Donnerstag, 7. Oktober 2021: Australien, 2002 und älter…

Getrunkene Weine:

2018 The Florita Riesling, Jim Barry: Rauchig, petrolig, knochentrocken, säurebetont und noch viel zu jung, mit Zitrusfrucht, salziges, langes Finale.

2005 Chardonnay Yattarna, Penfolds: Zitrusfrüchte, Butter, Kokosnuss, samtig und ölig, mineralisches, sehr langes Finale.

1996 Chardonnay Barrel Fermented, Wolf Blass: Tee, roher Teig – spannend, aber doch deutlich über dem Zenith.

1993 Eileen Hardy Shiraz, Hardy: Leider Kork.

2002 Shotfire Ridge Shiraz, Thorn-Clarke: Schon etwas gezeichnet durch die 19 Jahre, hat nicht mehr die Barossa-Kraft vergangener Tage.

1992 Meshach Shiraz, Grant Burge: Fleischig, sinnlich, mächtig – genial!

2000 Meshach Shiraz, Grant Burge: Zweimal Meshach an einem Abend – wow! Der 2000er ist und bleibt ein herrlich gereifter Sexy-Shiraz mit praller Frucht, genial schönem Gaumenfluss und einem herrlich würzigen Finale.

1990 Stonewell Shiraz, Peter Lehmann: Es gibt bestimmt bessere Stonewell-Jahrgänge aus den 90ern, aber Stonewell bleibt Stonewell: Tabak, würzig, die Säure ist etwas dominant.

2002 Stonewell Shiraz, Peter Lehmann: Viel Tabak, Leder, Asphalt, Schokolade. Am Gaumen ausladend, kompakt, mit guter Länge.

1998 Summerfield Reserve Shiraz, Summerfield: Brombeerfrucht, leicht medizinal, würzig, Süssholz, blumig, am Gaumen pfeffrig.

1997 Shiraz Langhorne Creek, Killibinbin: Lakritz, Tomatenpüree, Pfeffer, Karamell. Voller Körper, samtigweiches Finale.

1998 Seven Acre Shiraz, Greenock Creek: Moschus, zerdrückte Zwetschgen, Blut, Plumeria, diverse Kräuter, Leder und haufenweise andere Nasenkitzler! Dekadent, polarisierend, die einen schüttelt’s, die andern auch, aber vor Freude.

2007 Riesling Auslese Dracher Domprobst GK, Willi Schäfer: Ein süsser Nektar zum krönenden Abschluss eines hochspannenden Abends! Vielen Dank allen!

Donnerstag, 30. September 2021: Loire!

2015 Bouvet Trésor Saumur Brut Blanc, Bouvet Ladubay: Hefenoten, leicht toastig, grüne Äpfel, Limetten. Schmeichlerische Perlage, vollmundig, mineralisches Finale.

2020 Sancerre Rosé Grande Réserve Sélection Famille, Henri Bourgeois: Prägnante rote Beerenfrucht, Zältli, Grenadinesirup, am Gaumen mineralisch, trocken.

2018 Rosé D’Equinoxe Bourgueil, Y. Amirault: Rosé aus Cabernet Franc: Akazienhonig, weisse Blumen, Steinobst; am Gaumen saftig, ausgewogen, mit präsenter Säure und einem langen Finale.

2013 Sancerre L’Amiral, Gitton Père & Fils: Viel Schwefel, riecht wie am 1. August, leichte Altersnoten, der ist nicht mehr wirklich in Form.

2014 Pouilly-Fumé Les Cris, Cailbourdin: Knackigfrische Zitrusnoten, weisse Blumen, Rauch, Stachelbeeren. Am Gaumen griffige Säure, sehr mineralisch, gute Länge.

2017 Pouilly-Fumé Nuit Blanche, Domaine de Maltaverne: Steinobstaromen, Stachelbeeren, Lindenblüten; am Gaumen kommt die Mineralik schön zum Tragen; zitrische Säure, mittellanges Finale.

2001 Vouvray sec Le Haut-Lieu, Huet: Was für ein Pech: K O R K! Das wäre mit Bestimmtheit ein ganz grosses Weisswein-Erlebnis geworden…

2017 Menetou-Salon les Blanchais, Domaine Pellé: Zitrus, Blumen, kräutrig, sehr vielschichtig, wenn man die Zeit aufbringt, ihm Luft zu geben. Die Mineralität ist subtil, die Säure bestens integriert, der Abgang ist lang.

2015 Sancerre Rouge, Pierre Morin: Pinot Noir. Walderdbeeren, italienischer Hustensaft, Ikea Zimtzwetschgenkerze. Ein Wein, der polarisiert – die Meisten schütteln den Kopf, zwei, drei nicken zufrieden und trinken das Glas leer.

