Donnerstag, 26. Januar 2017: Rioja – klassisch & reif!

Degustierte Weine:

– Marqués del Romeral Gran Reserva 1982: Seidig weicher Rioja mit süssem Schmelz. Tolle Überraschung!

– Federico Paternina Gran Reserva 1981: Animalisch, würzig, Rumtopf, leicht pilzig, endet leicht austrocknend.

– Faustino I Gran Reserva 1995: Schlecht gealtert, Bouillon, Streumi. Vorbei.

– Viña Arana Reserva 1994, La Rioja Alta: Erdig, hat Ähnlichkeit mit einem zu alten Pinot, wirkt ausgezehrt und müde, spitze Säure.

– Gran Reserva 904 1995, La Rioja Alta: Da hatten wir aber schon viel bessere Flaschen! Wird zwar mit der Zeit besser, aber dieser leichte Essigstich will einfach nicht weg. Zwiespältig!

– Marqués de Riscal Reserva 1993: Sehr würzig, erdig, etwas Pferdestall, ausgewogener Gaumen.

– Marqués de Riscal Reserva 1996: Viel Süssholz, schöne Frucht, präsent am Gaumen.

– Conde de los Andes Gran Reserva 1998: Bouillon, dazu mit grünen Noten, unschön.

– Conde de los Andes Gran Reserva 2001: Siedfleisch, Kaffee, Oregano, Süssholz, schlanker Gaumen, hat aber Substanz.

– Viña Tondonia Reserva 2003: Viel Frucht, 03 ist def kein typischer Tondonia. Den Hitzesommer schmeckt man heraus. Jetzt trinken.

– Viña Ardanza Reserva 2004, La Rioja Alta: Kaffee, feine Würzigkeit, sehr harmonisch.

– Lan Edición Limitada 2005: Kaffee, sehr fruchtig, würzig, lang. Toller Trinkspass!

– Artadi Pagos Viejos 2000: Schöner Abschluss eines spannenden Riojaabends! Powertropfen, der zwar nichts mit einem seidigfeinen Rioja zu tun hat – aber wir lieben ihn!

 

 

Donnerstag, 19. Januar 2017: Australien gegen die klirrende Kälte…

Getrunkene Weine:

– The Surly Muse Viognier 2013, Massena: Viel Pfirsich, Aprikosen, trockener Finish.

– Cabernet Sauvignon 1996, Greenock: Himmel, ist der ein Schmusekätzchen geworden! Flauschigweich wie ein Stofftierchen – so richtig zum Gernhaben! Und dass der schon 20jährig sein soll, ist einfach unglaublich!

– Shiraz Bin 128 1994, Penfolds: Kaffeebohnen, Mokkajoghurt, Iod, kalte Asche, sehr trocken, leicht auszehrend.

– Haselgrove H Shiraz 1998, Haselgrove: Harz, schwarze Beeren, weiche Textur, ellenlang, mit enormem Druck – toll!

– John Riddoch 1994, Wynns: Eukalyptus, Leder, Zigarrenkistchen, sehr konzentriert, am Gaumen leider zu stark auszehrend. Ist das der Jahrgang (1994)?

– Moorooroo Shiraz 1996, Rockford: Eine Legende, fast nicht zu glauben wie schön. Allerhöchstes Shirazlabel! Genial! Blut, schwarze Johannisbeeren, sanfter Riese, butterweich und doch mit Riesendruck – first Class!

– Seven Acre Shiraz 1998, Greenock: Hass ihn oder lieb ihn! Zwischendurch gibt’s nicht! Für die einen genialer Stoff mit Traumnoten von Plumeria, Blut, Süssholz, für die andern too much!

– Generations Shiraz 2006, Bleasdale: Schwarze Schokolade, Vanille, modern, üppig, aber wirklich toll gemacht. Hat es einfach ein bisschen schwer nach all den gereiften Charakterbolzen…

– Two Left Feet 2006, Mollydooker: Mastig wie eine Torte, süsslich und alkoholisch bis an die Schmerzgrenze. An diesem Abend die falsche Wahl.

– The Schubert Theorem Shiraz 2010, Standish: Zum Abschluss nochmals eine Legende! Sprachlos ob der Kraft, Vielschichtigkeit und Finesse – gnadenlos gut! Noch nicht auf dem Genusshöhepunkt angelangt!

 

 

 

Donnerstag, 12. Januar 2017: Bordeaux 2017 – ein gutes Omen? Jahrgänge mit einer 7…

Getrunkene Weine:

– Thieuley Reserve Francis Courselle 2007: Honig, Aepfel, hat Biss, sehr gut gehalten, wirkt noch fast frisch – erstaunlich!

– Giscours 1975: Leder, Tabak, Trüffel, Minze, äusserst attraktiv, was man bei 1975ern früher fast nie hatte und heute erstaunlicherweise immer wieder findet. Tolle Sache!

– Lafon-Rochet 1978: Feuchtes Seil, klatschnasses Fuchsfell, am Gaumen auszehrend. Macht nicht wirklich Spass.

– Larrivet Haut-Brion 1979: Rote Beeren, wirkt burgundisch, seidigfein, etwas kurz.

– Duhart Milon-Rothschild 1979: Kaffee, Brot, Cassis, am Gaumen rund, fein, gute Länge.

– Lynch-Bages 1979: untrinkbar, Bouillon, kann doch nicht schon soooo hinüber sein – Flaschenfehler?

– Clerc-Milon 1987: Ein schönes Bukett macht noch keinen Frühling – äh guten Wein. Nase gut, Gaumen metallisch, austrocknend, leicht grün.

– Lafleur Gazin 1997: Würzig fruchtig, schön gereift, gute Länge.

– Bellefont-Belcier 1997: Feine Würzigkeit, aber am Gaumen leicht grün und bitter.

– Croix-Figeac 2007: Staubige Nase, schwarze Früchte, hat zwar Druck, wirkt aber irgendwie unharmonisch.

– La Louvière 2007: Schweissig, im Moment nicht wirklich Freude bereitend, steht quer in der Landschaft. Abwarten und in der Zwischenzeit Tee – äh andere Weine trinken…

– Montrose 2007: Espresso, Lebkuchen, schwarze Früchte, eher leicht am Gaumen, aber lang. Ganz wenig grüne Noten am Gaumen. Von 07er Bordeaux viel mehr zu erwarten wäre vermessen.

– Suduiraut 2007: Sensationeller Abschluss eines tollen Bordeauxabends! Viel Botrytis, Safran, Marzipan – am Anfang eines jahrzehntelangen Lebens! Herrliches Elixir!