot Noir Zensiert K.B. (Kammerberg), Friedrich Becker (Pfalz): Leider Bittermandel-Fehlton.

2018 Frühburgunder R, Rudolf Fürst (Franken): Feinste rote Beerenfrucht, Blutorangen, Macchia, wow, da geht so richtig die Post ab! Das krönende Finale eines unterhaltsamen, spannenden Abends!

Donnerstag, 15. Juni 2023: Bordeaux Saint-Julien oder Bordeaux Weiss!

Was für ein toller Saint-Julien-Abend – vielen Dank an ALLE!

Getrunkene Weine:

2017 Les Fleurs du Lac, Vin blanc du Château Lagrange St. Julien: Ein Start nach Mass: Ein Weisswein von Château Lagrange aus St. Julien! Nichts Grosses, aber he, Weiss aus St-Julien – yes!

2000 Château La Louvière Blanc (Magnum): Einfach herrlich! Viel jünger als gedacht, entwickelt sich über Stunden und wird noch besser und besser: ein Traum von Weiss aus der Schatulle von Marcel: danke und sooo gerne wieder!

2016 Château Latour-Martillac Blanc: Etwas verhalten, Zitrus, wenig Lanolin, ein Hauch Petrichor, Ruccola, gute Säure, leicht bitteres Finale.

1993 Domaine de Chevalier blanc: Nicht mehr ganz so fit, aber immer noch gut trinkbar! Getrocknete Äpfel, Estrichstaub, nasse Wolle, langes Finale.

2011 Riesling Gimmeldinger Kapellenberg Pfalz, A. Christmann: Aprikosen, Pfirsich, sehr fruchtkonzentriert. Lindenblüten, cremig, fast schon üppig, dennoch mit gut integrierter Säure.

2011 Château Saint-Pierre: Zedernholz, Efeu, Tabak, dunkle Frucht, würzig, eher weiche Textur.

2014 Château Gloria: Schwarzteeextrakt, Hecke, kubanische Zigarre, Lakritz, die Dichte hinkt ein wenig hinterher – bei weitem nicht der beste Gloriajahrgang.

2015 Château Langoa Barton: Schwarze Beeren, Kaffee, Minze, Vanille, üppige Struktur, wirkt etwas „gestylt“.

1989 Château Ducru-Beaucaillou: Leider, leider Kork.

2002 Château Talbot: Zedernholz, After Eight, Zigarrenasche, wirkt etwas rustikal, leicht auszehrendes Finale.

1998 Château Talbot: Ein Hauch Rossstall, Kirsche, Zedernholz, würzig, Fichtenharz. Rechte Säure, gute Länge.

2002 Château Gruaud-Larose: Schwarze Früchte, Lakritz, Waldboden, Rauch, Zitronengras, Jasmin, Tee, Graphit. Rechte Säure, würziges, langes Finale.

2001 Château Gruaud-Larose: Leder, Kaffee, Bordeauxwürze, Zedernholz, rote und schwarze Kirschen. Fleischig und kompakt, mit einem leicht mineralischen, langen Finale.

1992 Château Léoville Las Cases: Angesichts des schwierigen Jahrgangs eine positive Überraschung! Kalte Asche, Graphit, abgestandener kalter Kaffee, staubige Steine, leicht metallischer, recht langer Abgang.

1996 Château Beychevelle: Wirkt fast schon burgundisch mit seiner roten Beerenfrucht! Attraktiver Schmelz, ganz dezent Schweinestall, Herbstlaub inklusive ein paar Pilze, am Gaumen rund, voller Charme – ein Genuss!

2000 Château Léoville Poyferré: Schwarze Früchte, Lakritz, Tabak, ganz leicht animalisch. Konzentriert, mundfüllend, fast schon opulent, aber reichhaltig und fernab jeglicher Schwülstigkeit. Ein toller Abschluss!

Donnerstag, 8. Juni 2023: Österreichs Riedweine – die Spitze der Pyramide

Getrunkene Weine:

2015 Riesling Ried Mordthal, Fritsch (Wagram): Sehr reifes Steinobst. Ölige Textur, honigartig, durch die recht üppige Art geht die Säure etwas verloren. Salzig-mineralisches Finale.

2018 Riesling Ried Loiserberg, Weszeli (Kamptal): Lindenblüten, Pfirsich, frisch und recht ausgewogen. Saftig, leicht mineralisch, mittellang.

2021 Roter Veltliner Ried Rosengartl, Birgit Eichinger (Kamptal): Rosenblüten, Steinobst, interessanterweise auch nach reifen Lambada-Erdbeeren. Das Florale zieht sich durch, dazu kommt am Gaumen noch jede Menge Mineralität, der Abgang ist salzig und recht lang.

2017 Sauvignon Blanc Ried Klausen, Neumeister (Vulkanland Steiermark): Grapefruit, Stachelbeeren, tropische Früchte, Paprika, Gras. Sehr viel Mineralität, rauchig, wunderbare Säurestruktur, sehr salziges, langes Finale.

2017 Morillon Ried Zieregg, Tement (Südsteiermark): Bazooka-Kaugummi! Honig, etwas Holz, Zitrus, sehr würzig. Am Gaumen präsente Minteralität, moderate Säure, sehr langes, cremiges Finale.

2011 Veltliner 333, Weingut Türk (Kremstal): Drei Spitzenlagen miteinander vereint: Sandgrube, Thurnerberg und Frechau. Karamell, Mango, Honig, Lindenblüten, üppige Struktur, würziges, langes Finale.

2012 Grüner Veltliner Ried Grub, Schloss Gobelsburg (Kamptal): Quitte, Honig, würzig, subtile Säure, langes, sehr salziges Finale.

2019 Grüner Veltliner Ried Grub, Schloss Gobelsburg (Kamptal): Intensiv Steinobst, sehr würzig, frisch, leicht rauchig, herrliche Säure, sehr langes, mineralisches Finale.

2017 Blauer Zweigelt Ried Steintal, Frauwallner (Vulkanland Steiermark): Fast ein Schock – wir hätten definitiv mit Rot beginnen müssen! Zimt, Zwetschgenkompott, Himbeerjoghurt, fast schon süsslich geprägtes Finale.

2008 Steinzeiler, Kollwentz (Burgenland): Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Blaufränkisch. Wirkt noch erstaunlich jung! Speck, Lakritz, dezente Animalik, Fleischsuppe. Schwarze Beeren, am Gaumen fleischig, mit guter Länge.

2016 Eiswein vom Grünen Veltliner, Weingut Türk (Kremstal): Quitten, gedörrte Aprikosen, Alpheu, sehr feine Säure, in guter Zweisamkeit mit der Süsse.

1995 Sauvignon Blanc TBA, Haider (Neusiedlersee): Trident-Spearmint! Grapefruit Tee, viel Botrytis, Nougat, feines Süss-Säurespiel. Ein Wein für die Ururururururururururururururururenkel…

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