Donnerstag, 6. Februar 2025: Cabernet Franc

Getrunken Weine:

2022 Figure libre Cabernet Franc, Domaine Gayda (Pays d’Oc, Frankreich) Fast überstrapaziert zuckersüsse Himbeerfrucht, erst am Gaumen dann auch dunkle Waldbeeren. Geschniegelt und gepützelt, ohne Ausstrahlung. Mehr Joe Cocker, bitte!

2016 Cabernet Franc Dolomite, Raats (Südafrika) Schwarze Früchte, Paprika, erdige Mineralität – ja, das ist Cabernet Franc! Am Gaumen konzentriert, rund, aber mit viel Druck und guter Länge.

2017 Cabernet Franc Lot # 90, Garage Wine Co (Chile) Viel Cassis, Schokolade, Grabblumen, Eukalyptus. Am Gaumen cremig, rund, aber mit viel Druck und langem Finale.

2019 Poligonos Cabernet Franc del Valle de Uco, Zuccardi (Argentinien) Rote Beeren, dezente Mineralität, Cola ohne Kohlensäure. Lebt von der Frucht, am Gaumen saftig, mit Biss, frische Säure, der Abgang ist mittellang.

2017 La Coudraye Bourgueil, Y. Amirault (Loire, Frankreich) Duftet nach Stall und angesengtem Klauenhorn, dazu nach Leder in allen Facetten: von edler Sattelkunst bis hin zum alten Speckgürtel eines abgehalfterten Soldaten, der mehr Geschichten kennt, als du vertragen kannst.

2015 Clos Moleton Saumur Champigny, Arnaud Lambert (Loire, Frankreich) Mischung aus dunklen und roten Früchten, auch Heidelbeeren. Unterholz, Zimt, zeigt Struktur und Charakter, am Gaumen geschmeidig, sehr langes Finale.

2017 Samma Maremma Val delle Rose, Cecchi (Toskana, Italien) Schwarzbeerige Frucht, viel Lakritz, ein Hauch Colafröschli. Am Gaumen erstaunlich präsente Säure, recht saftig, mittellanges Finale.

2018 Filare 18 Cabernet Franc, Casadei (Toskana, Italien) Rote Kirschen, Cassis, Kokos, sehr laktisch, rund, weiche Tannine. Der Abgang ist druckvoll und recht lang.

2017 Scipio Cabernet Franc, Tenuta Sette Cieli (Toskana, Italien) Der Scipio ist wie ein Konzert für die Geschmacksknospen, bei dem Waldbeeren, edle Gewürze, dunkle Schokolade und gepresste Blumen in stimmiger Harmonie zusammenspielen. Modern, aber druckvoll.

2012 Magnacosta Cabernet Franc, Tenuta di Trinoro (Toskana, Italien) Der Magnacosta ist wie ein geheimer Liebesbrief an den Gaumen: tiefgründig, edel und mit einem Hauch von «Ich weiß, dass du mich für immer lieben wirst!» Dazu mit einer samtig-opulenten Textur, die sich wie ein maßgeschneiderter Smoking um den Gaumen schmiegt, während dunkle Beeren und subtile Kräuternuancen in einem Tanz der Extraklasse ihren Auftritt haben, als würde der Wein selbst den roten Teppich für deinen nächsten großen Abend ausrollen.

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Bild: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof – 76833 Siebeldingen, GERMANY – www.vivc.de

Donnerstag, 30. Januar 2025: Brunello di Montalcino

Ein berauschender Abend mit vielen tollen Brunelli – bravo, Brunellisti, das war sackstark!

Getrunkene Weine:

2016 Riesling trocken Juffer GG, Fritz Haag: Viel Fruchtsüsse, saftige Pfirsich, floral und kräutrig, eher auf der üppigen Seite, mit stupend mitspielender Säure, langes, mineralisches Finale.

2019 Brunello di Montalcino, Val di Suga: Zugänglich, schwarze und rote Früchte, Minze, Lakritz. Präsentiert sich füllig, dezent mineralisch erdig, mit lebendiger Säure, der Abgang ist druckvoll und lang.

2015 Brunello di Montalcino Castelgiocondo, Frescobaldi: Süssliche Kirschenfrucht, ein Hauch von Stallgeruch taucht auf, verfliegt wieder, balsamisch, etwas Tabak, Gewürzkiste, saftig, mit griffiger Säure, lang anhaltendes Finale.

2015 Brunello di Montalcino, Pietranera: Dunkle Beeren, Lakritz, würzig, Schokolade. Am Gaumen leicht bitter und im Abgang leider auszehrend.

2015 Brunello di Montalcino, Renieri: Dunkle Kirschenfrucht, Kaffee, Schokolade, pfeffrig. Vielschichtig, mächtig, balsamisch, mit einem sehr langen, powervollen Abgang.

2015 Brunello di Montalcino Poggio alle Mura, Castello Banfi: Vorwiegend Dörrfruchtaromatik. Wirkt weit fortgeschritten. Macht so keinen Spass (mehr).

1997 Brunello di Montalcino Poggio alle Mura, Castello Banfi: Maggi, leider hinüber. Aus und vorbei.

2016 Brunello di Montalcino Pertimali, Livio Sassetti: Recht marmeladige Frucht, Süssholz, Lavendel. Leichte Bitterkeit, adstringierend, scheint nicht ganz sauber zu sein. Langes Finale.

