Do-Degustation vom 21. März 2013: What’s that? (Norge tag) – wir spielen blinde Kuh…

Egal, wohin Otti verreist, er bringt feine Sachen mit. Da Norwegen nicht als Weinland bekannt ist, kamen wir in den Genuss von feinsten kulinarischen Leckerbissen. Dazu spielten wir heiteres Weinerraten und dies nicht einmal soooo schlecht. Nur dass beim 08er Cos d’Estournel niemand auf Bordeaux kam, wurmte die Bordeaux-Fangemeinde natürlich schon ein bisschen…

Degunotizen in der Rang-Reihenfolge und nicht in der Degureihenfolge:

1. Finca Terrerazo 2001, Mustiguillo (Spanien, Vinos de Pago)

Wurde einstimmig zur Nummer 1 des Abends erkoren: herrliche Tabaknoten, Zedernholz, Colafröschli, schwarze Früchte; Abgang samtig, mit fabulösem Schmelz.

2. In Extremis 2007, Château d’Agel (Frankreich, Minervois)

Sehr dunkle Farbe, typisches südfranzösisches Bukett mit Noten von dunklen Beeren, Kräutern, orientalischen Gewürzen; am Gaumen breit, Mokkanote, lang.

3. Château Cos d’Estournel 2008 (Frankreich, Bordeaux)

Tja, das Gute an Blinddegustationen ist, dass man bei solch berühmten Weinen nicht vor Ehrfurcht erstarrt und das Riechorgan zum Vornherein auf „sehr gut“ programmiert ist. Noten von Kaffee, Toast, dunkle Beeren, sehr modern, noch viel zu jung; am Gaumen kalte Asche, wieder sehr modern, erinnert die einen an einen Malbec aus Argentinien, die andern an einen typischen Südfranzosen…

4. Ripasso Il Bugiardo 2004, Buglioni (Italien, Veneto)

Maggikraut, Bratensauce, hat Zenith überschritten, einfach, kurz.

5. Zweigelt Föllikberg 2008, Kollwentz (Oesterreich, Burgenland)

Verhaltene Nase, etwas Bratensauce, dezente Röstaromen, wenig Frucht; am Gaumen grüne Noten, kalte Asche, Geranien, vielzuviel Tannin, kurz.

Kork:  Vino Nobile di Montepulciano 1991, Duca di Canora (Italien, Toskana)

 

Do-Degustation vom 7. März 2013: Bordeaux Vintage 1986

Degustierte Weine:

– Larose-Trintaudon 1986: Feine Ledernoten, etwas Marzipan, Lakritze, eigentlich erstaunlich für einen 27jährigen „einfachen“ Bordeaux; am Gaumen wunderbare Süsse, wenig Säure, aber nicht auszehrend – eigentlich muss man ehrlich sein: er macht Spass!

– Malescasse 1986: Schwarze Beeren, null Altersnoten, wirkt erstaunlich jugendlich und frisch, Lakritze, Teer; am Gaumen immer noch mit Frucht, Cassisnoten, schöne Länge.

– Maucaillou 1986: Brombeeren, ebenfalls etwas Lakritze, Leder; am Gaumen ziemlich breit, mittellang, mehr Säure als die Vorgänger.

– Clos René 1986: Der einzige Wein des ganzen Abends, der nicht gefiel: Noten nach kalter Asche, klar über dem Zenith; am Gaumen unharmonisch, spitze Säure, kurz.

– La Louvière 1986: Spanische Nüssli, Lakritze, Brombeeren, Leder; am Gaumen schwarze Beeren, Teer, eher schlank im Abgang.

– Baronne Philippe 1986: Kirschen, wirkt noch sehr jung, rote Früchte; am Gaumen druckvoll, Teemischung, wieder viel jünger wirkend, mittellang.

 

Vintage Chart vom Wine Spectator: