Donnerstag, 17. Juni 2021: das Gute liegt so „Nahe“…

Getrunkene Weine:

Riesling Sekt Brut, Emrich-Schönleber (Nahe): deg. 2018. Apfel, Passionsfrucht, Flieder, würzig, weiche Perlage, schön cremiger Trinkfluss.

2018 Riesling Kabinett Oberhäuser Leistenberg, Dönnhoff (Nahe): Recht süss für einen Kabi, aber schön frisch. Natürlich noch blutjung, dennoch jetzt schon eine wahre Trinkfreude!

2015 Riesling trocken Halgans, Emrich-Schönleber (Nahe): Steinfrucht, vor allem Aprikosen, hochraffiniert mineralisch, Bienenwachs. Erstaunlich komplex, die Säure ist wunderbar eingebunden, der Abgang ist mineralisch und lang. Toller Wein!

2015 Riesling trocken Tonschiefer, Dönnhoff (Nahe): Tropische Früchte, vor allem Mango und Ananas. Sehr trocken, nur wenig Mineralität, ausgezeichnete Säure.

2014 Riesling Schlossböckelheimer Felsenberg Grosses Gewächs, Dönnhoff (Nahe): Weinbergspfirsich, Lindenblüten, Honig, sehr harmonisch strukturiert.

2015 Riesling trocken Nierstein Pettenthal Grosses Gewächs, Kühling-Gillot (Spanier-Gillot), (Rheinhessen): Wenig Petrol, rauchig, Grapefruit, Mandarine, cremig. Salziges Finale.

2009 Riesling Spätlese Dorsheimer Pittermännchen, Joh. Bapt. Schäfer (Nahe): Kandiszucker, Erdbeeren, tropische Früchte, exotische Gewürze. Angenehme Säure, cremig, langes Finale.

2007 Riesling Spätlese Monzinger Halenberg, Schäfer-Fröhlich (Nahe): Saftiger Pfirsich, gelbe Äpfel, Ingwertee, Sweet Corn. Gute Säurestruktur, langer Abgang.

2017 Riesling Auslese Goldkapsel Niederhäuser Hermannshöhle, Dönnhoff (Nahe): Aprikosen, Tee, etwas irritierend auch Pilznoten. Noch viel zu jung, im Moment schwierig.

Was für ein toller Abend! Nach dem Amarone-Desaster vor einer Woche diesmal Wein für Wein ein tolles Erlebnis! Vielen Dank an alle für diese wunderbare Serie!

Donnerstag, 10. Juni 2021: Venetien und Lombardei!

Getrunkene Weine:

2015 Calvarino Soave Classico, Pieropan: Zitrisch, unreife Aprikose, spannend mineralisch, feincremig, passende Säure.

2013 Lugana San Benedetto, Zenato: Stichig, gasig, unsauber – und erst noch zu alt.

2015 Le Bine Soave Monte Foscarino, Giuseppe Campagnola: Honigmelone, angenehm, am Gaumen Karamell. Runder, gut erhalten gebliebener Gastro-Wein.

2011 Friularo Ambasciatore, Bagnoli: Sehr aromatisch, schwarze Johannisbeeren, Lambada-Erdbeeren, Rosen, erdig. Herbes Finale.

2003 Amarone della Valpolicella Classico, Pascqua: Leider nur noch Maggi und sonst nix.

1993 Amarone della Valpolicella Classico Vigneto Monte Sant’Urbano, Speri: Alter Schrank, staubig, Tee. Zu deutlich über dem Zenith.

1998 Osar Rosso del Veronese, Masi: Leider auch hier Maggi – viel zu alt.

2013 Amarone della Valpolicella Rocca Alata: Cantina di Soave: Rote Beerenfrucht, warme Brotrinde, Süssholz, grüne Paprika, am Gaumen zuviel Kohlensäure.

2013 Alanera Rosso Veronese, Zenato: Wundsalbe, dunkle Beeren, unangenehm süsslich.

H I L F E – gibt’s noch was Feines im Keller unten? Benjamin sei Dank: JA!

2013 Pandora, Alban, Kalifornien: Üppig wie ein Amarone, laktisch, rauchig und mineralisch, mit sandigen Tanninen, ellenlanges, druckvolles Finale.

Und da unser deutsche Freund grundsätzlich immer ein, zwei Rieslinge in der Tasche mit dabei hat, gab’s noch ein Süsswein-Festival obendrauf:

2005 Riesling Spätlese Norheimer Dellchen, Dönnhoff: Einfach nur schööööön!

1998 Riesling Auslese Erdener Prälat, Dr. F. Weins-Prüm: Süsser Nektar – der perfekte Schlumi zum Abschluss!

Donnerstag, 3. Juni 2021: Chateauneuf du Pape – live im Weinkeller – AUSGEBUCHT!

Getrunkene Weine:

2000 Châteauneuf-du-Pape blanc, Cuvée du Vatican: Quitten und reife gelbe Äpfel, blumig, würzig, harzig, buttrig – hat die Jahrzehnte mit Bravour überstanden!

2015 Châteauneuf-du-Pape blanc Clos du Belvédère, Château de Vaudieu: Gelbe Äpfel, Birnen, Lindenblüten, Schlüsselblumen oder die, die so aussehen, cremig, Candyshop.

2017 Châteauneuf-du-Pape Omnia Lux, Rotem & Mounir Saouma: Rosssattel, Blut, geröstete Brotrinde, Blutorangen – speziell, aber spannend!

2010 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Alexis Establet, Domaine du Grand Tinel: Rosssattel, Lakritz, Rauch, leicht Schwefel, am Gaumen Marshmallow.

2010 Châteauneuf-du-Pape, Domaine Jérôme Gradassi: Brombeerjoghurt, süsslich, Kohlensäure, unharmonisch. Sogar grüne Noten tauchen auf – und wir ab. Next please!

2009 Châteauneuf-du-Pape, Domaine de Ferrand: Schoggi, Süssholz, Gewürzkuchen, hat Sexappeal.

2010 Châteauneuf-du-Pape, Domaine de la Janasse: Streumi ohne Ende – da muss was passiert sein! Wie’s der Zufall so will: wir haben noch ’ne Flasche…

2010 Châteauneuf-du-Pape, Domaine de la Janasse: Aha – viiiiel besser! Kirschen, feinwürzig, Tannennadeln, Heidel- und Brombeerjoghurt. Sehr schön strukturiert.

2011 Châteauneuf-du-Pape Cuvée Chaupin, Domaine de la Janasse: Schwarze Kirschen, Schokolade, Heidelbeerjoghurt. Laktisch, am Gaumen vollmundig, sexy Süsse.

2010 Châteauneuf-du-Pape L’Eperdu, Domaine Durieu: Wie der Chaupin 100% Grenache. Joschtabeeren, viel Lakritz, zahlreiche andere Gewürznoten à la Roussillon, mundfüllend, enorm druckvolles, langes Finale.

2016 Châteauneuf-du-Pape Admiral G., Château de Vaudieu: Auch hier: Grenache pur. Viel Holz, Vanille, asiatische Gewürze, schwarze Schokolade, Graphit, Lakritz, Anis, Schnittlauch, kalte Asche. Beeindruckend saftig, wieder diese speziellen Gewürznoten, langes Finale.

2010 Châteauneuf-du-Pape La Cuvée du Papet, Clos du Mont-Olivet: Balsamisch, Süssholz, powervoll, breit, unendlich lang – krönender Abschluss eines tollen Abends!