Donnerstag, 18. September 2025: Burgund special – Appellation Santenay rouge et blanc

Was für ein gelungener Abend! Kein einziger schlechter Santenay, und Ottis „Coq au Vin à la Weinkéllèr“ harmonierte perfekt mit den Weinen – vielen Dank, Otti!

Getrunkene Weine:

2023 Santenay Saint-Jean blanc, Domaine Chapelle & Fils: Amalfi-Zitrone trifft tropische Ananas, drüber Lindenblüten als Deko. Am Gaumen Vollgas – nicht kompliziert, sondern einfach: Schenk nach!

2023 Santenay Les Prarons blanc, Cyrot-Buthiau: Erst Streichholz, dann Feuerstein satt. Zitrus-Birne-Sprint, Säure am Steuer – zack, wach!

2015 Chablis Montée de Tonnerre, Domaine William Fèvre: Zitrus flitzt, Rauch schwebt, Blumen nicken. Straff, dicht – elektrisiert.

2021 Santenay, Maison Louis Latour: Begleitwein zur Aufschnittplatte: fruchtig, nett, aber sonst nicht viel zu erzählen – macht seinen Job.

2010 Santenay Premier Cru Clos Rousseau, Cyrot-Buthiau: Fleischig, männlich, kräutrig – nur mit Essen zu bändigen. Abgang störrisch, aber genau das macht ihn spannend.

2015 Santenay Premier Cru Grand Clos Rousseau, Remoissenet Père & Fils: Vollmundig, samtig, saftig – reife Kirschen haben hier das Sagen. Macht einfach Lust auf mehr – sinnliches Trinkvergnügen inklusive.

2020 Santenay Premier Cru Grand Clos Rousseau, Domaine Sylvain Morey: Feine rote und dunkle Beerenfrucht, ein Hauch Blumen, etwas Erde – alles tanzt zusammen im langen Finale.

2022 Santenay Premier Cru La Comme, Domaine Chapelle & Fils: Dunkelbeerig, üppig, lakritzig, Schokolade und ein Hauch Joghurt – einfach Everybody’s darling.

2009 Santenay Premier Cru La Comme, Jean-Claude Boisset: Lakritz räkelt sich mit Blutorange im dunklen Beerenbett, Mineralität guckt heimlich zu. Trink ihn langsam, er weiss, wie man verführt.

2001 Riesling Auslese, Gantenbein (Schweiz): Warmer Apfel, Süsse, die brav tut, als wär sie unschuldig. Abgang verschwindet wie er’s gelernt hat – unauffällig. Seit über zehn Jahren zähmen die Gantenbeins ihren Riesling trocken – und der gehorcht artig.









https://www.bourgogne-wines.com/wine-and-terroir/bourgogne-and-its-appellations/gallery_files/site/321/402/79294/79826.pdf

Bourgogne Maps – outil cartographique interactif – www.bourgogne-maps.fr

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Donnerstag, 11. September 2025: Die weltbesten Grenache im Vergleich

Getrunkene Weine:

2019 The Horsemen Black Rider Grenache Blanc, The Blacksmith (Südafrika): Zitrus knallt, Blumen winken, Feuerstein faucht. Ein Hauch abgebranntes Streichholz für die Dramatik, dazu die Säurepeitsche in der Hand – der Black Rider macht keine Gefangenen.

2022 Granit Garnatxa Blanca, Josep Grau (Montsant, Spanien): Lindenblüten im Haar, Pfirsich als Sidekick, Wachs als Alibi – Extraktsüsse grinst breit, während der Wein wie flüssiger Samt über die Zunge gleitet.

2019 Clos du Belvédère Châteauneuf-du-Pape, Château de Vaudieu (südliche Rhône, Frankreich): Süsse Frucht macht Rabatz, Blätterteig lugt hervor, Toast flüstert dezent, Kräuter mischen sich ein, Glamour liegt in der Luft – dieser Wein ist vollmundige Selbstsicherheit.

2016 La Viña Escondida, Canopy (Méntrida, Spanien): Rote Beeren vorn, schwarze hinten, Kräuter, Garrigue, Lakritz dazwischen. Ein Wein, der dich schlank anlächelt, während er dir heimlich den Schuh auszieht.

2017 Arioso Châteauneuf-du-Pape, Rotem & Mounir Saouma (südliche Rhône, Frankreich): Kirschen, Rauch, Zedernholz, Zigarren, Salzstangen und Blutorangen – ein Wein, der dich packt, anhält und auf eine glühend-elegante Achterbahnfahrt schickt, während er deine Sinne in Flammen setzt.

2016 Amiral G Châteauneuf-du-Pape, Château de Vaudieu (südliche Rhône, Frankreich): Wie ein Admiral auf hoher See: Rauch im Bart, Salz auf den Lippen, Pflaumen und schwarze Oliven in der Tasche. Würze im Rückenwind, das Finale segelt weiter und weiter.

