Donnerstag, 19. September 2024: Malbec – Argentinien vs best of the world

Getrunkene Weine:

2007 Riesling Cuvée Frédéric Emile, Trimbach (Elsass): Kumquats, Grapefruit, ein Hauch von Plastik, Tannenharz, Honig, trocken und mit einer Säure in Hochform, feinbitteres, langes Finale.

2019 Malbec Mendoza, La Mascota (Argentinien): Laktisch und üppig, schokoladig, Kaffee, süssfruchtig, rund, mit mässiger Säure, der Abgang ist mittellang und leicht bitter.

2017 Malbec Mendoza, La Mascota (Argentinien): Kühler als der 2019er, kräutrig, schwarze Beeren, am Gaumen füllig, aber mit guter Säure, recht druckvolles Finale.

2021 Malbec Barrique Nauer Prestige, Nauer Weine (Schweiz): Zuviel Karamell und Süsse, welche die unreifen Noten zu kaschieren versuchen. Wir sind uns einig: das macht keinen Spass!

2015 Cahors La Marguerite, Cosse Maisonneuve (Frankreich): Sehr dunkle Farbe. Kirschen, Brombeeren, von heisser Sonne beschienene Macchia, Orangen, Kräuter. Fleischig und voller Charakter, mineralisches, sehr langes Finale.

2017 Malbec Lote Especial El Arenal, Colomé (Argentinien): Unglaublich dunkle Farbe. Schwarze Früchte, Kakao, Erdnüsse, dezent Blutorange, schwarze Johannisbeeren, das Ganze unterlegt mit Kräuterwürze. Kräftig, saftig, komplex, langes druckvolles Finale.

2008 Malbec Viña Federico Villafañe, Trapiche (Argentinien): Nicht ganz sauber, Anflug von flüchtiger Säure. Schwarze Früchte, Cola, kräutrig und dunkelbeerige Frucht, am Gaumen dezent Maggi, Alterstöne.

2007 Malbec Adrianna Vineyard, Catena Zapata (Argentinien): Nobles Holz, Kaffee, Erdnüsse, Rauch, schwarze Kirschen. Seidig, vollmundig, perfekt reife Tannine, sehr langes Finale. Wow!

2006 Malbec Argentino, Catena Zapata (Argentinien): Hocharomatisch, tief, sehr reife dunkle Beeren, Weihrauch, Kaffee, trotz der üppigen Struktur tiefgründig und subtil. Äusserst langer Abgang. Nochmals wow!

2008 Malbec Viña Federico Villafañe, Trapiche (Argentinien): Kommt viel jünger daher als die Flasche davor. Süssliche Würze, Schokolade, Karamell, modern, rund, hat aber viel Druck und der Abgang ist recht lang.

2019 Cahors Cuvée Dame Honneur du Château Lagrézette, Château Lagrézette (Frankreich): Sehr würzig, Lakritz, Zimt, dunkle Beeren, enorm saftig und griffig, noch einiges zu jung, langes, druckvolles Finale.

2018 Malbec Appellation Gualtallary, Altos las Hormigas (Argentinien): Sehr dunkle Farbe. Dunkle Beeren, Graphit, Rauch, sehr finessenreich, saftig, frisch, elegantes, langes Finale.

2009 Riesling Spätlese Brauneberger Juffer Sonnenuhr, Fritz Haag (Deutschland): Aprikosen, Pfirsich, etwas Karamell, Honig, herrlich würzig, mit guter Säure, langes Finale.

Donnerstag, 12. September 2024: Route des Vins du Médoc 2 / Pauillac

Getrunkene Weine:

1995 Château Batailley (5e cru classé): Tabakig, durchaus noch mit Frucht, ein wenig streng im mittellangen Finale.

2009 Château Clerc Milon Rothschild (5e cru classé): Laktisch, Brombeeren und reife Kirschenfrucht, im Hintergrund etwas Tabak, Karamell, rund und schmeichlerisch, langes, leicht mineralisches Finale.

2009 Château Lynch-Bages (5e cru classé): Süssliche, ja opulente Nase, als wären wir in der Neuen Welt angekommen! Cassis, schwarze Kirschen, Tabak, Schokolade, Lakritz, weich und rund, überaus langes Finale.

2009 Château Pontet-Canet (5e cru classé): Schwarze Frucht im Übermass, Schokolade, floral und mineralisch, Graphit. Exotische Gewürze, explosiv und muskulös am Gaumen, extrem langes Finale. Könnte mit einem Spitzen-Napa verwechselt werden.

2012 Château Pichon Baron (2e cru classé): Animalisch, minzig, schwarze Beerenfrucht, Lakritz, am Gaumen weniger intensiv, mit leicht grünen Noten im langen, druckvollen Abgang.

2005 Château Pichon Baron (2e cu classé): Kalte Asche, dunkle Früchte, Graphit, feste Tanninstruktur, präsente Säure, kräutriges, langes Finale. Ein atypischer 05er.

1998 Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande (2e cru classé): Animalik, Tabak, Zigarrenkiste, Leder, old School Bordeax – Himmel, wir sind geflasht! Das Ganze eingepackt in Kräuter und Gewürze, wow ist das schön!

1988 Château Grand-Puy-Lacoste (5e cru classé): Süssholz, Minze, wirkt etwas angestaubt und endet flach, aber nach dem Pichon-Lalande hätte es jeder andere Bordeaux schwer gehabt.

