Donnerstag, 28. April 2016: Vintage Port – only

Danke, Beni und Ruedi für den ganz spannenden und lehrreichen Portabend!

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Aperitif: White Port mit Eis und Orangenzesten

Lagrima White Port, Real Companhia Velha

 

 

 

 

 

– White Porto XSR 120, Martinez Gassiot: Nussig, Orangenzesten (vielleicht noch vom Drink von vorher?), trocken.

– Crusted Port Bottled 1969, Taylor: Honignoten, Karamell, Brombeeren, getrocknete Feigen, dezente Lacknote.

– Vintage Port 1985 Real Companhia Velha: schon recht im Greisenalter drin, Altersnoten, trüb, am Gaumen aber mit Druck und breit.

– Vintage Port 1994 Burmester: Feigen, Zwetschgen, sehr attraktiv, man kann sich gar nicht genug sattriechen; am Gaumen cremit, wunderbare Süsse, beachtliche Länge. Toll!

– Vintage Port 2000 Burmester: Macht nicht den gleich starken Eindruck wie der 1994er. Wirkt noch sehr jung, irgendwie sperrig, die Säure ist immens, die Tannine hingegen sucht man vergebens.

– Vintage Port 1997 Quinta da Eira Velha: Noten von Steinpilz, nicht mehr viel Frucht, Feigen, am Gaumen mit sehr viel Druck.

– Vintage Port 2000 Smith-Woodhouse: dunkle Schokolade, Kirschen, wirkt noch recht jung, am Gaumen sehr süss, opulent, mittlere Länge.

– Bioma Vinha Velha 2011 Niepoort: Eckig und kantig, mit Charakter, unglaublich schöne Mineralität, explosiv am Gaumen, ein Baby, das erst nach Jahrzehnten zum galanten Gentleman werden dürfte – grosse Klasse schon jetzt!

– Vintage Port O-Port-Unidade 2013: eine einmalige Sache, bei der 2013 25 Top-Portproduzenten einen Teil ihrer besten Trauben hergegeben haben, um diesen Portwein zu machen, notabene vollumfänglich für einen gemeinnützigen Zweck. Sehr fruchtige Nase, Lakritze, Cassisnoten, Schokolade; am Gaumen wunderschöne Tannine, betörend fruchtig, beeindruckend lang – auch hier wahrscheinlich erst in 20 Jahren wahrscheinlich auf dem Höhepunkt!

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Donnerstag, 14. April 2016: Rioja!

Degustierte Weine:

– Remirez de Ganuza Blanco 2014, Remirez de Ganuza: Florale Noten, Ananas, Heu, Lychee, noble Textur, elegant und von frischer Säure gestützt.

– Viña Tondonia Reserva Blanco 2000, Lopez de Heredia: Ein Sammelsurium an Duftnoten strömt aus dem Glas: da ist Grossmutters alter Holzschrank dabei, dazu aber auch Gebäck, Honig, Zitrusfrüchte, reife Honigmelonen; am Gaumen von sehr grosser Intensität, mit einer wunderschön integrierten Säure und einem langen Abgang.

– Marqués del Romeral Gran Reserva 1985: Teenoten, Karamell, Harz, Bratensauce, wunderschön gereift, elegant und nobel. Wer hätte das gedacht!

– Don Sebastian Reserva 1990: Leberwurstaufstrich, speckig, Waldboden, feuchtes Seil, Leder, im Mund Efeu, hat nicht (mehr) die Noblesse des Marqués von vorher.

– Conde de los Andes Gran Reserva 1998, Paternina: Bratensauce, grüne Peeroni, alter Kasten, Schwarztee, Colafrösche, am Gaumen stechende Säure, unreife Tannine. Ob da die Zeit noch Wunden heilt? Ich bezweifle es!

– Alba de Breton Seleccion Especial 2001, Bodegas Breton: In der Nase zwar schön, aber fast übertrieben fruchtig; am Gaumen dann aber mit einer Seidigkeit und einer betörenden Süsse ausgestattet, das wirklich selten ist. Am Gaumen ist dieser Wein umwerfend gut!

Inspiración Valdemar Maturana 2008, Conde de Valdemar: Rauchig, mineralisch, dazu leider zu geschliffen und modern, vor allem am Gaumen dürfte der Wein etwas mehr Biss haben.

– Inspiración Valdemar Graciano 2005, Conde de Valdemar: dunkle Früchte, Colafröschli, sehr modern, Lakritze ohne Ende, Tabak, Zedernholz, nobel, würzig; am Gaumen leider wieder etwas zu geschliffen wirkend, es fehlt etwas an Charakter.

– Inspiración Edición Limitada 2004, Conde de Valdemar: leichte Animalik, dunkle Beeren, zwar modern, aber mit Biss und guter Länge.

– Viña Ardanza Reserva 2004, La Rioja Alta: Rauchig, schwarze Beeren, Bärendreck, getrocknete Feigen, Espresso; am Gaumen zeichnet ihn genau das aus, was bei den drei Vorgängern etwas gefehlt hat: Charakter! Mittlerer Körper, Lakritze, rauchig, sehr komplex und ausgezeichnete Länge – toll!

– Viña Tondonia Reserva 2001, Lopez de Heredia: Bienenwachs, Karamellstengel, dazu leicht irritierende Oxydationsnoten; am Gaumen tanninreich, mit einer tragenden Säure und wunderbaren Länge – wenn nur diese (frischen) Oxydationsnoten nicht wären. Der Wein wurde vielleicht zu früh (acht Stunden vorher) dekantiert.

– Lindes de Remelluri Viñedos de Labastida 2010, Remelluri: Feurige Nase mit Noten von Rauch, Speck (Malbuner), charaktervoll, am Gaumen breit, ohne zu übertreiben, mit dem richtigen Mass an Säure, sehr gute Länge.

– Altos Lanzaga Gran Viñedo 2009, Telmo Rodriguez: edler Charakter, sensationell finessenreich, mit Noten von Zedernholz, dunklen Beeren, aber auch Mineralität; am Gaumen breiter Körper, mit sehr grossem Druck, äusserst langes Finale – toller Wein!

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