2021 Grenache Blewitt Springs, MMAD Vineyard (Australien): Weniger Muckibude, mehr Opernloge: rote Frucht, Mineralität, Lakritz, feine Klinge – pures Understatement. Ein Grenache für Pinot-Nasen.

2021 La Insula Garnacha, Miguel Merino (Rioja, Spanien): Füssiges Kirschenbonbon mit Kräuterdoping und ’nem Schuss Hustensaft – kleiner Wirbelsturm im Glas, Grossalarm für die Geschmacksknospen.

2023 Suzzane Rioja, Oxer Wines (Rioja, Spanien): Sie heisst Suzzane und flüstert Melodie. Dunkle Früchte, feine Kräuter, Lakritze. Jetzt trinkbar – doch die zweite Strophe wartet noch.

2018 Señora de las Alturas, Viña Zorzal (Navarra, Spanien): Rote Beeren, Blutorangen, Asche, zarte Blumen. Elegant, lang, präzis – bereit, das Herz zu entflammen.

2016 Barrosu Riserva Franzisca Cannonau di Sardegna, Giovanni Montisci (Sardinien, Italien): Leicht unsaubere Nase, doch dunkle Beeren und würzige Noten übernehmen die Oberhand. Am Gaumen etwas sprudelig, mit austrocknendem Finale. Schlechte Flasche erwischt?

Donnerstag, 4. September 2025: Barolo & Weissweine aus dem Langhe

Degustierte Weine:

Rizzi, Alta Langa, Pas Dosé 2017: Trocken, leichte Perlage, Nusstöne, Honig und Apfel, schöne Säure. Traubig balsamisch – was immer das heisst. Ein Hauch von Holz – Nussschalen Aromen, würzige Zitrone und einige erkennen die hefige Note mit Brioche. Gefällt.

Diego Conterno, Nascetta 2020, Langhe: Maccia und herbe Blütendüfte, cemig, harmonisch, breit, wenig Säure, spannender und ungewohnter Weisswein.

Giribaldi, Barolo Riserva 2015, Cerviano Merli: Schade – er begrüsst mit Aceton. Schwarze Beeren, süssliche Birnbrotgewürze, Nelken. Am Gaumen sperriges Tanin, laktisch, kantig, angetrocknete Brombeeren, Sauerkirschen, Leder und Kräuten. Nach 24 Stunden in der offenen Flasche: Die Kanten sind gebrochen aber immer noch mit viel Tanin, rabenschwarze Früchte, Lakritz, kraftvoll, Druck und Nobless – er wird also definitv toll altern, mind. 10 Jahre warten.

Fratelli Alessandria, Barolo 2014: In der Nase Leder, feurig, Kirschen und manche riechen Tomatenmus – nicht negativ. Am Gaumen cremig mit Druck, Waldfrüchte, lang und schön.

Marchesi di Barolo, Barolo Cannubi 2010: huuiiii, ist das schön! dunkle Früchte, Trüffel, Tabak, Leder und Rosinen! Am Gaumen saftig und wieder der edle Tabak, griffige Tanine, leichte Süsse. Jetzt und die nächsten 2 Jahre toll zu trinken!

Ettore Germano, Barolo Riserva 2007, Lazzarito: ohhhhhh, was für ein Wein! Trüffel, Tabak, Leder, schwarze Früchte, Lakritz, Harz, Kräuter, Kuba Zigarre! Am Gaumen umani, balsamisch, laktisch, Schoko, Kokos, dicht mit schwarzen Früchten – einfach geil! Gehört sicher zu den tollsten Barolos im Weinkeller – ok – die Gayas ausgeschlossen.

Sant Evasio, Barolo 2003: Wir werden geerdet mit Maggi in der Nase und doch schönen dunklen Früchten. Am Gaumen Harz, Rhumtopf, schwierig, portig, viel Nuss, bleibt ewig.

Massolino, Barolo Serralung 2000: Schade, dezent Maggi stört die Nase, Tabak und schwarze Früchte. Am Gaumen kräftig – wie war das schon wieder mit ‚Schrödingers Katze‘ – tot oder nicht?

Gianni Gagliardo, Barolo 1997, Preve: Wir schnuppern Harz, Champignon, Lakritz und Liebstöckel. Am Gaumen kräftig, Kieferharz, Rauch, Power, elegante Tanine, feingliedrig und lebendig.

Josetta Saffirio, Barolo 1989: huuuuhh, ist der toll im Schuss und präsent! Dunkle Früchte, Salzstängeli, Laugenbrot, Feuerstein, Gewürze und Currykraut. Am Gaumen dunkle edle Früchte, Waldboden, Pilz, schöne stabile Säure. Toll! Danke für dieses Geschenk von Rolf und Susanne 2008.