Donnerstag, 19. März 2020: Serie Home-Drinking! – mein happy Wine

Wir wechseln vom kuschelig-romantischen Nahbeisammensein-Modus im Obertor zum radikalen Home-Drinking!

Seid erfinderisch und schickt uns Eure Donnerstag-Abend-Schnappschüsse mit kurzer Degunotiz zu auf mobile.hintermeister@gmail.com oder als Kommentar auf https://www.facebook.com/weinclub.meinweinkeller . Wir werden sie auf unserer Homepage für euch alle veröffentlichen!

Und da wir seit über 15 Jahren Donnerstag für Donnerstag ein Thema wählten, können wir es auch für diesen Donnerstag nicht lassen: berichte über deinen ‚happy wine‘ aus dem Keller 🙂

Bleibt gesund und durstig und wir freuen uns über eure Posts!

Wow – toll, was ihr alles getrunken habt! … wir machen weiter so! Meldet uns doch alle Ideen zum Homedrinking und natürlich eure Themenideen 🙂

Otti’s Post: 19:57 mein Weinabend beginnt 😉

Ich trinke mit euch einen Brunello di Montalcion Il Poggione 2015. Das ist mein ‚happy Wein‘, weil die Weinkritiker die Brunello 2015 als ein noch nie dagewesenes Brunello – Jahr bezeichnen. Das Wetter war toll und warm und vor allem die Nächte herrlich kühl und der wenige Regen kam zu richtigen Zeit. Dem Il Poggione gibt der Winespectator 95, Parker 97 und Suckling 96 Punkte – mal sehen ob das stimmt 😉

Live 20:12: huiii, schon beim Einschenken ein betörender warmer Duft nach reifen Kirschen, Brombeeren und Zwetschgen! 20:14 Die Farbe ist fast blass wie ein gereifter Bugunder oder Barolo. 20:16 an der Nase wieder die tollen edlen warmen Früchte mit etwas Schokolade und Tabak. 20:18 huiii, am Gaumen dieser tolle Druck und ich muss es gleich loswerden – unendlich lang!! Seidige Struktur wie ein Barolo, geballte Kraft, entwickelndes Feuer, da ist noch eine jugendliche Schärfe, gut abgewogene Gewürze, noch eine jugendliche Säure – also unbedingt noch reifen lassen! hooow, dieser Duft füllt den ganzen Raum! …. und nochmals lang lang lang – der geht gar nicht aus dem Rachen! Wein zum weglegen: jetzt 93 – Potential 96 🙂 cheers!

21:15: Il Poggione nach 1 Stunde: huuiii, nun ändert sich der Duft zu aristokrat Düften mit Schwarzen Beeren, Lakritz, Leder und Tabak; am Gaumen huuuiiii, geht mit der Aristokratie und Harmonie von Nase und Mund endlos – sorry – neu 96 Punkte – Potential 98 Punkte – cheers

ausserdem noch degustiert: Seis Quintas de Martue, Reserva, 2013, Douro – warme dunkle Früchte, Kirschen, Heidelbeeren, Schokolade, Am Gaumen saftig und harmonisch, vielschichtig, Leder, leicht sandige Tanine, schöner Wein / Volpaia Chianti Classico 2012: warmer betörender Duft; am Gaumen reif aber nicht zu reif mit saftiger Struktur, vielschichtig, rote Früchte und Leder – toll / Volpaia Chianti Classico Riserva 2012: In der Nase herrlich spielerische rote Früchte, am Gaumen harmonisch, Hauch von Erdbeeren, edle Bittermandeln, saftig, trinkig, in den nächsten 4 J toll zu trinken.

Benjamin Kissling’s post: gesendet 19:41

Freunde
Mein Happy Wein:
Beaucastel Roussanne Vieille Vingne 2012. Jugentlich Frisch. Cremig. Leichte angenehme Bitterkeit. Dicht und extrem lang. Exotische Früchte. Nasser Stein.
Dazu das erste Abendessen im Garten in 2020. Grillierter Lauch, Zwibeln, Peperoni, Tomte, Aubehine, Oel aus halbwilden Oliven, Bratwurst und frisches Brot.
Kaum geöffnet war der Wein schon weg. Ich liebe diesen Wein.
Beste Grüsse
Benjamin

Marcs Post, 21.21: Home-Drinking mit einem Walliser! Clos de Tsampéhro Blanc 2016 (Heida, Rèze, Completer): Die Flasche ist derart schwer, da bekommt man gleich ’ne Sehnenscheidenentzündung! Doch ist das Glas mal voll, da denkt man sofort weder an Sehnen- noch -entzündungen noch sonstwas – ausser: an Agrumen! Haufenweise davon, dazu auch noch Blumen aller Art, Blüten vom Feinsten, das kitzelt nur so in der Nase und man würde niesen wenn man denn dürfte… Klar, das Holz ist noch voll präsent, der Wein noch zu jung. Aber dieser geniale Schmelz am Gaumen, die bestens integrierte Säure, das Mineralisch-Raffinierte – wow, das ist Meursault aus dem Wallis! Prost liebe Freunde – ich hab die Flasche nicht allein geschafft – Ihr fehlt mir!

