Frohe Festtage, liebe Weinclub-Freunde!

Wir wünschen allen unseren Weinfreunden genüssliche Festtage und freuen uns auf ein Wiedersehen im 2021. Nehmen wir uns mal den 7. Januar 2021 als Saisonstart vor – vielleicht gibt’s dann wieder Home-Drinking Abende wie im Frühjahr – wir werden’s sehen…

Bleibt gesund und postet doch jeweils an den Donnerstag-Abenden (z.B. morgen, 17.12.) ein Bildli von Eurem Tages-Wein im Chat!

Cheers, Salute, Prost, zum Wohl – Otti und Marc

Donnerstag, 10. Dezember 2020: Super Toskaner!

Coronabedingt nicht im Obertor, dafür an gemütlichen Zweier-Tischen im Maharaja Curry – ungewöhnlicher Abschluss eines verrückten Wein-Jahres!

Getrunkene Weine:

2019 Cuvée Gabriel Vacqueyras, Château de Montmirail: Traubig, Wachs, Blumen, am Gaumen fehlt es an Druck und unterstützender Säure.

2008 Sammarco, Castello dei Rampolla: Was für ein roter Auftakt: schwarze Kirschen, Lakritz, Rauch, blumig, am Gaumen kräftig, mit sehr langem, mineralischen Abgang.

2016 Orma, Orma: Verkörpert den Superjahrgang aufs Beste: reife schwarze Früchte, dunkle Schokolade, Lakritze, Zedernholz; am Gaumen kräftig, breit, noch sehr jung, lang.

2016 Petra Toscana, Petra: Würzig, reife Waldbeeren, Rauch, Lakritz, Menthol – modern, aber voll aromatisch und fein saftig. Recht langes Finale.

2007 Tignanello, Antinori: Feinste Kirschenfrucht, haufenweise Gewürze, so was von verführerisch, nobles Leder, am Gaumen mit seidigen Tanninen, unglaublich druckvolles, sehr langes Finale.

1994 L’Apparita, Castello di Ama: Und nun die reine Merlotserie: schon die Nase ist betörend! Krümeliger Waldboden, Tee, Süssholz, Tabak – das ist ein Wein, an dem man stundenlang rumschnüffeln könnte! Am Gaumen rund und weich, sensationell schön gereift – wow!

2007 La Ricolma Merlot, San Giusto a Rentennano: Kirschen, rote Beeren, Sugo, Menthol, wirkt noch jung und längst nicht ausgereift! Süssholz, mundfüllend, mit seidigen Tanninen, langes Finale.

2010 Messorio Merlot, Le Macchiole: Schwarze Früchte, schwarze Schokolade, Teer, Lakritz – grandios! Am Gaumen kräftig, mundfüllend, mit atemberaubender Tiefe, schier endlos lang – wowwow!

2011 Biserno, Tenuta di Biserno (Lodovico Antinori): Schwarze Früchte, aber auch rotbeerige Noten, Rauch, Teer, Kräuter, Lakritz. Am Gaumen saftig, mit kühler Eleganz, fein integrierter Säure und einem ellenlangen Finale. Der würdige Abschluss eines denkwürdigen Abends! Vielen Dank für Speis und Trank!

Donnerstag, 3. Dezember 2020: Bordeaux – linkes Ufer – 90er Jahre oder älter…

Getrunkene Weine:

1993 Domaine de Chevalier blanc: Weit, aber noch immer herrlich zum Trinken! Brioche, Honig, gelbe Aepfel, Karamell. Keine Ahnung, wo unser Youngster all diese weissen Chevaliers stets herzaubert…

1978 Labégorce: Waldboden, pilzig, würzig, am Gaumen metallisch und scharf.

1969 Branaire (Duluc-Ducru): Malz, Waldboden, verschwitzter Rosssattel, Teer, Fichtenharz, Hobelspäne. Am Gaumen noch mit Kraft, endet leicht bitter.

1975 Beychevelle: Leder, Pilz, Waldboden, sehr schön gereift! Am Gaumen die 75er Sperrigkeit, leicht auszehrend.

Glana 1988: Knapp trinkbar, aber Spass macht der nicht mehr – die Frage taucht auf – war da mal überhaupt Fleisch am Knochen?

Glana 1998: Auch zehn Jahre später ist den Verantwortlichen dieses Château kein grosser Wurf gelungen – ein Wein, an dem man kurz nippt und den Rest gern dem Spittoon überlässt…

1990 d’Arche Haut-Médoc: Dörrfrüchte, Bratensauce, Teer, Hanfseil, Rosssattel, Schwarztee. Einfach, aber ok.

1993 Léoville-Barton: Durchaus gelungen für diesen Jahrgang, wenngleich die grünen Noten und die starke Säure jetzt ausgeprägter zum Vorschein kommen als noch vor ein paar Jahren.

1995 Ducru-Beaucaillou: Sodeli, endlich sind wir angekommen… Schwarze Schokolade, Tabak, fleischig, das ist Bordeaux, so wie wir ihn lieben! Gibt’s noch so etwas in diese Richtung?

1995 La Conseillante: Ja – wenngleich ein Piratli vom rechten Ufer… Macht nichts, diese Piraten lieben wir! Pfefferminze, Zedernholz, kalte Asche, Weihrauch, saftig, noch voll im Schuss und mit bemerkenswerter Frische im sehr langen Abgang!

1985 Rieussec: Feine gedörrte Aprikosen, Akazienhonig, nicht allzu süss.

1998 Rieussec: Viel Safran, wirkt deutlich süsser als der 85er.