Donnerstag, 24. Februar 2022: Bordeaux 1986 – 1996 – 2006

Getrunkene Weine:

2006 Malartic Lagravière blanc, Pessac-Léognan: Äpfel, wenig Honig, Blätterteig – weit – aber noch mit Genuss zu trinken!

1996 Domaine de Chevalier blanc, Pessac-Léognan: Honig, Apfel im Schlafrock mit Vanille drüber, Fencheltee, ölig und mit gut eingebundener Säure.

1986 Château Maucaillou, Moulis: Waldboden, Tabak, kräutrig, wer hätte das gedacht, dass ein „einfacher“ 36jähriger Moulis noch mehr als nur geniessbar ist!

1986 Château Petit Village, Pomerol: So hat bestimmt ein rotes Plüschsofa gerochen – vielleicht mit Joséphines Hinternabdruck drauf? Kaffee, Brotkruste, unpomerolig, aber lecker!

1986 Château Nenin, Pomerol: Tabak, Leder, Harz, süssliche Frucht, saftig und animierend!

1986 Château Talbot, Saint-Julien: Paprika, würzig, wird immer mineralischer, zum Schluss huscht sogar ein Colafröschli vorbei…

1986 Château Beychevelle, Saint-Julien: Noch in bemerkenswerter Form! Hat fast schon die Süsse eines 82 oder 61-ers – erstaunlich!

1986 Calon-Ségur, Saint-Estèphe: Leichte Animalik, etwas Gummi, Bleistiftspitze, noch quicklebendig, vor allem am Gaumen fein aromatisch und lang.

1986 Château Cos d’Estournel, Saint-Estèphe: Semmnelknödel, Pilzbratensauce, gewürzt mit ein paar Mottenkugeln, am Gaumen schüttelt er all diese miesen Eindrücke locker ab und präsentiert sich fleischig, männlich, reichhaltig.

1996 Château du Tertre, Margaux: Die Frucht ist schon ziemlich verblasst. Grüner Pfeffer, Kampfer, Graphit , viel Säure – wirkt streng wie mein Primarlehrer – aber dies ist wieder eine andere Geschichte…

1996 Château Pavie, Saint-Emilion: Anflüge von Kork, seifig, nasser Lumpen. Zusätzlich noch ein Mix aus Chlor und Urin – doch hält man die Nase zu und schaut gebannt auf die berühmte Etikette, ist er plötzlich WUNDERBAR!

1996 Château Canon-La-Gaffelière, Saint-Emilion: Lakritz, Asphalt, spanische Nüssli, Sauerkirschen, etwas Moschus. Harmonischer Gaumen, wirkt noch relativ jung – sehr schön!

1986 Lafaurie-Peyraguey, Sauternes: Dezent Marzipan, Mandeln und Nougat. Kandierte Orangen, recht viskos, nicht zu süss, angenehm.

1994 Riesling Beerenauslese Goldkapsel Brauneberger Juffer-Sonnenuhr, Willi Haag, Mosel: Kein Donnerstag ohne Riesling! Grüntee, Akazienhonig, Pfirsicheistee, sehr schönes Süss-Säure-Spiel – doch nun Vorhang zu, das Spiel ist aus…

Donnerstag, 17. Februar 2022: Serie Rioja: 1. Teil: old school…

Getrunkene Weine:

2017 Riesling Wintricher Geierslay Grosses Gewächs, Günter Steinmetz, Mosel Deutschland: Kein Donnerstag ohne Riesling! Auftakt nach Mass mit einem zwar recht üppig daherkommenden, aber herrlich mineralisch-frisch-lebendig-raffinierten Grossen Gewächs! Mund gespült, weiter geht’s!

2016 Rioja Blanco, Muga: Floral, Zitrus, ok, aber nicht mehr.

2015 Baigorri Bianco, Bodegas Baigorri: Im Holz ausgebauter Viura, üppig, cremig, mit leicht bitterem Abgang.

2005 Viña Tondonia Blanco Reserva, López de Heredia: Apfel im Schlafrock, Lindenblüten, Stroh, leicht nussig, Kamille, sehr trocken, wild, griffig.

