Donnerstag, 14. September 2023: Serie Bordeaux – Dekaden Special 70er und 00er

Getrunkene Weine:

2011 Riesling Schimbock, Vollenweider (Mosel, Deutschland): Intensiv reifer Apfel, getrocknete Zitrusfrüchte, sehr kräutrig, steht etwas quer in der Landschaft.

1970 Château L’Angélus: Streumi-Dominanz, dahinter zierlich Tabak. Streumi verzieht sich nicht, bleibt und bleibt und bleibt. Schade!

1972 Château Tour de Ségur: Noch durchaus gut trinkbar: Hagebuttentee, süsser Pfeifentabak, eine Spur Himbeeren. Kräutrig, gefährlich auffahrende Säure, eher kurzes Ende.

1975 Château La Chapelle de Lesparre: Kellermuff, sperrig, zusätzlich metallisch. Nix mehr.

1978 Château Saint-Estephe: Bohnen, rote Peperoni, grün, am Gaumen etwas besser, aber auch nicht so, dass Lobeshymnen erklingen…

1979 Château Franc-Mayne: Kork. Ungeniessbar.

1977 Château Lafite-Rothschild: Leder, Möbelpolitur, kalter Kaffee, filigran, eine Schönheit am Verblühen.

1979 Château Gloria: Nasses Seil, Süssholz, grüne Noten, aber durchaus noch trinkbar.

2009 Château Gloria: Brombeergelee, dunkle Schokolade, Kakao, moderne Geschichte, aber irgendwie sexy.

2000 Château Faugères: Wirkt noch jung, wunderschöne Nase, Zedernholz, schwarze Schokolade, Minze, füllig, langes Finale. Toll!

2003 Château Brane-Cantenac: Kaffee, Schokolade, dunkle Beeren, Süssholz, leicht auszehrend im mittellangen Finale.

2005 Château Poujeaux: Verhalten, dunkle Beeren, animalisch, Rossschweiss. Zwar fleischig, aber die Animalik dominiert zu stark.

2006 Haut-Carles: Tannenharz, abgehangener Teebeutel, kantig und austrocknend. Unharmonisch.

2009 Marojallia Margaux: Banago, süsslich, Schokobanane, spanische Nüssli – ein modernes Ding mit unglaublichem Druck im durchaus langen Abgang.

2009 Château Malescot St-Exupéry: Schwarze Früchte, würzig, vielschichtig und nobel, da stimmt alles – ein würdiger Abschluss eines nicht ganz einfachen Abends.

2015 Château Doisy-Daëne: Gedörrte Aprikosen, Honig, etwas Marzipan, recht üppig, cremig, aber mit feiner Säure, die dagegenhält.

Donnerstag, 7. September 2023: Weissweine aus Südafrika & Pinotage

Ein äusserst gelungener Abend – vielen herzlichen Dank, lieber Ruedi, für die hochinteressante Präsentation und die Pinotage-Serie inklusive des feinen Vin de Constance-Schlummis!

Getrunkene Weine:

2016 Riesling trocken Halgans, Emrich-Schönleber (Nahe, Deutschland): Feine Kräuternoten, Pfirsich, Zitrus, Feuerstein, gediegene Säure, salziges, langes Finale.

2020 The Empire Strikes Back, Blankbottle: Verdelho, Chenin Blanc, Viognier, Marsanne, Roussanne, Chardonnay. Aprikosen, Passionsfrucht, füllig, ohne Ecken und Kanten.

2019 TWO, Sauvignon Blanc/Semillon, Constantia Glen: Zwei Drittel Sauvignon Blanc, ein Drittel Semillon. Zitrus, Stachelbeeren, Grünschnitt, erstaunlich mineralisch.

2016 Semillon Ghost Corner, Cederberg (David Nieuwoudt): Rauch, abgebranntes Feuerwerk, dahinter feine Zitrusfrucht, ein Hauch Lanolin. Gute Säure, pfeffriges Finale.

