Donnerstag, 20. März 2025: Route des Vins du Médoc 6 / Grand cru classé Margaux II

Getrunkene Weine:

1995 Pavillon Blanc du Château Margaux: 100% Sauvignon Blanc. Herrlich gereift! Würzig, buttrig, Bergamotte, Waben. Gute Säure. Wir hätten ihn auf mindestens zehn Jahre jünger geschätzt!

2012 Domaine de Chevalier blanc: Blumenwiese, ölig, Zitrusfrüchte, Honig. Cremige Textur, recht langes Finale.

1986 Pavillon Rouge du Château Margaux: Leider KORK!

1975 Château Kirwan: Pilzig, metallisch, Freude herrscht nur, wenn das Glas leer ist.

1975 Château Kirwan: Diese Flasche wirkt jünger. Tabak, noch etwas Frucht, aber ebenso metallisch wie Flasche 1.

1996 Château Ferrière: Tabak, Kaffee, Lakritz, dunkle Frucht, Zedernholz. Schöne Zurückhaltung und Eleganz – ein feiner Vertreter von Bordeaux der alten Schule.

2003 Château Brane-Cantenac: Kräutrig, Tee, Sauerkirschen, Traubenzuckersüsse, extrem aggressive Säure, verbunden mit grünen Noten.

2004 Château Kirwan: Mokka, dunkle Beeren, dezent floral. Am Gaumen etwas trocken, mit grünen Noten, mittellanges Finale.

2009 Château Pouget: Reife dunkle Frucht, Vanille, Lakritz, Efeu. Am Gaumen mittlere bis hohe Säure, der Abgang ist mittellang.

2012 Château Rauzan-Ségla: Erstaunlich mineralisch, charaktervoll – eine echte Persönlichkeit! Mundfüllend, seidiges, langes Finale.

2014 Château Cantenac-Brown: Zedernholz, Tabak, dunkle Beeren, saftig und mit viel Druck.

2015 Château Marquis de Terme: Leicht parfümiert, süss, von allem etwas zuviel, auch die Säure redet zu stark drein, der Abgang ist adstringierend.

2016 Château Durfort-Vivens: Dunkle Fruchtnoten, Orangen, frische Pfefferminze, geschmeidig und mit erstaunlicher Tiefe. Alles auf den Punkt – überraschend!

1996 Riesling Spätlese Niederhäuser Hermannshöhle Goldkapsel Versteigerungswein, Dönnhoff: Eistee, Quitte, Aprikosen. Wachs, Mandeln, die Süsse ist kaum wahrnehmbar.



Es bleiben folgende Chateau:

Troisième crus
Château Desmirail
Château Marquis d’Alesme-Becker

Cinquièmes crus
Château Dauzac

Donnerstag, 13. März 2025: Amphoren-Weine

Orange Weine, Qvevriweine aus Georgien und Amphoren-Weine aus aller Welt stehen im Vergleich. Viele Weingüter experimentieren mit Amphoren und wollen mit historischer Weinbereitung neue Aromen ausloten.

Getrunkene Weine:

Champ-Long, Argile, 2022: 100% Rousanne, reife Frucht, leicht oxidativer Apfel, Nüsse, Wiesenblüten und etwas Heu, milde Säure, leicht bitter, längerer Abgang.

OTT, QVEVRE 2010: Erinnert an sauren Most, Floral, Feuerstein, häfig, Vanille, Heu, Blumenwiese, milde Säure, Lang. Für die einen ein eher ’schwieriger‘ Wein.

Tissot, Savagnin, 2019, Amphore: Kräuter, Zimt, Gewürze, Quitte, intensiv Apfel Boskop, Tee, Mostbirnen, hat er Aceton?, Funky, oxidativ. Trocken, Tannine – für die einen leicht auszehrend, lang mit Kräutern.

Gravener, Bianco, 2007: Karamel, Apfel, Tarttatin, Vanille, Rumtopf, würzig, Wermut, Orange, Rosinen. Trocken mit frischer Säure, lang und warm.