Rolf Widmer’s Post:

In Gedanken an den vom Covid19 arg gebeutelten Tessin kochten wir uns ein Carnaroli-Risotto mit Porcini und dazu einen für mich umwerfenden Spitzenwein von Gialdi: ESTRO.
Einen nie erwarteten Trinkgenuss bereitete uns dieser Estro 2015  – 58% CS / nur 17% Merlot / 13% CF / 12% PV  – also ein im Tessin seltener Bx-Blend.  Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und schwarze Chrieseli, etwas Lakritz und ein Hauch von Pfeffer, dazu aber auch florale Noten, etwa eine dezent duftende rote Rose.  Eine keinesfalls erwartete Eleganz und Feinheit mit langem Abgang – schade hatte ich nicht mehr gekauft – ein wirklicher „Happy Wine“, der Hoffnung macht, dass der Tessin den Virus bald in den Griff bekommt.

Marcel’s Post:

Hallo zusammen,

Viele haben sicher schon vermutet dass ich wohl einen Pinot Noir trinke – und die konnte ich natürlich nicht enttäuschen. Wobei ich dann doch etwas abweichen musste 😂
Ein bisschen Champagner geht immer 😉

Fein cremig und geschmeidig, dezente und feinperlige Perlage, hohe Säure geringe Restsüsse, Gras, nur dezent Hefenoten, Zitrus, Apfel, wenn man sich viel Zeit nimmt meint man fast auch noch ein paar rote Früchte zu erhaschen

„Jahrgang“ und Degorgierdatum schau ich noch

Hoffe wir können bald wieder in einer kleinen Gruppe testen.

Stefan Reali’s Post on facebook:

Stefan Reali-Huwiler @ Home drinking 
Chablis 1er Cru 1979
www.meinweinkeller.ch # Home drinking 
Leider nein. Aus und vorbei. Medizinale Noten überwiegen, Gemüse, Blumenkohl. Ganz im Hintergrund sind noch Butternoten und Bienenwachs wahrzunehmen. Am Gaumen praktisch untrinkbar.

Bourgogne Aligoté 1977 
Noch einmal leider nein. Staubig, alter Kasten, altes Holz. Am Gaumen untrinkbar. Da gibt‘s nur eins => auskippen. Oder lässt sich auch so das Coronavirus vertreiben???

Nach 4 Stunden offen dann doch noch eine kleine Überraschung feine Nussnoten, Caramell ähnlich einem Weissen Port. +1⭐️

Vin de Pays Terre de Bussière Principauté d‘Orange 2014
Kräftige Nase, reife Pflaumen, ein bisschen Zedernholz und Teer. Am Gaumen zuerst etwas störendes CO2, dann auch feine Fruchtnoten. Im Abgang aber auch leicht grüne Noten. Man merkt auch den eher hohen Alkoholgehalt von 14.5%.

Aber sind wir einmal ehrlich, Spass macht das so nicht wirklich!!! Hoffentlich geht das bald vorüber, damit wir uns wieder im MeinWeinkeller am Obertor treffen können.

Ursi Maag’s post on facebook:

Ursi Maag Hallo liebe „Vin“terthurer, ich hab mich köstlich amüsiert beim Lesen Eurer Beiträge! You made my day… Ich hoffe, wir schaffen’s baldmöglichst wiedermal in Eure Runde… bis hoffentlich bald! In der Zwischenzeit auch im Namen von Eveline Berli und meinerseits ein herzliches Prost… Ursi

Duri Campell’s post über messenger:

Fruchtig, mineralisch, Zitrusfrüchte, langer Abgang – einer meiner absoluten Sauvignon Blanc Favoriten. Super zu SPAGHETTI VONGOLE!

Andy Ruckstuhl’s post:

Habe gestern auch was feines aufgetan. Meinen Beitrag an den Home-drinking Abend… einen 02er Musar Gaston Hochar

Kommt überraschend modern daher, fruchtig-würziges Bouquet, vielschichtige aromatische Nase nach konzentrierten Himbeeren, Schokolade und Leder, Gaumen schmelzig-weich mit herzhafter Säure, tolle Länge, noch jugendlich, kann also noch etwas liegenbleiben

Wünsche euch ein schönes Wochenende, bleibt gesund!

Donnerstag, 12. März 2020: Portugal – klassische Rot- und Weissweine

Endlich sind auch Weiss- und Rotweine bei uns im Club angekommen! Ein hochinteressanter Abend mit durchwegs guten bis ausgezeichneten Weinen – vielen Dank allen!

Getrunkene Weine:

Quinta de Ramozeiros Branco 2016 (Douro): Sensationelles Preis-Leistungsverhältnis! Frisch, unkompliziert – hoher Spassfaktor!

Quinta de la Rosa douROSA Branco 2012, (Douro): Zitrus, Grapefruit, etwas lahm am Gaumen; dennoch erstaunlich, dass er die acht Jahre locker überstanden hat!

Quinta de Ramozeiros tinto 2014 (Douro): Kirschjoghurt, schwarze Schokolade, kräutrig, endet leicht bitter. Einfacher Wein.

