Donnerstag, 23. November 2023: Brunello di Montalcino

Getrunkene Weine:

2021 Serin Vermentino, Casteani: Unkomplizierter, feiner Vermentino mit Stachelbeerenduft, weisser Flieder, frisch geschnittenes Gras, gute Säure, mittlere Länge.

1993 Rosso di Montalcino, Biondi-Santi: Noch trinkbar, erstaunlich, die scharfe Säure hat ihn am Leben erhalten. Dazu noch etwas Waldboden, eine Dosis Teer – das Rustikale wird dank der Pyrenäensalami etwas neutralisiert.

1990 Brunello di Montalcino Campogiovanni, San Felice: Nasses Seil, Teer, zwei, drei runzlige schwarze Beerchen, am Gaumen eine hohe Säure, leicht metallisches, mittellanges Finale.

1990 Brunello di Montalcino La Casa, Tenuta Caparzo: Rote Kirschen, Teer, Zitrus, Blumen, fleischig und stoffig, geniale Säure, sehr langes Finale – wir sind begeistert!

1978 Brunello di Montalcino, Biondi-Santi: Kellermuff, tendiert mit der Luft in Richtung schleichender Kork. Tertiäraromen plus eine Säure, für die man einen Waffenschein beantragen müsste.

2010 Brunello di Montalcino Riserva, San Polo: Schwarze, aber auch rote Früchte. Mokka, Zimt, Leder, würzig, etwas laktisch. Am Gaumen dicht und kräftig, dürfte in den nächsten Jahren noch etwas runder werden.

2015 Sangiovese Riserva Montecucco Poggio Lombrone, Castello Colle Massari: Süssliche dunkle Frucht, Mokka, Holz, am Gaumen recht kräftig, der Abgang ist mittellang und leicht bitter. 80% Sangiovese, 10% Ciliegiolo, 10% Cabernet Sauvignon.

2015 Brunello di Montalcino, Talenti: Dunkle Beerenfrucht, Schokolade, üppig, Mokka. Hat Tiefe, noch jung, konzentriertes, langes Finale.

2015 Brunello di Montalcino, Fuligni: Karamell, Schokolade, Kaffee, Rauch, leichter Geraniumton. Wirkt nicht wirklich harmonisch – vielleicht eine schlechte Flasche?

2015 Brunello di Montalcino Pianrosso, Ciacci Piccolomini d’Aragona: Laktisch, Schokolade, schwarze Früchte, Zimt. Sehr geschliffen, da irritiert das Kuhstalldüftchen etwas. Würziges, recht langes Finale.

2016 Brunello di Montalcino, San Polino: Cassis, Holunder, Milchkaffee. Ungewohnt, da nicht Brunellotypisch. Würzig, mit Ecken und Kanten, recht langes, mineralisches Finale.

2016 Brunello di Montalcino Le Lucére, San Filippo: Recht viel Holz, reife Kirschenfrucht, Blutorangen, Kaffee, balsamisch. Am Gaumen recht saftig, geschliffen, recht langes Finale.

2013 Brunello di Montalcino Tenuta Nuova, Casanvoa di Neri: Ausdrucksstark, wuchtig, dunkle Früchte, Lakritz, Kaffee, nobles Leder – die feinen Aromen hören nicht auf! Am Gaumen saftig, breit, sehr, sehr langes Finale. Spielt in einer eigenen Liga! Zusammen mit dem 90er La Casa das Highlight des Abends!

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Donnerstag, 16. November 2023: ‚Parker, WS, JS & Co: 99 Punkte‘

Vielen Dank an ALLE! Ein hochstehender Abend mit tollen Weinen, von Anfang bis zum Schluss! Die Weine wurden blind verkostet, seinen eigenen Wein zu erkennen entpuppte sich als gar nicht so einfach…

2021 Riesling Kastanienbusch, Dr. Wehrheim, Deutschland, Pfalz: Grapefruit, Ananas, Mandarinli, Lindenblüten, rauchig-mineralisch, mit feiner Säure und einem langen, salzigen Finale.

2018 Aperta, Sine Qua Non, USA, Kalifornien: Was für eine Aromenvielfalt, was für ein Nasenwein! Chardonnay, Viognier, Roussanne, Petit Manseng und Muscat glücklich vereint zu einem bombastischen Feuerwerk an olfaktorischen Verlockungen! Alles hier aufzuschreiben würde den Rahmen sprengen, deshalb kurz und schmerzlos: vielen, vielen Dank an Brigitte und Benjamin! Für viele war das der Wein des Abends!

2009 Château Montrose, Frankreich, Bordeaux: Viele dunkle Früchte, Zedernholz, Tabak, Harz, Teer, Lakritz, dazu mehr und mehr florale Noten. Konzentriert, mit Schmelz, mit Kraft, mit Charisma, erreicht seinen Höhepunkt vielleicht erst in zwanzig, dreissig Jahren.

