Donnerstag, 14. Januar 2016: Die kleinen DO’s von Aragon, Spanien

Degustierte Weine:

– Clos d’Agon Blanco 1999: nicht von Aragon, sondern aus Catalunya. Kandierte Birnen, leicht mostig, hat die Frische längst verloren, aber auf seine Art spannend und noch trinkbar.

– Honoro Vera Garnacha 2014, Ateca, Calatayud: sehr fruchtig, pflaumig, rote Beeren; am Gaumen störende Kohlensäure, leicht bitterer Abgang.

– Ateca Garnacha 2012, Ateca, Calatayud: viel, viel Holz, Banago, Schokolade, balsamisch; weich am Gaumen, sehr viel Druck, leicht restsüss – modern halt.

– Veraton Garnacha 2010, Alto Moncayo, Campo de Borja: sehr mineralische Nase (zerriebener Stein), pralle Kirschen, üppig, am Gaumen sehr breit, samtig und lang.

– Alto Moncayo Garnacha 2012, Alto Moncayo, Campo de Borja: dick, konzentriert, die 16% vol aber äusserst gut eingebunden, schwarze Kirschen, mineralisch, nobel von A – Z.

– Tres Picos Garnacha 2006, Borsao, Campo de Borja: sehr mineralisch, rauchig, viel Würze, schwarze Kirschen – ein Klassiker, auch nach fast zehn Jahren in der Flasche voll auf der Höhe und kein bisschen altersmüde.

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Donnerstag, 7. Januar 2016: Bordeaux oder nicht Bordeaux?

Bordeaux oder nicht Bordeaux, das war gestern bei jedem Wein die grosse Frage. Es wurde blind degustiert, und stolz darf ich verkünden: wir lagen zumeist richtig. Einzig bei Le Serre Nuove waren wir fast sicher, einen Bordeaux im Glas zu haben…

Degustierte Weine:

– Château Bonnet 2003 (Bordeaux): es fehlt etwas die Frische und stützende Säure, aber durchaus noch trinkbar.

– Sauvignon Bianco Ronco Bain 2011, Brivio (Tessin): Holunder und Stachelbeeren dominieren das Nasenbild, am Gaumen saftig, mit feiner Säurestruktur.

– Le Serre Nuove 2004, Tenuta dell’Ornellaia (Toskana): Kaffee, Brombeeren, fruchtig, druckvoll, schwarze Schokolade, grosser Trinkgenuss.

– Château d’Armailhac 1990 (Bordeaux): Für das grosse Bordeauxjahr eine kleine Enttäuschung, zwar findet man Tabak, Leder, Zedernholz, aber am Gaumen fehlt es an Harmonie.

– Don Maximiano 2009, Errazuriz (Chile): Brombeeren, Cassis, balsamisch, eingekochte Früchte; am Gaumen voller Körper, Milchschokolade, gute Länge.

– Château L’Evangile 1995 (Bordeaux): Muss erst mal wachgeschüttelt werden… Kakao, etwas schweflig, am Gaumen adstringierend, zwar lang, aber leicht austrocknend. Schlechte Phase oder schon im Sinkflug?

– Château Larmande 2009 (Bordeaux): Attraktiv, laktisch, schwarze Früchte, sehr gute Länge.

– La Dame de Montrose 2005, Château Montrose (Bordeaux): Graphit, Kaffee, schwarze Beeren, am Gaumen zu burschikos, leicht grün, was irritiert, dazu leicht grüne Noten im Abgang.

– Le Serre Nuove 2006, Tenuta dell’Ornellaia (Toskana): ganz anders als der 2004er: wirkt strenger, viel Graphit, schwarze Früchte, aristokratisch vornehm, unglaublich schön am Gaumen und sehr lang – der perfekte Bordeaux-Pirat!

– Eikendal Classique 2006, Eikendal (Südafrika): Toller Bordeauxblend mit schönem Schmelz, rund, samtig, lang.

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