Donnerstag, 26. August 2021: Sizilien!

Getrunkene Weine:

2017 Munjebel Bianco, Frank Cornelissen: Leicht rauchig reduktiv, gelbe Äpfel, Blätterteig, Bergamotte. Säuerliche Frische, knackiges Finish.

2018 Susucaru Rosato, Frank Cornelissen: Speziell, reduktiv, Rauch, Blutorange, würzig – spannend, aber schwierig.

2017 Susucaru Rosso, Frank Cornelissen: Kirschlikör, Erde, Rauch, vitale Säurestruktur, herbes Finale.

2006 Hedonis Riserva, Feudo Arancio: 70% Nero d’Avola, 30% Syrah. Starke Altersnoten, da sind wir leider etwa zehn Jahre zu spät dran.

2014 Etna Rosso, Tenuta delle Terre Nere: 95% Nerello Mascalese, 5% Nerello Cappuccio. Feine Rotbeerenfrucht, Asche, lebendige Säure, langer, salziger Abgang.

2014 Etna Rosso Calderara Sottana, Tenuta delle Terre Nere: Fesselnd durch und durch, hocharomatisch, tiefmineralisch, präzis – kurz: geil!

2014 Etna Rosso Prephylloxera la Vigna di Don Peppino, Tenuta delle Terre Nere: Von den ältesten (140 Jahre!) wurzelechten Rebstöcken aus der Lage Calderara Sottana. Massiv, breit, noch tiefer als der Calderara Sottana. Ein Meisterwerk!

2017 Passorosso, Passopisciaro: Rote Früchte, Gulasch, Kräuter, feine Tannine, endet leicht auszehrend.

2008 Duca Enrico, Duca di Salaparuta: Reife Kirschen Brombeeren, Himbeerjoghurt, Sanddorn, ätherisch, Wundsalbe. Recht üppig, aber mit lebendiger Säure und einem langen Finale.

2010 Ben Ryé Passito, Donnafugata: 100% Zibibbo. Gedörrte Feigen, Lakritz, Fichtenharz. Reichhaltig und intensiv süss.

Donnerstag, 15. Juli 2021: Franken

Getrunkene Weine:

2017 Silvaner S. Escherndorfer Lump, Horst Sauer: Mirabellen, reifer Pfirsich, Wiesenblumen, gesundes Mass an Säure, mineralisches Finale.

2015 Silvaner Homburg Kallmuth, Fürst Löwenstein: Floral, reife Steinfrucht, leicht nussig; am Gaumen fehlt es etwas Vielschichtigkeit, endet leicht bitter.

2008 Silvaner Myophorium, Johann Ruck: Oxidative Prägung, sehr spannend, speziell, butterig, blumig, am Gaumen wie Olivenöl, eher rund.

2018 Weisser Burgunder Bürgstadter Berg VDP. Erste Lage, Fürst: Haselnüsse, Zitrus und reife Nektarine, toastig, sehr würzig, mit festem Säurerückgrat und guter Länge.

2018 Chardonnay Astheimer, Fürst: Ein Top-Chardonnay, unglaublich vielschichtig, mit saftigen Zitrus- und Pfirsichnoten, Haselnüssen, dezent Holz, herrlich würzig, am Gaumen frisch, mineralisch, mit einem langen, salzigen Abgang. Fein!

2019 Johannisberg Siccus, Mont d’Or (Wallis): War keine allzu gute Idee, einen Walliser in diese hochkarätige Reihe reinzuschmuggeln. Blind verkostet: schöne Nase, Mango, üppig, anmächelig, am Gaumen dann flach, mit zuwenig Säure und einem knapp mittellangen Abgang… Schade…

2000 Riesling Spätlese trocken Randersackerer Teufelskeller, Bürgerspital zum Heiligen Geist: Gefährlich dunkle Farbe. Leider stark nach Creme Brulee riechend, wenig Benzin, getrocknete Aprikosen – die einen mochten ihn, die andern gossen ihn aus…

2016 Riesling GG trocken Iphöfer Julius-Echter-Berg, Weingut Johann Ruck: Reduktiv, mit Petrolnoten, saftiger Pfirsich, grüne Apfel, cremige Textur, mineralisches, langes Finale.

2018 Riesling trocken Würzburger Stein Hagemann GG, Bürgerspital zum Heiligen Geist: Super konzentriert, saftiger Pfirsich, Aprikose, ganz leicht reduktiv, eigentlich noch ein Baby, am Gaumen cremig, minarlischsalziges, langes Finale.

2018 Frühburgunder Bürgstadter Berg VDP. Erste Lage, Fürst: Waldbeeren, Waldboden, würzig, Brotkruste, erstaunlich knackige Säure, frisch und konzentriert, sehr langes Finale.

2017 Spätburgunder Hundsrück GG, Fürst: Wow, wow, wow! Was für eine Nase! Stundenlang könnte man da rumschnuppern, und das ist noch untertrieben! Zimtzetschgen, reife dunkle Beeren, leicht rauchig, Schokolade, vielerlei Kräuter – das ist einfach genial! Das ist hohe Kunst, das ist Weltklasse – vielen Dank, Marcel!

2018 Silvaner Auslese Edelsüss Escherndorfer Fürstenberg, Bocksbeutel-Hof Escherndorf: Recht süss, riecht nach Rauchspeck und gekochten Eiern, sehr speziell, dürfte mehr Säure vertragen.

2019 Riesling Auslese Escherndorfer Lump, Horst Sauer: Sehr reduktiv, die einen sprechen von „Furz mit Material“. Lässt man den Furz mal weg, riecht’s wie Berentzen Apfelkorn. Wahrscheinlich erst mal für Jahrzehnte wegsperren und hoffen, dass der sich zum Guten entwickelt.

2015 Riesling Beerenauslese Escherndorfer Lump, Bocksbeutel-Hof Escherndorf: Duftet wie eine Rhabarwähe, Kräuterbonbon, Karamell, Sultaninen, grüne Peperoni. Etwas wenig Säure. Von einer BA sollte man mehr erwarten dürfen.

2018 Riesling Trockenbeerenauslese Escherndorfer Lump, Horst Sauer: Was für ein Abschluss! Sultaninen, Lindenblüten, reife Netzmelonen, saubere Botrytis – wow! Am Gaumen sensationelles Süss-Säurespiel, sehr langes Finale – das ist reinster Nektar! Vielen Dank Otti!