2017 Bretêche Bourgouil, Domaine de la Chevalerie: Ein Cabernet Franc wie aus dem Rossstall äh aus dem Bilderbuch: neben besagten animalischen Noten Leder etwas Tabak, kräutrige Würze, leicht trockene Tannine und leider etwas zuviel Kohlensäure.

2015 Chinon Les Grézeaux, Bernard Baudry: Nur leicht animalisch, rauchig, sehr würzig, voller Charakter, mit festen Tanninen und guter Länge.

2015 Chinon Clos de l’Echo, Couly-Dutheil: Schwarzbeerige Frucht, Karamell, Joghurt, viel Lakritz, erinnert fast an einen jungen 09er Bordeaux; feine Tanninstruktur, süsslich, schwarze Schokolade, gute Länge.

2015 Saumur Champigny Clos Moleton, Arnaud Lambert: Holznoten, Blutorangen, ätherische Öle, Zimt, fein mineralisch, rund und mit sehr langem Finale. Noch zu jung, in zehn, 15 Jahren ganz, ganz gross.

1986 Vouvray Nectar Vin Mouilleux, Marc Bredif: Nasser Hund, überreife Äpfel, da sind wir uns einig: unharmonisch und schwer zu verstehen.

1992 Moscatel de Setubal Alambre, José Maria da Fonseca: Ein Überbleibsel von letzter Woche – Bettmümpfeli mit medizinalen Noten – ein Schlücklein, und ab in Morpheus Arme…

Keine Selbstverständichkeit: Woche für Woche gibt’s von Otti feine Leckereien…





Donnerstag, 23. September 2021: degu fou – Schaumweine & gespritete Weine

Ziel dieser Monsterdegu war es, Silvia auf die Weinakademiker-Abschlussprüfung einzustimmen.

Getrunkene Weine:

Crémant de Loire, Brézé (Frankreich): Hefig, floral, grüne Äpfel, feine Perlage, leicht bitteres Finale.

2004 Chardonnay Brut, Sekthaus Raumland (Deutschland): Honignoten, Williamsbirnen, Brioche, Flieder, wirkt älter als erwartet.

2012 Leopardi Brut Nature Gran Reserva, Cava Llopart (Spanien): Weissleim, Brausetablette, reduktiv, sehr mineralisch, kommt erst mit viel Luft langsam in bessere Gänge.

2015 Furmint Pezsgö Brut, Demeter Zoltán (Ungarn): Babyfürzli, Silofutter, warme Brotkruste. Apfel- und Birnennoten tauchen langsam auf, das Babyfürzli verschwindet, die Perlage gefällt, die Welt ist wieder in Ordnung.

1870 Tio Manuel para Dolores Vino Añejo, Manuel Moneva e Hijos (Spanien): 100% Grenache, 18% vol., über hundert Jahre in Eichenfässern gelagert. Offenbar nicht aufgespritet. Brot, Korn, Baumnuss, Karamell, schwarze Schokolade. Am Gaumen ölige Textur – verrückt!

2012 Galateo Banyuls, Coume del Mas (Frankreich): Feigen, Hustensirup, Karamell, am Gaumen viskos.

Oloroso Asunción, Alvear (Spanien): Walnuss, wirkt leicht süss, weich und zugänglich.

2016 Muscat de Beaumes de Venise, Réserve Saint Dominique (Frankreich): Litchi, Rosen, Bittermandeln, frisch!

2001 Muscat de Beaumes de Venise Le Chant des Griolles, Jaboulet Aîné (Frankreich): Erstaunlicherweise noch trinkbar, dunkle Farbe, Karamell, Toffifee, Orangenzesten.

Muscat de Saint-Jean de Minervois, Vignerons de Saint-Jean (Frankreich): Pfefferminz, Pneu, ätherische Öle, angebrannte Milch, Kandiszucker – hm, der ist schon etwas gar alt.

Madeira Sercial 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Meersalz, Orangen, Haselnüsse, sehr frisch und blitzsauber.

Madeira Verdelho 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Grüne Baumnüsse, salzig, Orangenschalen, würzig und recht konzentriert.

Madeira Bual 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Leicht stichig, Orangen, Honig, gekochte Zwetschgen, Feigen.

Madeira Malvasia 15 Years old, Henriques & Henriques (Portugal): Orangenschalen, Kaffee, Zartbitterschokolade, Zimt. Füllig und schwer.

2007 Maury Vendange Mise Tardive, Domaine Pouderoux (Frankreich): Riecht voll nach Schwarzwäldertorte!

1985 Vintage Port, Quinta do Noval (Portugal): Leichte Süsse, nobles Leder, Milchschokolade, strahlt Wärme aus.

Kein Zurücklehnen, sondern harte Arbeit…