2019 Chenin Blanc Dassiekop Steen, Badenhorst: Feine Fruchtsüsse, saftig, würzig, Salbei. Mundfüllend, feine Säure, langes, leicht salziges Finale.

2016 Elgin Chardonnay Clonal Selection, Kershaw: Zitrusfrüchte, Mango, Clementinli. Ölige Textur, mit Tiefe, fast schon honigartig im sehr langen Finale.

2019 Pinotage 1685, Boschendal: Dunkle Beeren, Schokolade, Zimt, am Gaumen griffig. Für den Preis (weniger als 10 Stutz) mehr als ok.

2021 Pinotage Swartland, Wolf & Woman: Kompottige Frucht, eingelegte grüne Bananen, am Gaumen erstaunlich saftig, der Abgang ist mittellang.

2018 Bottelary Pinotage, Neil Ellis: Zwetschgen, Schokolade, Kaffee, würzig. Am Gaumen saftig, mit präsenten Tanninen, langer Abgang.

2020 Pinotage Cape Rebel 7, Orpheus and the Raven: Ausbau in Vicard-Fässern. Süsslicher Schmelz, dunkle Früchte, Schokolade, füllig, rund.

2018 Pinotage Single Block, L’Avenir: Dunkle Kirschen, Blutorangen, Kräuter, Karamell. Kühle Eleganz, nobel, sehr langes, druckvolles Finale.

2020 Pinotage The Journal, Diemersdal: Sehr fruchtig, erinnert fast an einen Portwein, süsslich, viel Holz, der Alkohol stört etwas, der Abgang ist mittel.

2020 Pinotage Diesel, Beyerskloof: Üppig, viel Holzwürze, Rauch, Banane, dunkle Früchte, Eukalyptus, schwarze Schokolade. Saftig und breit, rund, langes Finale.

2011 Vin de Constance, Klein Constantia: Aprikosen, Schwarztee, Orangenschalen, Honig. Feine Säure, langes, nicht übertrieben süsses Finale. Lecker!

Donnerstag, 31. August 2023: Die goldene Mitte Italiens

Wir haben die Mitte Italiens eingeschnürt: Marche, Abruzzen, Umbrien, Latium und Sardinien.

Apéro: Künstler Hölle Kabinett trocken 2016: Feuerstein, süsse Aprikosen, Litschi, reif, kräftige Nase, eine gewisse Süsse klingt nach

Alberico weiss, Lazio, 2016: Reife Mango, Ananas, exotische Früchte, Waldbeeren (Bild kleines Öl als Platzhalter)

La Quadratura del Cerchio 2015: Von drei Weinbergen in den Abruzzen, Umbrien und der Toscana. In der Nase Kaffeenoten, schwarze Früchte, am Gaumen gegerbtes Leder, schöne Taninstruktur, Pizzakräuter, für die einen etwas auszehrend und etwas metallisch.

Colle Alle Macchie 2015: Schwarze Kirschen, dunkle Noten, Amaronoten, recht strenge Tanine, Bitterkeit im Abgang.

Alberico rot, Lazio, 2015: Fruchtig, Röteli, Kirschlikör, Caramell, Vanille, recht modern, Konfitüre und etwas eindimensional (kleine Ölflasche als Platzhalter)

Falesco, Marciliano 2004: Animalisch, Fichtenharz, Pinienwald, tolle Kraft, schön eingebundene Tanine, Lakritze, Kräutermischung, Toller Wein – fast 20 jährig ohne Altersnoten!

Falesco Montiano 2007: Weich und geschmeidig, Brotrinde, Pinien, Harz, Kaffee, Milchkaffee, schwarze Kirschen, reif

Terra Cupa Montefalco 2017: Viel Power, Lakritze, Harz, schwarze Früchte, viel Alkohol

Die kleinen Olivenöl sind Platzhalter für die tollen Alberico die bereits nach Kreuzlingen unterwegs sind.