1985 Rioja Blanco Ygay, Marquès de Murrieta: Etwas Petrol, Tee. Apfel im Schlafrock, Rauch, Kandiszucker, hervorragende Säure, gewaltige Länge. Sensationell!

1971 Siglo Vino Tinto: Kräutermischung, Dörrfrüchte, Maggi, metallisch dazu – da ist nix, was Freude macht…

1978 Viña Ardanza, La Rioja Alta: Nur schon die Nase ist bezaubernd schön! Kaffee, Tee, Leder, Tabak, Mandarinli, feine Süsse am Gaumen – genial!

1989 Castillo Ygay Gran Reserva Especial, Marqués de Murrieta: Wundsalbe, Zwetschgenkompott, spitze Säure – da ist der Genusszug leider schon abgefahren – so schade!

1994 Marqués de Riscal Reserva: Zedernholz, noch Frucht, nasses Seil, endet etwas metallisch. Den Cabernet Sauvignon drin erkennen nur die Wenigsten… 🧐

2001 904 Gran Reserva, La Rioja Alta: Leicht animalisch, Menthol, dunkle Früchte, Kaffee, gute Säurestruktur.

2007 904 Gran Reserva, La Rioja Alta: Dunkle Früchte, Heublumen, etwas Karamell und Vanille. Saftiger als der 2001er, mit enormem Druck.

2011 904 Gran Reserva, La Rioja Alta: Schwarze, aber auch rote Frucht, Karamell, etwas gar stark nach Vanille und Eiche riechend, fast schon auf der modernen Seite. Cremig, weich, gute Länge.

2006 Viña Tondonia Reserva, López de Heredia: Rote Früchte, Kaffee, Pfeifentabak, diverse Gewürze, obendrauf noch ein paar Gabazältli. Urchig, mit viel Säure, rauchiges, langes Finale.

2004 Marqués de Vargas Reserva Privada, Bodegas Marqués de Vargas: Intensive Aromen von roten Beeren, Gewürznelken, diverse Kräuter. Wirkt modern nach den Traditionalisten zuvor, am Gaumen mundfüllend, mit langem Abgang.

2016 Marquès de Murrieta Reserva, Finca Ygay: Lakritz, Karamell, gute Säurestruktur, angenehmer Trinkfluss.

2016 Contino Reserva 2016, Bodegas Contino: Schwarze und rote Früchte, Zedernholz, Süssholz, mineralisch, am Gaumen saftig, mit guter Länge.

2000 Vintage Port, Cockburn’s: Als Schlummi noch ein schön gereifter, recht fetter Port mit feinen Teer- und Schokoladenoten. Intensiv, steigt zu Kopf und hallt nach bis zum nächsten Morgen…

Donnerstag, 10. Februar 2021: ‚Parker, WS, JS & Co: 97 Punkte‘

Der Anlass ist ausgebucht!

Was für ein Abend….

Endlich nach dem Homedrinkiing im letzten Jahr steigern wir die Rating Serie um einen Punkt auf 97! Jawoll, 97 oder wenn nicht vorhanden – dann höher. 96 – 98 ist auch gut – gibt ja im Mittel 97 😉 Und Bordeaux sind natürlich herzlich willkommen. Und auch die Riesling Fraktion hat sicher 97er? Gibts ja viele 🙂 Wie immer ausgeschlossen ist Apulien und Bewertungen von Luca Marroni und Gerstel 🙂

Wie immer ist eine Anmeldung und 2G erforderlich. Diesmal sind wir etwas hart, weil es langsam ans Geld geht mit Weinen 97 and up: Deshalb gehen die ersten und einzigen 11 Plätze an Clubmitglieder die einen Wein 97 or up mitbringen.

Marc und Otti freuen sich auf Dich und deine Trouvaille.

Habe im Web eine Umrechnungstabelle gefunden eines Degustationsmeisters und Mathematiker aus Österreich https://weinverkostung.com/2011/12/10/wein-bewertungssysteme-noch-zeitgemaess/