Donnerstag, 8. Mai 2014: Bordeaux Vintage 2009

Degustierte Weine:

– Château Citran 2009: trübe Farbe, würzig, grüne Noten von unreifem Cabernet; am Gaumen schlank, von einem Spitzenjahrgang wie 2009 muss man einfach mehr erwarten können, egal was der Wein kostet.

– Château Charmail 2009: na also, und schon sind wir mitten drin im Superjahrgang! Dunkle Farbe, vollreife Brombeeren, schwarze Schokolade, Zedern, aber auch viel Lakritze; am Gaumen voller Körper, noch viel Tannine – ich würde erst wieder in drei, vier Jahren eine neue Flasche Charmail 2009 öffnen.

– Château Teyssier 2009: Sehr viel Frucht, Schokopulver, Vanille, Holz, leichte Animalik; am Gaumen etwas sperrig wirkend – zehrt der bereits langsam aus oder kommt der nochmal? Angesichts der hohen Bewertungen darf man auf letzteres hoffen.

– Château Daugay 2009: eher exotische Nase mit Noten von Panacotta, schwarzen Beeren, aber auch Aprikose und Karamell; am Gaumen schmeichlerisch, Karamell, mittlere Länge. Keine Ecken und Kanten – aber Jubelstürme bleiben aus.

– Nectar des Bertrands 2009: Kaffee, Espresso, schwarze Beeren; am Gaumen sexy, mit Potential.

– Château Gloria 2009: Einfach immer ein sicherer Wert! Noch viel zu jung, zeichnet sich dieser Gloria durch seine Finesse aus – da sind keine unreifen Noten zu finden, da ist Bordeaux vom Feinsten – und der Abgang bleibt und bleibt. Super – genau so muss es sein!

– Château Haut-Bages Liberal 2009: Wenn von Babymord gesprochen wurde, dann vor allem hier. Da ist ein Wein, der noch mindestens 5 Jahre reifen sollte! Aber: bereits jetzt umwerfend gut, was heisst hier gut – superb! Erstmals an diesem Abend kommen auch mineralische Töne ins Spiel, und der Abgang ist faszinierend salzig. Herrlich!

Château Dosy-Daene 2009: Aprikosen, Pfirsich, Grapefruit, ach was soll ich da noch weiter aufzählen: ein sensationell gut gelungener Sauternes – ein Hammer von Süsswein, jetzt genau so schön zu trinken wie in 20 oder 30 Jahren!

2009

 

Donnerstag, 24. April 2014: ‚Sensoriker Choice‘

Willi Schmid, Städtlichäsi ist einer der grossen Sensoriker der Schweiz – das sage nicht ich, sondern die Macher von ‚Salz & Pfeffer‘. Was trinkt also ein Sensoriker für Weine? Und wie beurteilen wir im Weinclub diese Auswahl?

– Degustierte Weine:

– Bianco Secco 2011, Quintarelli (Veneto): Tropische Früchte, div. Blumen, Grapefruit, dann vor allem Pfirsich; am Gaumen wieder viel Pfirsich, saftig, langer Abgang – ein grosser Wein!

– Roero Printi Riserva 2008, Monchiero Carbone (Piemont): Tabak, Weichselkirschen, Teer, Veilchen; am Gaumen dunkle Schokolade, voller Körper, belebende Adstringenz, ein charaktervoller Wein, wird mit der Luft immer besser und harmoniert phantastisch zu den meisten Käsen.

– Ruché di Castagnole Monferrato Bricco della Rosa, Cascina Terra Felice (Piemont): Vanille, Himbeeren, Rosen, extrem exotische Nase für einen Rotwein, aber ungemein spannend; am Gaumen wieder überbordend Himbeeren, fast süsslich wirkend, eher weicher Abgang.

– Montepulciano d’Abruzzo Vigna Sant Angelo 2004, Valori (Abruzzen): Gummi, dunkle Schokolade, mineralisch, Gewürze, schwarze Kirschen; am Gaumen Zedern, Eukalyptusnoten, weiche Gerbstoffe, angenehme Säure im mittellangen Finale.

willi