Donnerstag, 23. Mai 2024: Jura & Naturweine

2018 Crémant du Jura Blanc de Noirs, Domaine Rolet: Der Einstieg in die Naturweinwelt: gelungen! Malaga-Eis, feine Perlage – gut gesprudelt ist halb gewonnen!

2020 NaturTalent Souvignier Gris, Weingut Höfflin (Baden, Deutschland): Fast schon peinlich, aber wir haben diesen Natur-Souvignier Gris ins Herz geschlossen! Indian Pale Ale, Aprikosen, Zimt, etwas Apotheke, leicht herb – wir geniessen und sind glücklich!

2021 TaturTalent NApurTUR, Weingut Höfflin (Baden, Deutschland): Feuerwerk, erkaltete Tischbombe, Damenfürzli, Pistolenrauch, aber auch Hagenbutten, und Schwarztee. Nachdem sich der Pistolenrauch verzogen hat, konstatieren wir: der Souvignier Gris war noch etwas besser!

2018 Chardonnay Les Graviers, Bénédicte & Stéphane Tissot (Arbois): Schweflig, Holzreduktion, Föhrenrinde, starke Säure – ein Chardonnay, der die einen erschauern und die andern jubeln lässt…

2016 Val d’Arno di Sopra Boggina C, Petrolo (Toskana, Italien): Dezentes Fürzli, in Leder gehüllt. Waldfrüchte samt Erde, Gewürze, stämmige Tannine, ein langes Finale. So kann’s doch weitergehen!

1986 Côtes du Jura, Domaine Macle: Brotkruste, als wär’s Ticino Merlot, buttrig, nussig, präsente Säure, dank der dieser Wein am Leben geblieben ist. Wir staunen: 38 Jahre und kein bisschen greise…

2009 SEIS Savagnin, Bénédicte & Stéphane Tissot (Arbois): Der verfaulte Fisch wurde über Mittag weggelüftet, aber das Sauerkraut und andere komische Dinger bleiben. Iod und Salz im langen Finale genügen nicht, um uns umzustimmen: dieser Wein hat ’ne Meise…

2011 Côtes du Jura Vin Jaune Yellow Lulu, Les Chais du Vieux Bourg, Ludwig Bindernagel: Karol I bringt Lulu – niemand hat je was davon gehört geschweige je davon probiert! Ein Fehler! Noch blutjung, aber verdammt gut, dieser Vin Jaune, mit all seinen Nussnoten, diesem modrigen Kellertouch und einer Säure, die dich durchbohrt und deinen Zahnhälsen den Angstschweiss aufs Hälschen zaubert!

1996 Château-Chalon, Stéphane Tissot: Boskop, Iodtinktur, Nuss, Salzbutter, Herrgott, ist das fein! Ein einigermassen reifer Château-Chalon – das gibt’s nicht alle Tage!

??? Château-Chalon: Etikett verschwunden, auf dem Kork steht nix. Wir schätzen: 70er Jahre! Kandiszucker, Iod, Nuss, Kellermuff – vielleicht hat der Wein Kork, aber alle andern Geschmäcker rasieren den Korkton weg wie Gillette beim Mann!

2012 Macvin du Jura Rouge Pinot Noir, Bénédicte & Stéphane Tissot: Kräuter, Lorbeerblatt, Campari. Ich nimme no en Macvin du Jura, wiit under mir liit’s Wolkemeer, de Ventilator summet liisli, es isch als gäb’s mich nüme meh…

Spannend, spannend, spannend! Ein unvergesslicher Weinabend mit nicht alltäglichen Weinabenteuern – danke, danke, danke!!!

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Chateau-Chalon: Oktober 2022

Donnerstag, 16. Mai 2024: USA!

Getrunkene Weine:

2012 Fumé Blanc Oakville, Robert Mondavi (Kalifornien): Sauvignon Blanc und wenig Semillon. Grapefruit, Passionsfrucht, noch voll im Saft, cremig, mit fein unterstützender Säure, der Abgang ist lang und mineralisch.

2020 James Berry Vineyard White, Saxum (Kalifornien): Grenache blanc, Roussanne, Chenin Blanc, Chardonnay. Öffnet sich erst mit viel, viel Luft. Weisse saftige Pflaumen, Wachs, Nektarinen, tief und konzentriert, mit viel Mineralik, einer guten Säure und einem langen Finale.

1988 Cabernet Sauvignon Sonoma County, Dry Creek Vineyard (Kalifornien): Herbstlaub, Schwarztee, Pilze, leicht minzig, Leder. Durchaus noch mit Fleisch am Knochen, macht immer noch Spass!

1989 Merlot Dry Creek Valley, Dry Creek Vineyard (Kalifornien): Rote Johannisbeeren, Pflaumen, noch erstaunlich gut im Schuss, wirkt einiges jünger als der Cabernet Sauvignon!

1992 Cabernet Sauvignon Private Reserve, Beringer (Kalifornien): Die Magie des Maggi mag uns nicht zu begeistern. Wegschütten.

1995 Cabernet Sauvignon The Montelena Estate, Château Montelena (Kalifornien): Dezent animalisch, Wacholder, Lakritz, Zedernholz, schwarzfruchtig, sehr saftig, ausgewogen, langes, leicht minziges Finale.

2009 Syrah il Padrino Bien Nacido Vineyard, Paul Lato (Kalifornien): Schwarze Beeren, Lakritz, Tonkabohnen, schwarze Schokolade, üppig, aber mit Tiefe und Struktur, der Abgang ist sehr lang.

2013 Susan’s Hill Syrah Santa Lucia Highlands, Lucia by Pisoni (Kalifornien): Sehr dunkle Farbe, dicke Post, mit vielen dunklen Beerennoten, etwas Rauch, dazu ein Hauch Pfeffer. Vollmundig, rund, sehr lang.

2013 The Prisoner Red Wine, The Prisoner Wine Company (Kalifornien): Viel süsse Frucht, Vanille, etwas mangelnde Tiefe. Eine Fruchtbombe, leicht über dem Zenit.

2014 Todos Red Wine, Jonata (Kalifornien): Ein Cuvée aus fast allem, was da in den Rebbergen so rumhängt. Schwarze Johannisbeeren mit Blütenansatz, würzig, voller Spannung und Überraschungen. Pikant, eigenwillig, cool!

2017 Cabernet Sauvignon Domaine Eden, Mount Eden (Kalifornien): Nebst Cabernet Sauvignon noch wenige Prozente Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot und Malbec. Schwarze Kirschen, aber auch Walderdbeeren, Tabak, Graphit, noch viel zu jung, saftig, präsente Säure, langes Finale.

2016 Cabernet Sauvignon Red Mountain Estate Grown, Force Majeure (Washington State): Harz, Zedernholz, Leder, schwarze Früchte, floral, mineralisch. Kräutrig, vollmundig, noch etwas streng, haufenweise Lakritz, langes, druckvolles Finale.

2009 CASK 23 Cabernet Sauvignon, Stag’s Leap Wine Cellars (Kalifornien): Toastbrot, dunkle Früchte, Lakritz, Vanille, Graphit, Blumen. Atemberaubende Schönheit, grossartige Textur, der Abgang ist ausserordentlich lang. Ein würdiger Abschluss eines wundervollen Abends. Vielen Dank ALLEN!