Champ-Long, Argile, rouge, 2023: Mineralisch, rote Früchte, Cassis, Brombeeren, Kräuter, laktisch, Kakao, Schokolade, Kirschen, Tee, Himbeergelee. Trocken, frische Säure, zupackend, lang und würzig.

Sant’Or, Ariortiko, 2019: sozusagen ein Pirat, der nur beim Händler in der Amphore war ;-), schöne druckvolle Frucht, Brombeeren, laktisch, mineralisch, Kräuter, saftige Säure, Tannin und sxusolkircken …ahhh … Sauerkirschen.

Tissot, Trousseau 2020, Amphore: halt wie ein Trousseau so ist – wild, kräutrig und eckig, schwierig bzw. eigenwillig. Rote Früchte, Feuerstein, Grünschnitt, Leder, Kirschen, Harz. Trocken mit mittlerer Säure .. bis Sauer, Sauerkirschen, mittlerer und scharfer Abgang.

…. und alle freuen sich auf den Dessert 🙂

Donnerstag, 6. März 2025: Burgund special – Chablis Grand cru & Gevery-Chambertin

Getrunkene Weine:

1979 Chablis 1er Cru, André Ziltener Père & Fils: Kork flutscht rein und raus kommen Sherry-Noten. Untrinkbar.

2011 Chablis Grand Cru Vaudésir, Pascal Bouchard: Zitrusschale, buttrig, Brioche – erinnert fast an einen reifen Champagner.

2015 Chablis Grand Cru Les Blanchots, Domaine Long-Depaquit (Albert Bichot): Mandarinen, blumig, buttrig, mineralisch, trotz der üppigen Struktur mit feiner Säure.

2015 Chablis Grand Cru Grenouilles, La Chablisienne: Frühlingsblumen, kandierte Orangen, harmonisch eingebettet in eine mineralische, kalkige Mineralität. Am Gaumen Ähnlichkeit mit einem Sauvignon Blanc.

2018 Chablis Grand Cru Les Preuses, Domaine William Fèvre: Zitrusfrüchte, Orangen, ein Hauch von Muskat, sanft, aber mit feiner Säure, langes, mineralisches Finale.

2018 Gevrey-Chambertin „Les Evocelles“, Domaine Quivy: Erinnert von seiner Üppigkeit her fast an einen spanischen Garnacha. Zwetschgen, Minze, Kaffee, rund.

2010 Gevrey-Chambertin Vieilles Vignes, Dupont-Tisserandot: Kirschen und Erdbeeren, Blutorangen, Dörrfrüchte, saftig, reif – jetzt trinken.

2015 Gevrey-Chambertin La Justice, Jérôme Galeyrand: Kirschenfrucht, Blutorange, Blumen, Kaffee, Piment, fleischig und saftig, grossartige Länge.

1979 Gevrey-Chambertin „Clos Prieur“, Thomas Bassot: Getrocknete rote Früchte, Waldboden, Malz, dezent Kampfer, am Gaumen eine herrliche Süsse – was für ein hervorragend gealterter Gevrey-Chambertin!

2001 Gevrey-Chambertin Vieilles Vignes, Sérafin Père & Fils: Kaffeenoten, Cola, Erdbeeren, fleischig, kompakt, ein Hauch von Bittermandelngeschmack im langen Abgang.

2006 Latricières-Chambertin Grand Cru, Château de Pommard: Dezent Stall, Pilze, Speck, dunkle Kirschen, kühle Eleganz – wirklich köstlich!

2009 Charmes-Chambertin Grand Cru, Domaine Taupenot-Merme: Verführerisches Bukett von Kaffee, Lavendelholz, Zigarrenkiste. Süsse Frucht, konzentriert, geprägt von der typischen 09er Überschwänglichkeit.

1983 Riesling Auslese Brauneberger Juffer GK, Günther Steinmetz: Eine Mischung aus Käsegeruch, Kork und feuchtem Kellerboden. Wird leider auch mit Luft nicht besser.