Do-Degustation vom 7. Februar 2013: Bordeaux Vintage 1987

Degustierte Weine:

– Potensac 1987: leichte Altersnoten, zeigt aber noch etwas Frucht, leicht grün; am Gaumen gewisse Saftigkeit, eher kurz.

– Chasse-Spleen 1987: Schwarze Beeren, Leder, aber auch grüne Noten; am Gaumen eher schlank, leicht spitze Säure. Eher kurzer Abgang.

– Belgrave 1987: Anfangs nasses Seil, kommt aber mit der Luft besser in Fahrt: dunkle Beeren, süssliches Bukett; am Gaumen Schwarztee, exotisch-süsse Struktur, mittellang.

– Clerc-Milon 1987: dunkle Schokolade, Leder, Mokka; am Gaumen recht viel Druck, endet mittellang.

– Ducru-Beaucaillou 1987: Schwarze Kirschen Heu, Zedernnote, Leder; am Gaumen schöne Fruchtnoten, hat Druck, mittleres bis langes Finale. Hier hat man erstmals das Gefühl, den richtigen Trinkzeitpunkt erwischt zu haben.

– Und zum Schluss noch das richtige Bettmümpfeli: Rieussec 1998: Blätterteig, Marzipan, wunderbare Safrannote; am Gaumen recht fett, langes Finale. Jetzt „schon“ gross, in drei, vier Jahren ganz gross.

 

Jahrgangsbewertung Parker 1996 – 1983

Donnerstag 31. Januar 2013: best of ‚blind‘ & Port

Kalt und dunkel – Da kommen kulinarische Genüsse mit tollen Weinen und wärmenden Port’s gerade richtig.

Blind verkostet:

Saint Cosme, Condrieu 2000: Nase mit Mostäpfeln und Klaräpfeln, am Gaumen trocken, wieder Äpfel, Pfirsich, alt?, lang. Degustatoren des Cellertrackers haben schon im 2003 berichtet: etwas ist fehlerhaft an diesem teuren Wein.

ADA 2004, Minotauro Azul, Navarra: Ich habe auf die Nähe zum Rioja gesetzt – niemand und keine Diskussion führte in diese Region. Nase warm und würzig, Michschoggi, Zwetschgen, scharze Früchte – führte die Spürnasen ins Languedoc. Am Gaumen saftig und doch trocken, Säure, dichte verdeckte Frucht, stechende rote Früchte – führten einige ins Ribero.

Fuentaspino, Reserva Especial 2001: Die Nase zeigte schwarze Schokolade, Espresso, Herbstlaub und toastige Noten, schwarze Beeren. Am Gaumen harmonisch, schwarze Wildkriesi mit etwas Bitterkeit. unbedingt dekantieren – öffnete sich nach 2 Stunden.

Le Cupole, Rosso Toscana 2007: Der kleine Bruder des mega teuren Supertoscans an der Nase Leder, Schoggi, Knellerkirschen und für einige leicht medizinisch. Am Gaumen harmonisch, dicht, Leder, schwarze Kirschen, jung, trocken, schwarze Bitterschokolade, Zitronenraspel – modern! Dieser atypische bordeauxmässige Toscanese musste irritieren.

Die Ports in halben Flaschen:

Martinez, Vintage Port 1994, halbe Flasche: hmmmm, an der Nase diese warme Süsse nach eingemachten Früchten, am Gaumen diese Eleganz und warme Süsse mit Honig, nussigem Abgang, Argan Öl, Bündner Nusstorte – einfach ein Genuss!

Churchill’s, Vintage Port 1994: uiiiiiiiiiii, diese Wärme und Vielschichigkeit mit Nüssen in der Nase. Vielschichtig und elegant am Gaumen, Spur von Baumnüssen, schöne leichte Süsse, schwarze Schoggi 70%, wie ein Engeli – so ein toller Abschluss!

Do-Degustation vom 24. Januar 2013: Kalifornien!

Ein Klasseabend mit zahlreichen überragenden, schön gereiften Kaliforniern!

Degustierte Weine:

– Chardonnay Private Reserve 1995, Beringer: Wunderschön gereifter Chardonnay mit Ankemödeli-Noten und einer erstaunlichen Frische am Gaumen. Ueberraschung Nr. 1!

– Beringer Private Reserve Cab. Sauv. 1986: Ueberraschung Nr. 2! Der Wein hat nicht nur gehalten, das ist ja grosse Klasse: Brombeeren, dunkle Schokolade, etwas Rauchiges; am Gaumen vielschichtig, wunderbar reif, durchzogen von einer herrlichen Süsse, lang – hätte wohl niemand gedacht, dass der noch solchen Spass bereitet.

– Château St. Jean Cinq Cépages Cab. Sauv. 1991: Ueberraschung Nr. 3! Herrliches Leder, Tabak, dunkle Schokolade; im Mund kommen einem süsse Apfelschnitzli in den Sinn, extreme Kraft im sehr langen Abgang. Das ist wirklich der Hammer!

– Raymond Cabernet Sauvignon Reserve 1996: Wunderbare Tabaknoten, Zedernholz, Frigorschöggeli; am Gaumen etwas Lakritze, nicht so vielschichtig wie die Vorgänger, ganz leicht auszehrend.

– Cigarzin Zinfandel 2005: Passt nicht in die Reihe und hat es demzufolge sehr schwer: in anderer Zusammensetzung hätten wir ihn gemocht, so wirken die Himbeeraromen und Cassissalven fast künstlich; am Gaumen druckvoll, gut gemachter Zinf.

– Schrader Upper Block Gaudeamus Vineyard 1999: Braucht Luft, die leicht medizinale Note lässt sich leider dennoch nicht ganz ausmerzen, schwarze Beerenfrucht; am Gaumen dunkle Schokolade, kommt in Boxhandschuhen daher und überfährt einen fast mit seiner Kraft. Bleibt sehr lang.

– Sylvia Sebastiani’s Symphony 1992: Euceta-Salbe, wenig Süsse, steigt in den Kopf, ein Schluck, dann ist genug.