Donnerstag, 18. Februar 2016: Best of Teneriffa!

Winterzeit bedeutet auch, dass Otti im Süden den Frühling vorholt. Diesmal war er in Teneriffa und stellte mit Rudi, dem Sommelier des Casa del Vinos in Sauzal, eine Anzahl hervorragender Weine zusammen. Wahrscheinlich nicht nur eine beliebige Auswahl, sondern die besten Weine der Insel! Danke Otti, für den tollen Abend!

Degustierte Weine:

– Crater Tenerife Blanco D 2014: Sehr blumige Noten, vulkanisches Terroir riechbar, am Gaumen fehlt es etwas an Pfiff, die sehr gut eingebundene Säure macht dies aber wieder wett.

– Tajinaste Vendimia Seleccionada 2013: leider Kork, dahinter würzig, Kakao, Kirschen, am Gaumen trocken, gut integrierte Säure.

– Pagos Reverón Crianza 2012: Moderne mit Terroir gekonnt vereint: einerseits viel nobles Holz, karamelliger Schmelz, auf der andern Seite vulkanische Noten und eine nicht unterdrückte Tanninstruktur, die dem Wein Rückgrat verleiht und ihn zu einem passenden Essensbegleiter macht. Toll!

– Hiboro Syrah 2014, Bodega La Hijuela: Pfeffrig, Vanille, Süssholz, frischer Windelfurz, am Gaumen momentan etwas zuviel CO2, mittellang. Muss sich erst noch finden.

– Crater Tacoronte-Acentejo 2011, Buten: Würzige Nase, schwarze Beerenfrucht, Noten von vulkanischem Gestein, modern, aber dennoch breit gefächert, harmonisch, sehr gute Länge.

– Crater Magma 2008, Buten: Sehr noble Nase, Zartbitterschokolade, schwarze Früchte, pfeffrig, Vulkanterroir drückt durch; am Gaumen voller Körper, breit und vielschichtig, sehr lang, hat noch Potential. Grosser Wein!

– Humboldt Malvasia Clásico 2012, Bodega Comarcal Tacoronte: Nussaromatik, Williamsbirnen, Mango, mittelsüss, auch am Gaumen reife Birnen, gute Länge.

Grosse Weine von Tenerifa

Grosse Weine von Tenerifa

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Gastgeber Otti – hat alles richtig gemacht und die besten Weine aus Teneriffa mitgebracht!

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Bild: Sehr alte Weinpresse im Museum des Casa del Vinos in Sauzal, Teneriffa

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Teide, Teneriffa,  am Fusse des Berges wachsen die besten Weine der Insel; wie Crater und Magma, der Bodega Crater

Donnerstag, 11. Februar 2016: Australien ja oder nein?

Die Aufgabe war einfacher als gedacht – die australischen Weine waren meist klar erkennbar.

– Hillstowe Chardonnay 1996, Buxton (Australien): Honignoten, Lindenblüten, angenehme Säure, am Gaumen leichter Korkton. Faszinierend, dass ein 20jähriger australischer Chardonnay noch so frisch rüberkommen kann!

– Alban Viognier 1997, Alban Vineyards (USA): Immer und immer und immer wieder faszinierend und ungläubiges Staunen, dass ein fast 20jähriger Central Coast-Viognier noch so schön zu trinken ist! Kamillentee, Creme Brulee, Physalis, vielschichtige Struktur – umwerfend interessantes Trinkabenteuer!

– John Hancock Shiraz 1999, Stanley Brothers (Australien): Schokolade, Pfeffer, verbrannter Gummi, Eukalyptus, reifer Barossa vom Feinsten!

– Ebenezer Barossa Valley Estate Shiraz 1998, Ebenezer (Australien): Graphit, Pfeffer, dunkle Beeren, noch unglaublich vital und den Superjahrgang gekonnt ausspielend, Viel Druck und gute Länge! Wunderbar!