1986 Château Lynch-Bages (5e cru classé): Eine nicht ganz saubere Flasche, schrammt knapp an Kork vorbei. Vor allem am Gaumen kennen wir diesen Prachtsbordeaux ganz anders.

1989 Château Mouton Rothschild (1er cru classé): Zedernholz, Zigarre, dunkle Beeren, aristokratisch und komplex, Minze, Gewürze, alles in der richtigen Dosis. Fabelhafte Tiefe, fabelhafte Länge, sehr gepflegt. Für einen Moment ist es mäuschenstill im Club.

https://gcc-1855.fr/appelation/pauillac/

Premiers crus
Château Lafite-Rothschild
Château Latour
Château Mouton-Rothschild (seit 1973) 1989

Deuxième crus
Château Pichon-Longueville-Baron 2005, 2012
Château Pichon-Longueville-Comtesse de Lalande 1998

Quatrième cru
Château Duhart-Milon-Rothschild

Cinquièmes crus
Château Batailley 1995
Château Haut-Batailley
Château Croizet-Bages
Château Clerc-Milon-Rothschild 2009
Château Grand-Puy-Ducasse
Château Grand-Puy-Lacoste 1988
Château Haut-Bages-Libéral
Château Lynch-Bages 1986, 2009
Château Lynch-Moussas
Château d’Armailhac, früher Château Mouton-Baronne-Philippe
Château Pédesclaux
Château Pontet-Canet 2009

Donnerstag, 5. September 2024: Knaller!

Wir durften eine Reihe toller weisser und roter Chateauneuf du Pape geniessen:

Weissweine:

La Bastide Saint Dominique Chateauneuf du Pape Blanc, Chapelle 2019: Die Nase zeigt reife Äpfel, Kamille und Lindeblüten. Am Gaumen cremig, buttrig mit schöner Säure.

Domaine de Cristia Chateauneuf du Pape Blanc, Vieilles Vignes 2010: Goldene Farbe, in der Nase schmeichelt Honig, Äpfel und Hagenbutte. Am Gaumen kräftig, schöne Frische, reife Äpfel, harmonisch, frische bittere Grapefruitnoten.

Rotem & Hounir Saouma Chateauneuf du Pape Blanc, MAGIS 2018: phuuaaa, i like! (erste Degubemerkung), was für ein Teil!!! Vielschichtig, toastiges Holz, Komplex aber positiv verschmierte Aromen – tausende Aromen, die wir aber nicht festmachen können – aber so geil!. Harmonisch, tief, breit, lang – alles was dein Gaumen verzaubert! Aus am Gaumen sind wir unfähig die komplexen Aromen zu benennen – einige Versuchsfetzen: weisser Pfirsich, Zitrone, weisse Blumen, weisse Fruchtbaumblüten – was immer das heisst – einfach GEIL!!!!

Rotweine:

Domaine de Pères de l’Eglise Chateauneuf du Pape, L’Héritage de Pollus 2019: Die Nase verhalten mit Johannisbeer, Holunder, versteckte Orangen. Im Mund eher brandige Bitterkeit, grün, etwas Peperoni, jung, spürbare Tanine.

Bosquet des Papes Chateauneuf du Pape, Les 7 de Pignan 2020: Von 7 Kleinparzellen in und um das Lieu-dit Pignan. Eine Fruchtnase mit Himbeeren und Brombeeren. Am Gaumen schwarze Früchte, Zimt, Schoko, aber nicht dick. Alkohol wirkt noch recht brandig. Sehr jung – fast scharf im Abgang. warten! – Nach drei stunden elegant weiterentwickelt und es zeigen sich edle Noten von Blutorangen. In 5-10 Jahren wieder probieren.

Xavier Vignon Chateauneuf du Pape 2013: Altes Fass sehr spät abgefüllt. An der Nase Holunder und Appenzeller Käserinde oder zweite Interpretation: mediterrane Kräuter mit ätherischen Ölen. Bittere Früchte, Bitterorangen, Holunder, saftig, wirkt jung, Provence Kräuter, lang, wird mit der Luft immer besser.

Xavier Vignon Chateauneuf du Pape Cuvée Anonyme 2011: Geruch nach dicker konzentrierter Frucht, Brombeeren und Joghurt. Am Gaumen sämige Früchte, Schoko, modern, dicht, Anflug von Dörrfrüchten von überreifen Trauben.

Rotem & Hounir Saouma Chateauneuf du Pape ARIOSO 2015: puhfffff, unglaubliches Nasenspiel, vielschichtiges Spiel von roten und schwarzen Beeren, laktisch. Spielt im Mund Karamba, komplex, vielschichtig, tief, kräftig, breit, … was gibt es noch für Superlativen. Die Aromen wieder unglaublich breit und aus den hunderten von Aromen extrahieren wir Brobeeren und schwarze Johannesbeeren. Einstimmig ein wahrer Hammerwein!! Übrigens auch dieser Wein aus Kleinparzellen in und um Lieu-dit Pignan.

Clos des Papes Chateauneuf du Pape 1985: Diese Nase! Unglaublich – einige nennen (positiv) versengtes Fleisch. Am Gaumen spielen Herbstnoten und Blutorangen, Kräuter-Spiegel, welke Blätter, Herbstspaziergang auf feuchtem Waldboden, vielschichtig, langer Abgang.