2009 La Peira Terrasses du Larzac, La Peira, Frankreich, Languedoc: Schwarze Frucht, Lakritz, dazu Zwetschgen, Crême de Kirsch, Zimt, weisser Pfeffer und Schokolade. Vollmundig, sexy, sehr lang.

2020 Smith Haut Lafitte, Frankreich, Bordeaux: Sehr dunkle Farbe! Üppige Nase mit Zwetschgen- und Walderdbeernoten, laktisch, Minze, Graphit, Efeu. Am Gaumen überaus streng, natürlich noch viel zu jung, herb, verschlossen, der Abgang hingegen ist sehr lang. In zehn Jahren dürfte der Gaumen aufgeholt haben und im Einklang mit der Nase dastehen.

2010 Châteauneuf-du-Pape La Combe des Fous, Clos Saint Jean, Frankreich, südliche Rhône: Crême de Cassis, schwarze Kirschen, Lakritz, Schwarztee, Tabak, Änis, Eukalyptus. Massiv, dennoch saftig, der Abgang ist sehr lang.

2015 Brunello di Montalcino Tenuta Nuova, Casanova di Neri, Italien, Toskana: Brombeeren und Kirschen, Gabazältli, Teer, Kräuter, ein Hauch nobles Leder. Konzentriert, vielschichtig, blutjung, am Gaumen noch voller bissiger Tannine. Nochmals für ein paar Jährchen im Keller vergessen schadet nix.

2016 Lamella Single Vineyard Shiraz, The Standish, Australien, Barossa: Schwarze und blaue Beerenfrucht, Graphit, Zedernholz, Lakritz, Oliven, Eukalyptus. Vollmundig, komplex, mehr Tannine als erwartet, langes Finale.

2018 Andremily Grenache, Andremily, USA, Kalifornien: 80% Grenache, dazu kommen 14% Mourvèdre und 6% Syrah. Was für ein herrlicher Duft! Frisch gepflückte, sehr reife Himbeeren! Schwarze Oliven, Mokka, Teer, Pfeffer. Voluminös, mächtig, samtig, sehr, sehr lang.

2015 Riesling Zeltinger Sonnenuhr Auslese*** Goldkapsel, Markus Molitor, Deutschland, Mosel: Etwas Petrol, Rauch, Grapefruit, ein Hauch von Safran, Honig, später mit Belüftung auch Botrytiswürze. Konzentriert, präzis, unglaublich feine Säure, sehr langes, salziges Finale.

2019 TBA Welschriesling Nummer 6 Zwischen den Seen, Kracher, Österreich, Burgenland: Dunkle Farbe. Gedörrte Aprikosen, Lindenblüten, Schwarztee, Honig, Eistee, viel Botrytis. Süss, aber nicht klebrig, lebhaft und irgendwie erfrischend, mit einem bemerkenswert langen Finale.

2018 Aperta, Sine Qua Non – für viele der Wein des Abends!

Donnerstag, 9. November 2023: Die grossen Weine der D.O. Ribera del Duero II

Getrunkene Weine:

2015 Riesling Batterieberg, Immich-Batterieberg: Zitrus, Pfirsich, saftige Nektarine, dezent Plastik, Wiesenblumen, mit guter Säure, das die relativ hohe Restsüsse locker in Schach hält.

Platz 1: 2009 Llanos del Almendro, Dominio de Atauta: Schwarze Frucht, Lakritz, Teer, Kakao, feine Kräutermischung, herrlich saftig, sehr langes Finale.

Platz 2: 2011 Matallana, Telmo Rodriguez: Spanische Nüssli, Lakritz, Kirschen, Leder, saftig und mit guter Säure, animalisch angehauchtes, sehr langes Finale.

Platz 3: 2018 Alion, Vega Sicilia: Schwarzfruchtig, laktisch, noch sehr jung, Weihrauch, komplex, der hohe Alkohol ist gut versteckt.

Platz 4: 2012 F de Fuentespina, Bodegas Fuentespina: Schrammt knapp an Kork vorbei, irgendein Fehltönchen bleibt haften. Modern, aber mit Saftigkeit und Wucht. Lang.

Platz 5: 2009 Pesquera Tinto Crianza, Alejandro Fernandez: Wieder mal Erdnüsschen, dazu Möbelpolitur, Weichselkirschen, rote Früchte. Old fashioned, leider am Gaumen leicht auszehrend.

Platz 6: 2018 Arzuaga Reserva, Bodegas Arzuaga: Sehr viel Holz, Joghurt, Vanille. Wir fragen uns, wo ist er in zehn Jahren? Heute jedenfalls landet er abgeschlagen auf dem letzten Platz.