Quinta de Ramozeiros Reserva 2014 (Douro): Laktisch, Lakritz, Duft nach Staub, am Gaumen künstlicher Schmelz.

Cerro do Santo Reserva 2013 (Douro): Banago, schwarze Kirschen, leicht medizinal, Gabazältli. Kantig am Gaumen, endet leicht bitter.

Quinta do Pégo Grande Reserva 2013 (Douro): Schwarze Früchte, Teer, Lakritz, saftig, mit Druck. Harmonischer, feiner Essenswein!

Quinta do Pégo Signature 2014 (Douro): Modernere Ausrichtung als der Pégo Grande Reserva. Zwar mit Power, aber insgesamt etwas austauschbar.

Quinta de Quercus 2012: Wir suchen die Region Ucles auf der Karte – unauffindbar. Dann der Schock: auf der Etikette steht ganz klein SPAIN… Sorry für den Fehler, aber Quinta de Quercus klingt doch nach Portugal, oder? Der Wein: Cremig, Salbei, Zedernholz, aber auch etwas Wundcreme, recht modern, aber stoffig.

Fitapreta Vinho Regional Alentejano 2016: Etwas Maggi, Hustensirup, viel Lakritz, am Gaumen dann wieder jünger wirkend. Aber die Maggi in der Nase verwirrt etwas.

Quinta dos Aciprestes Grande Reserva 2011 (Douro): Schwarze Johannisbeeren, Rauch, Lakritz, Kräuter, muskulös und saftig – der macht richtig Spass!

Marqués de Borba Reserva 2008 (Alentejo): Interessante Zitrusfrucht, Oliven, Lakritz, Menthol, saftig, langes Finale. Toll gereift!

Herdade da Malhadinha Nova Monte da Peceguina 2012 (Alentejano): Kirschen, Lakritz, leicht angebrannter Cervelat, am Gaumen leicht auszehrend, sperrige Tannine.

Quinta do Crasto Vinas Velhas Reserva 2012 (Douro): Lakritz, Harz, Tabak, Menthol, sehr saftig und breit, langes Finale. Toll!

Quinta do Noval Late Bottled Vintage 2012: Zartbitterschokolade, Weihrauch, Rosen, Lakritz, Rosinli – Himmel, ist das fein!

Quinta do Pégo Late Bottled Vintage 2014: Hat es schwer nach dem Noval, wirkt etwas spritig und gemüsig.

Late Harvest Grandjo 2007: Quitten, ganz wenig Safran, Honig – da hätte man sofort auf einen Sauternes getippt…

Donnerstag, 5. März 2020: Oregon!

Getrunkene Weine:

Chardonnay Yamhill Vineyards 2014, Morgen Long: Feine Zitrusfrucht, subtil mineralisch, erinnert fast an Chablis. Am Gaumen dann ölige Konsistenz, nicht überladen, passende Säurestruktur.

Pinot Noir Strandline 2009, Harper Voit: Noch sehr fruchtig und pfeffrig, riecht eher nach Syrah denn nach Pinot! Rauchig, im Abgang mit leicht grünen Noten.

Pinot Noir Maresh Red Hills Vineyard 2009, Powell Hill: Spezialabfüllung, lag 24 Monate im Barrique. Dominierende Holznoten, Vanille, Süssholz, reife Bananen, Blutorange. Etwas marmeladig, wirkt etwas zu schwülstig.

Pinot Noir Lewis Rogers Lane Ribbon Ridge 2010, Ayres: Himbeerkonfitüre, Sandelholz, Weihrauch. Am Gaumen etwas Kohlensäure, es fehlt etwas an Kraft und Ausstrahlung.

Pinot Noir Les Les Dijonnais 2010, Brick House: Eingekochte Himbeerkonfitüre, Rosenduft. Am Gaumen recht saftig, alles in allem aber zu teuer (ca 50 Franken). Da kann man genausogut eine halb so teure Pinot Spätlese aus dem Weinland nehmen…

Cabernet Sauvignon Seven Hills Vineyard, Laelaps 2013: Dropsige Nase, Cassis, reife Banane, Kaffee, Gabazältli. Recht Druck, mittellanges Finale.

Pinot Noir Nemarniki Vineyard 2014, Laelaps: Karamellig, schokoladig. Moderner Pinot ohne wirkliche Tiefe.

Schweigener Spätburgunder 2011, Becker (Pfalz): Blutorangen, sehr würzig, rauchig, von der Struktur eigentlich schön, aber ein ärgerlicher Geraniumton zerstört den positiven Gesamteindruck.

Pinot Noir Arterberry Maresh Gehrts 2010, Maresh (Dundee Hills): Na also, es gibt sie also doch, die feinen Pinots aus Oregon! Mit Abstand der beste Rote des Abends! Hat Struktur, ist durch und durch Pinot, saftig und komplex – so muss es sein!

Pinot Noir Arterberry Maresh Weber 2010, Maresh: Auf gleicher Höhe wie der Gehrts, aber leider mit leichtem Kork. Schade!