Donnerstag, 25. Mai 2023: Louis XIV – Vive la France!

Getrunkene Weine:

2013 Château Montus blanc, Alain Brumont (Südwestfrankreich): Kräutrig, Mango, Bratäpfel – die Säure hat den Wein am Leben gehalten.

2018 Pur Blanc, Domaine du Tunnel, Stéphane Robert (Saint-Péray, nördliche Rhône): Grapefruit, Melone, sehr frisch und gut strukturiert. 100% Marsanne, sehr alte Reben.

2011 Châteauneuf-du-Pape Vieilles Vignes blanc, Tardieu-Laurent (südliche Rhône): Zitrus, Marzipan, viel Mineralik, Flugrost, erstaunliche Säure, mundfüllendes Spektakel.

2008 Château Chalon, Baud Père & Fils (Jura): Fein nussig, sehr salzig, ein strenger Bursche mit viel Säure, den man sofort ins Herz schliesst – wenn man denn oxidativ ausgebaute Weine mag.

1989 Fixin 1er Cru Clos du Chapitre, Domaine Marion (Burgund): Leider schon das Zeitliche gesegnet…

2019 Côte de Nuits Villages Clos du Chapeau, Domaine de L’Arlot (Burgund): Feine Beerenfrucht, Zitrusabrieb, floral, Schwarztee. Fleischiger, recht üppiger Burgunder.

2010 Maranges 1er Cru La Fussière, Roger Belland (Burgund): Erdbeerfrucht, Milchkaffee, Sauerkirschen. Recht leicht, im Abgang leicht bitter.

2009 Château du Tertre, Margaux (Bordeaux): Schwarze Kirschen, Cassis, Tabak, Rauch, Minze. Verführerische Süsse, wirkt noch sehr jung.

2001 Château Péby Faugères (Bordeaux): Schöne Nase mit schwarzen Früchten, Tee, Pfefferminze, Kaffee. Am Gaumen leider auszehrend und kurz – schon über dem Zenith?

2017 Château Puech-Haut Tête de Bélier Rouge (Languedoc): Schwarze Früchte, schwarze Schokolade, Zedernholz, Lakritz, Garrigue. Am Gaumen mundfüllend, laktisch, sehr konzentriert und mit einem langen Finale.

2013 Murmures, Château Haut-Blanville (Languedoc): Syrah. Kaffee, Brombeeren, Tabak, Pfeffer, getrocknete Kräuter. Schöne Säure, beeindruckend langes Finale.

2017 Châteauneuf-du-Pape Réserve, Château Fortia (südliche Rhône): Dunkle Beeren, Wachholder, Süssholz. Am Gaumen fleischig, leicht adstringierendes Finale.

2010 Châteauneuf-du-Pape, Domaine de Ferrand (südliche Rhône): Leider von Maggi und einem eigenartigen Ton dominiert. Den hatten wir viel besser in Erinnerung.

2014 Gigondas Le Claux, Château de Saint Cosme (südliche Rhône): Wow, wie schön! Bärendreck, Hagebutte, Zimt, ein Schuss Moschus, eine Spur Waldboden, unglaublich dicht und voller Ausstrahlung – nochmals: wow!

2003 Sauternes Château Doisy-Védrines (Bordeaux): Sympathischer Fettsack mit dezent Safran, Akazienhonig, Kandiszucker und einer Wagenladung gedörrter Aprikosen. Würde etwas mehr Säure vertragen, so wirkt er etwas klebrig und zähflüssig.

Wie Gott in Frankreich – oder wie bei Otti in Veltheim…

Donnerstag, 11. Mai 2023: L O I R E!

Getrunkene Weine:

2021 Grenouillère Loire Meridionale Negrette, Jérémie Mourat: Ausnahmsweise starteten wir mit Rot und wechselten erst nachher zu Weiss. 100% Negrette, 80jährige Rebstöcke. Holunder und schwarze Johannisbeeren, kräutrig, Fichtenharz. Herber, eigenwilliger Rotwein.

2017 Saumur Red Wine, Domaine Guiberteau: 100% Cabernet Franc. Animalisch, schwarze Beeren, sehr würzig, Unterholz. Am Gaumen leider störend sprudelig, der Abgang ist leicht bitter und mittellang.

2019 Sancerre Cuvée Silex, Domaine Serge Laloue: Grasig, minzig, mehr mineralische und vegtabile Noten als fruchtige. Am Gaumen recht knackig, frisch.

2012 Sancerre Guigne-Chèvres, Domaine Vacheron: Feine Zitrusnoten, Melone, floral, Feuerstein. Am Gaumen breit und dank der präsenten Säure noch voller Frische und Leben. Langes, mineralisches Finale.

2014 Sancerre Edmond, Alphonse Mellot: Ganz wenig Sweet Corn. Angebrannte grüne Paprika, floral, kräutrig. Am Gaumen rund und dicht, recht üppig, langes, mineralischsalziges Finale.

2016 Sancerre Edmond, Alphonse Mellot: Wirkt weniger „schwer“ als der 2014er. Minzig, mineralisch, sehr frisch, feine Passionsfruchtnoten, am Gaumen füllig und breit, sehr langes Finale.

2015 Pouilly-Fumé Pur Sang, Didier Dagueneau: Noble Zurückhaltung, trotzdem voller Ausdrucksstärke! Tropische Früchte, Green Apple, glasklar, alles fügt sich harmonisch zusammen! Wunderschöne Säure, herrliche Saftigkeit, hochmineralisches, sehr langes Finale – magisch!

2018 Les Vieux Clos Savennières, Nicolas Joly: Hätte eine mehrstündige Belüftung und intensives Vorschütteln gebraucht. Ganz leicht oxidative Noten, dazu Mostäpfel, viel Mineralität, honigartig dickflüssig. Am Gaumen sehr sprudelig, der Abgang ist lang und salzig.

2015 Clos Moleton Saumur Champigny, Arnaud Lambert: Feine rote Früchte, füllige Struktur, würzig frisch und saftig. Ein vollmundiger, recht dichter Cabernet Franc!

2007 Bonnezeaux, Château de Fesles: Zimt, Apfel im Schlafrock, Marzipan, Honig. Recht dickflüssig, recht langes Finale. Süsswein aus Chenin Blanc-Trauben.

1996 Sélection de Grains Nobles Coteaux du Layon, Philippe Delesvaux: Gedörrte Aprikosen, Mandelgebück, Safran, Toffee. Herrliches Süsse-Säurespiel, ein genialer Süsswein zum Abschluss eines hochstehenden, spannenden Abends – vielen Dank an ALLE!