Donnerstag, 10. April 2014: Bolgheri

Bolgheri ist fast ein klein wenig das Bordeaux der Toscana. Viele herrliche Weine sind aus dem Gebiet mit dem berühmten Städtchen, dem Castello und der langen Zypressenallee. Das Niveau der aufgestellten Weine war durch die Bank beachtlich hoch – ein toller Abend!

Degustierte Weine:

– Il Bruciato 2007, Guado al Tasso: Anfangs leicht schwefelig, animalisch, unharmonisch, entwickelt sich dann aber zusehends besser, mit Noten von Kirschen, Heu, Erde, am Gaumen erstaunlich viel Druck – Preis-Leistungssieger!

– Piastraia 1997, Michele Satta: Lorbeer, Gewürznelken, Leder, Pfeffer; am Gaumen nicht mehr ganz auf der Höhe, man spürt das Alter, etwas Kohlensäure auf der Zunge, mittellang – Nase top – Gaumen sosolala.

– Paleo Rosso 1993, Le Macchiole: Fast portweinartige Nase, Eukalyptus, Graphit, zwar klar über dem Zenith, vor allem am Gaumen aber finessenreich, cremig, mit erstaunlichem Druck – wer hätte das gedacht?

– Mosaico 2010, Casa di Terra: Stilwechsel total – vorher alt, jetzt jung und sehr modern: Toastige Aromen, schwarze Schokolade, Lakritze, dunkle Kirschen; am Gaumen etwas unharmonisch, leicht störende CO2, Colafrösche, wirkt etwas zu konzentriert.

– Cont‘ Ugo Merlot 2011, Guado al Tasso: Primäraromen vom Feinsten, opulent, fruchtig, mediterrane Kräuter; am Gaumen voll, körperreich, mit kräftigen Tanninen und einem langen Abgang.

bolgheri

Donnerstag, 3. April 2014: Bordeaux Vintage 2008

Degustierte Weine:

– Château La Confession 2008: Sehr viel Frucht, Tee, Holz, florale Noten, frisch geschnittenes Unterholz (Cabernet Franc!); am Gaumen körperreich, mit viel Frucht und runden Tanninen.

– Château Faugères 2008: Bouillon, da stimmt etwas nicht, das hat nichts zu tun mit unserem Faugères-Liebling, den Jorge uns Jahrgang für Jahrgang schöppelt und den wir Mal um Mal so lieben (den Faugères mein ich); tja, leider in den Abguss damit.

– Pamplin Proprietary Red 2008, USA Oregon, Pamplin Family: Pirat, da Bordeaux 08 in unseren Kellern fehlt: Warme Fruchtnase, Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren, Gewürze, mineralisch, wirklich noble Nase; am Gaumen breit, langes Finale.

– Château Fourcas Dupré 2009: Espresso, dunkle Schokolade, Sandelholz, schwarze Beeren; am Gaumen wirkt er verschlossen, leicht grüne Tannine, mittlerer Körper, nicht sehr lang.

bordo2008

Donnerstag, 27. März 2014: tre bicchieri – Gambero Rosso

Degustierte Weine:

– Mirum Verdicchio di Matelica Riserva DOC 2009, La Monacesca (Marken): Grapefruit Vanillestengel, Mandel, Haselnuss, komplex; am Gaumen breit, hat Körper, lang, schöne Säure – toller Wein – die 3 bicchieri erteilen auch wir!

– Contado Riserva Aglianico DOC 2010, di Majo Norante (Molise): Holz, Gewürznelken, Schnittholz, schwarze Früchte; am Gaumen adstringierend, mittlerer Körper, eigenwilliger Wein.

– Tripudium Rosso IGT 2009, Duca di Castelmonte (Sizilien): Schwarze Kirschen en masse, modern, viel Süssholz, Gewürz; am Gaumen samtig weich, fast schon etwas auf der laschen Seite.

– Barbera d’Asti Montebruna 2012, Braida (Piemont): Schwarze Kirschen, Röstaromen, Espresso; am Gaumen vollmundig, Mandeln, Süssholz, ausgezeichnete Tannine, gute Länge. Lecker!

– Gudarrà Aglianico del Vulture 2006, Bisceglia (Basilikata): Bärendreck, Lorbeer, asiatische Gewürze, Ingwer, Weihrauch; am Gaumen etwas Bouillon, mittlerer Körper, hat Druck. Die Eigenwilligkeit dieses Weines fasziniert.

– Deliella Nero d’Avola 2000, Principi de Butera (Sizilien): Verbrannter Zucker, etwas Bouillon, aber auch Anklänge von Gewürznoten strömen in die Nase; am Gaumen dann wieder etwas Bouillon, Feigen, mittlere Länge. Hat gehalten, wäre aber vor 5 Jahren besser gewesen.

– Montiano Merlot 2008 IGT, Falesco (Lazio): Moderner Wein, Harz, schön eingebundenes Holz, Lakritze, Teer, Gewürze; am Gaumen weiche Tannine, fülliger Körper, schöne Länge.

 

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