– Alder Springs The Terraces 2006, Pax (USA): Pflaumig, süsslich, schon fast an der Grenze zum Marmeladigen, vollmundig, superkonzentriert, mit Druck und sehr guter Länge.

– Shattered Rock Shiraz 2004, Lanz Thomson (Australien): Banago, Chrieselig, rauchig, Süssholz, voller Körper, mittellang.

– Le petit Vin d’Avril, Paul Avril (Frankreich): Guter Tischwein, hat es in dieser Serie von Blockbustern natürlich etwas schwer.

– Fine old Tokay, Buller (Australien): Rosinen, Aceton, recht süss, wirkt fast etwas spritig.

– Black Noble 2001, de Bortoli (Australien): Baumnüsse, getrocknete Feigen, Karamell, gut integrierte Süsse.

Macht 6x Australien, 2x USA, 1x Frankreich. Einzig beim Franzosen waren wir unsicher und wetteten auf Australien…

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Donnerstag, 4. Februar 2016: Serie Bordeaux – Rothschild!

Rothschild – was für ein klingender Name. Noch nie kamen soviele Gäste zu uns auf Degu-Besuch…

Degustierte Weine:

– R de Rieussec 2012: Schöne Fruchtaromen; Affinität zum Rieussec, glauben die einen, Aprikosen; am Gaumen kommt er etwas alkoholbeladen daher.

– Mouton Baron Philippe 1973:  Waldboden, Pilze, aber auch Harz, apfelig; der Gaumen wird dominiert von einer (zu) starken Säure.

– Mouton Rothschild 1975: Und wieder mal ist die Frage erlaubt: wird’s doch noch mal was mit dem 75er Mouton? Ich war schon skeptischer und würde anraten, gut gelagerte Flaschen nochmals zehn Jahre zu verstauen – vielleicht sind dann diese gigantischen Tannine Geschichte und die im Hintergrund zaghaft hervorlugende Süsse trumpft obenauf. Die Substanz scheint vorhanden zu sein.

– Mouton Rothschild 1981: Gewürznelken, Leder, Schwarztee; am Gaumen recht sperrig, grün, eher kurzer Abgang.

– Mouton Baron Philippe 1957: Aenis, Weinbeeren, Kräuteralpentee – spannend!

– Mouton Baronne Philippe 1986: leichter Kork, dahinter aber sehr schöne Noten, leider am Gaumen leicht auszehrend.

– d’Armailhac 1989: Eine käsige Grundnote überschattet den an und für sich fein gereiften Wein.

– d’Armailhac 1990: Hat weniger Druck als der 89er, ist aber rund und eigentlich ganz schön zu trinken.

– Duhart-Milon 1989: Menthol, Schokolade, Leder, am Gaumen mittlerer Körper, harmonisch, gute Länge.

– Duhart-Milon 2003: Röstaromen, attraktiv, ok wirkt modern, aber die Zedernholz-Schwarzfrucht-Fülligkeit ist einfach erste Sahne! Dazu sehr, sehr lang!

– Duhart-Milon 2006: Graphit, Lakritze, noch sehr jung, verschlossen wirkend, gute Ansätze.

– Clerc-Milon 2005: Uh, ist die Flasche nicht ganz in Ordnung? Ich kann nicht sagen was, aber etwas stört. Ich hoff mal, der macht einfach eine Zwischenphase durch. Die Anlagen zu einem schönen Wein sind durchaus vorhanden.

– Carruades de Lafite 1998: Gefälliges Bukett, floral, am Gaumen leider auszehrend – Höhepunkt überschritten?

– Carruades de Lafite 2000: Menthol, Pfeffer, Kirschen, am Gaumen nicht mehr so attraktiv aufwartend – legt der noch einmal zu?

– Almaviva 2007, Chile: Cassis, Graphit, Schokolade, schmeichlerische Süsse, gute Länge.

– Rieussec 2005: Ein erstklassiger Rieussec, präsentiert sich sowas von schön – Super Abschluss eines spannenden Rothschild-Abends!

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Ruedi, gestrenger Wächter über die edlen Rothschildtropfen…

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