Donnerstag, 17. August 2023: Sommerprogramm – einflussreichsten Weine der Filmgeschichte Teil 3: Brust oder Keule

Top-Abschluss der Sommerfilmreihe bei Otti mit dem grossartigen Louis de Funès als Restaurant-Kritiker – grandios!

Getrunkene Weine:

2020 L’Oratoire Saint-Roch blanc, Chantal Spaeth: Zältli, süssklebrig, banal.

2016 Mas Jullien Blanc, Mas Jullien: Zarter Duft nach Birnen, weissem Pfirsich und Mango. Kräutrig, mineralisch, tief, einfach lecker!

2013 Carrément Blanc, Domaine de l’Edre: Thymian, Honig, dahinter Birnen. Blumig, leicht salzig, ganz leicht oxidativer Einschlag im langen Finale.

2005 Minervois Le Viala, Gérard Bertrand: Magnum. Recht üppig, schwarze Früchte, würzig, kräutrig, erstaunlich viel Druck im langen Abgang, leicht auszehrend.

2008 Minervois Grand Vin, L’Ostal Cazes: Gehört dem gleichen Besitzer wie Château Lynch-Bages, und es werden Lynch-Bages-Fässer benutzt. Zwar kein Bordeaux, aber feine schwarze Beerenfrucht, zahlreiche Gewürze, gute Säure, die den Wein am Leben gehalten hat.

2010 Grande Réserve La Clape La Combe aux Louves, Sarrat de Goundy: Maggikraut, Orangenschale, nicht mehr ganz auf der Höhe. An der Luft werden die Magginoten immer stärker.

2015 Kerbuccio Château Saint-Roch Maury sec, Lafage: Schwarze Noten zuhauf, schwarze Beeren, Lakritz, zahlreiche Kräuter und dieses Teer-Rauch-Schiefergemisch, das ihn so speziell macht.

2014 La Chapelle Château Saint-Roch Maury sec, Lafage: Cassis, Cassis, Cassis. Wir rufen nicht nach Ignazio, sondern beschreiben den Wein. Kommt da wirklich mal noch etwas dazu? Skepsis UND Zuversicht am Tisch.

2003 Plenitude Muscat d’Alexandrie, Mas Amiel: Kandierte Früchte, leicht apfelig, hat an Spritzigkeit und Frische verloren.

1989 Banyuls Vin Doux Naturel Extra Vikeux, L’Etoile: Ein Knaller zum Schluss: Nuss, Karamell, Feigen, plötzlich noch etwas Schiesspulver – Banyuls vom Feinsten!

Pausenwein: 1990 Vouvray Moelleux, Domaine du Coteau de la Biche, Loire

Donnerstag, 10. August 2023: Sommerprogramm – einflussreichsten Weine der Filmgeschichte Teil 2: Bottle Shock

Getrunkene Weine:

2017 Chardonnay Lancel Creek Vineyard, Ferren, Kalifornien: Reife Pfirsich- und Zitrusnoten, Vanille, buttrig, rund, ellenlang.

1995 Cabernet Calistoga Cuvée, Château Montelena, Kalifornien: Liebstöckel, Herbstlaub, Bratensauce, tendiert eher Richtung Mischung Sherry und Port. Schade.

2005 Nectar des Bertrands, Premières Côtes-de-Blaye, Bordeaux: Modern, süsse schwarze Frucht, leicht mineralisch, endet eher kurz und etwas austrocknend.

2004 Château Pichon-Longueville Baron, Bordeaux: Ein Hauch Animalik, viel schwarze Frucht, Tabak, Lakritz, Trüffel. Fleischig, breit, tief, langes Finale. Scheint noch nicht ausgereift.

2019 Ontogeny Red Wine, Bevan Cellars, Kalifornien: Was für ein Blockbuster! Cassis, pralle Kirschen, Graphit, Schokolade, Asche, Zedernholz. Ungemein vollmundig, druckvolles, langes Finale. Ein Glas, und man ist k.o.!

Donnerstag, 3. August 2023: Sommerprogramm – einflussreichsten Weine der Filmgeschichte Teil 1: Sideways

»Sideways Sinfonie« – Die Ode des Pinot Noir an das Leben

Getrunkene Weine:

Champagne Blanc de Noirs Brut Nature, Laurent Lequart: 100% Pinot Noir. Brioche, Zitrus, leicht nussig, rauchig, feine Perlage, mittellanges Finale.

1997 Birmenstorfer Blauburgunder, Weinbaugenossenschaft Birmenstorf, Aargau: Erstaunlich, dieser 26jährige Blauburgunder aus dem Aargau ist noch geniessbar und weist sogar so gut wie keine Altersnoten auf! Rauch, Malz, verbrannte Erde, süsslicher Schmelz, leicht bitteres Finale. Hut ab!

2015 Pinot Soleil 15, Weinbaugenossenschaft Birmenstorf, Aargau: 112 Oechslegrade, 14.8% vol Alkohol! Süsslich, marmeladig, Süssholz, rote Beeren. Der Alkohol ist (zu) deutlich spürbar.

2011 1! Pinot Noir, Strickhof Winterthur-Wülflingen: Üppig wie eh und je, mit Rauch- und Blutorangen-Noten, Zimt, Speck, der Abgang ist lang und druckvoll.

2017 Gächlingen Schlemmweg Pinot Noir, Markus Ruch, Neunkirch, Schaffhausen: Schlemmweg ist eine reine Südhanglage mit 60jährigen Rebstöcken, der Untergrund ist von Kalksteinschichten (Muschelkalk) geprägt. 10% Hangneigung. Genialer Pinot-Stoff, erstaunlich burgundisch, mit aussergewöhnlichen Zitrusnoten, saftig und komplex. Längst kein Geheimtipp mehr…

2019 Blauburgunder Riserva, Castel Juval, Südtirol, Italien: Rote Beeren, Blutorangen, würzig. Am Gaumen etwas leicht, der Abgang ist mittel.

2014 Pinot Noir Lote Especial, Colomé, Argentinien: Pinot Noir auf 3000 Meter über Meer! Leider leichte Altersnoten, dazu aber erdig, sehr würzig und recht lang.

2016 Pinot Noir Cincuenta Y Cinco, Chacra, Patagonien, Argentinien: Hochmineralisch, rotbeerige Frucht, elegant und trotzdem sehr kräftig. Ein toller Pinot!

2008 Pinot Noir All together now, Eno Wines, Kalifornien, USA: Marmeladig, rund und üppig, der Alkohol stört etwas.

2013 Pinot Noir Pratt Vineyard, MacPhail Winery, Kalifornien, USA: Üppig, aber irgendwie sexy, würzig, mit einem Hauch Blutorangen, der Abgang ist druckvoll und lang.

2014 Gevrey-Chambertin 1er Cru Les Cherbaudes, Lucien Boillot, Burgund, Frankreich: Kirschenfrucht, Blutorangen, würzig. Maskulin, scheint noch nicht fertig ausgereift. Langes Finale. Ein feiner Abschluss!

ohne die erstaunlichen Weine von Birmenstorf