2016 Brunello di Montalcino, Il Poggione: Saftige dunkle Früchte, Lakritz, Tabak, Gewürzmischung. Fleischig, sexy, harmonisch, macht Lust auf mehr!

2010 Brunello di Montalcino Vigna la Casa, Caparzo: Konzentriert, würzig, dunkle und rote Früchte, Minze, ein Hauch von Medizin, Zimt, Lakritz – das hört nicht mehr auf! Am Gaumen saftig, breit, tief, der Abgang ist sehr lang – Brunello vom Feinsten!

2010 Brunello di Montalcino Riserva, Fuligni: Ein Hauch von Liebstöckel, gefolgt von Pilzen und feuchtem Unterholz. Tabak, Zimt, Tee, Kirschen. Am Gaumen dann soviel Kraft wie ein galoppierendes Rennpferd: voller Spannung, Eleganz und unbändiger Energie!

2007 Brunello di Montalcino, Argiano: Nasser Tontopf, Sonntagsbraten, würzig, dunkelbeerige Aromen, fein saftig, langes Finale. Jetzt im besten Trinkfenster.

1971 Brunello di Montalcino Riserva, Campogiovanni: Eine echte Herausforderung: zwischen oxidativen Noten, bitteren Kräutern und einer herben Trockenheit kämpft sich ein Schatten vergangener Eleganz durch. Mehr Relikt als Genuss – faszinierend, aber nicht unbedingt zum Nachschenken.

2013 Brunello di Montalcino Tenuta Nuova, Casanova di Neri: Ein Wein, der die Knie weich und die Seele euphorisch macht! Ein Benchmark-Brunello! Danke, Flurin!

1995 Vintage Port Quinta Da Agua Alta, Churchill’s: Dezent Rauch, Kirschen, Schokolade mit Nüssen, etwas Karamell, feine Säure, der Abgang endet etwas abrupt.

15 Weine getrunken, aber hier auf dem Bild sind 16 – ??? 🤷

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Donnerstag, 23. Januar 2025: Route des Vins du Médoc 5 / Grand cru classé Margaux

Getrunkene Weine:

Château du Tertre 1983: Fürchterlicher Kork – leider ungeniessbar!

Château Rausan-Ségla 1993: Efeuranken, Oregano, grüne Peperoni – war nie besser, wird nie besser.

Château Prieuré-Lichine 1994: Leichter Kellermuff, in Abwechslung mit Stall. Dazu aber auch noch dunkle Früchte und am Gaumen eine Saftigkeit, die niemand so erwartet hätte! Dass der Abgang etwas bitter endet – who cares!

Château Rauzan-Gassies 1985: Vom Rauzan-Gassies hatten wir schon schauderhafte Trinkattacken zu überstehen, aber dieser 85er präsentiert sich ohne Witz als saftiger, vifer, edel gereifter klassischer Bordeaux! Chapeau!

Château Boyd-Cantenac 1989: Dezent Bratensauce, Süssholz, Tabak, süssliche dunkle Beeren. Am Gaumen fehlende Frische, für einen 89er eher enttäuschend.

Château Lascombes 1982: Dörrfrucht, Rumtopf, dezenter Muff, vermutlich zu warme Lagerung. Aber immerhin noch trinkbar.  

Château Palmer 1991: Dieser Palmer schmeckt so sehr nach Kaffee, dass selbst die Kaffeebohnen neidisch würden – fehlt nur noch der Kuchen und die Klatschgeschichten! Vermutlich ein Kandidat für den besten 91er Bordeaux – wir sind sowas von verblüfft!

Château du Tertre 2000: Etwas viel Schokoladenschmelz und Süsse, da sind wir definitv in einer neuen Bordeaux-Epoche angelangt! Irritierend ein leichter Grünstich im Hintergrund, der sich einfach nicht wegschlucken lässt.

Château d’Issan 2003: Schwarze Johannisbeeren, Zedernholz, Schwarztee, am Gaumen leicht bitter und metallisch im Abgang. Ein schwieriger Bursche.

Château Giscours 2008:
Überraschend rotbeeriger Duft, Zedernholz, Schokolade, Tee. Feine Säure, viel Frische, langes Finale.

Château Lascombes 2011: Tabak, Kaffee, Schokolade, angenehme Fruchtsüsse, schmeichlerisch weiches, mittellanges Finale.

Château Malescot-St-Exupéry 2018: Voluminös, mächtig fruchtbepackt, lakritzig, schokoladig, am Gaumen vollmundig, dicke Post, aber mit jeder Menge Charakter und einem powervollen, langen Abgang.

Château Margaux 1987: Seidige Textur, Noten von Tabak, schwarzen Beeren, feine Gewürze. Am Gaumen saftig, minzig, nur ein Hauch von Unreife, der Abgang ist lang und sehr elegant. Vielen Dank, René!

Verbleiben:


Deuxième crus
Château Brane-Cantenac
Château Durfort-Vivens

Troisième crus

Château Cantenac-Brown
Château Desmirail
Château Ferrière
Château Kirwan
Château Marquis d’Alesme-Becker

Quatrième cru
Château Marquis de Terme
Château Pouget

Cinquièmes crus
Château Dauzac

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