Donnerstag, 15. Juni 2017: Elsass!

Vielen Dank Andy und Marcel für die tolle Kollektion an Elsässer Weinen!

Getrunkene Weine:

– Crémant d’Alsace brut, Bruno Sorg: Klaräpfel, Steinfrucht, knackig, sehr viel Kohlensäure, zupackende Säure.

– Muscat d’Alsace 2011, Paul Blanck: Lychee, Blumenstrauss, Zitrus, am Gaumen trocken, Grapefruithautbitterkeit, eher leicht im Abgang.

– Pinot Blanc Réserve 2015, Domaine Weinbach: Würzig, floral, saftiger Pfirsich, recht üppig.

– Pinot Gris Grand Cru Hengst 2010, Josmeyer: Honigmelonen, Pfirsich, Bienenwachs. Breit und vielschichtig, mit feinen mineralischen Tönen und einem leicht salzigen, langen Abgang.

– Gewürztraminer Grand Cru Florimont 2010, Jean Geiler: Rosenwasser, Lychee, Honigbutter Migros Selection. Gewürztraminer wie er leibt und lebt.

– Gewürztraminer Grand Cru Pfersigberg 2009, Bruno Sorg: Honignoten, Lychee, Rosenstrauss, mineralisch, subtil und vielschichtig, dezente Restsüsse und gute Länge. Zum Roquefort richtig gut passend!

– Riesling Alsace Réserve 2002, Trimbach: Petrol, Zitrusfrucht, am Gaumen viel Säure, mittellanger Abgang.

– Riesling Alsace Réserve 2013, Trimbach: Rassig und mit Substanz. Kräutertee, Pfirsich, saftig, gute Länge.

– Riesling Alsace Cuvée Frédéric Emile 2008, Trimbach: Mineralisch, komplex, Terroir! Ganz wenig Petrol, trocken, mit bestechender Säurestruktur. Sehr schön!

– Riesling Vendanges Tardives Croix du Pfoeller 2007, René Meyer: Mango, Aprikosen, Gebäck, aber auch alter Verband mit essigsaurer Tonerdesalbe. Die Säure und Süsse passen gut zusammen.

– Riesling Vendanges Tardives Grand Cru Brand 1997, Josmeyer: Lindenblüten, Petrol, Birnen, Eistee. Frisch geraffelte Äpfel, wahrscheinlich etwas über dem Zenith, aber nach wie vor gut zu trinken.

– Pinot Gris Sélections de Grains Nobles 1994, Trimbach: Kandiszucker, gedörrte Aprikosen, Honig. Tannenschösslingharz. Intensiv und mit Tiefe.

– Pinot Gris Sélection de Grains Nobles 2009, Domaine Weinbach: Dörrfrüchte, reife Aprikosen, sehr gut ausbalanciert. Süsse und Säure harmonieren perfekt! Toller Süsswein!

 

Donnerstag, 8. Juni 2017: Vacqueyras und Gigondas

Getrunkene Weine:

– Ô pré de Juliette Vacqueyras blanc 2015, Alain Ignace: Lindenblütennoten, floral, Zitrusfrucht; am Gaumen ölig, trocken, vielleicht mit einem Tick zuwenig Säure.

– Les Clefs d’Or Vacqueyras blanc 2014, Domaine Clos des Cazaux: Die Nase erinnert an einen Sauvignon Blanc. Zitrusfrüchte, recht spritzig, Eiszältli, eher kurzer Abgang.

– Vacqueyras Cuvée Prestige 2015, Domaine Font Sarade: Sehr würzig, mit Ecken und Kanten, Lakritze, Pfeffer, mineralisch, nicht sehr tief, aber direkt – feiner Essensbegleiter!

– Gigondas 2015, Domaine La Bouissière: Zu Beginn störende Kohlensäure. Blutjung, Brombeeren, würzig, getrocknete Blumen, am Gaumen sehr viel Druck, Alkohol drängt sich etwas gar auf. Unbedingt dekantieren, und das Stunden vorher!

– Gigondas Tradition Le Grand Montmirail 2015, Brusset: Wahrscheinlich nicht ganz saubere Flasche. Überreife Banane, etwas Aceton, sehr laktisch, kompottig. Schwierig.

– Gigondas 2014, Domaine des Bosquets: Viel Lakritze, schwarze Beeren, fleischig, mineralisch, mittlerer Körper, gute Länge. Schnörkelloser Wein.

– Gigondas Prestige des Hautes Garrigues 2011, Santa Duc: Pfeffer, Lakritz, ganz leicht animalisch, am Gaumen recht breit, feine Tannine, mittellang, der Alkohol tritt etwas gar stark auf.

– Gigondas 2010, Château de Saint Cosme: Wirkt noch sehr jung. Brombeernoten, Lakritz, Graphit, Cassis, eine „kalte“ mineralische Note. Am Gaumen kompakt, vielschichtig, kräftige Tannine, sehr gute Länge.

– Gigondas 2007, Guigal: Erstaunlich gut erhalten! Animalisch, Leder, rauchig, am Gaumen geschmeidig, mit sehr guter Länge. Nicht mehr länger warten!

– Gigondas La Colline 2015, Domaine des Bosquets: Üppig, attraktiv, floral, schwarze pralle Beeren, viele Gewürze, voller Körper, die 15% Alkohol sind superschön eingebunden, ausgezeichnete Länge – toll!

– Muscat de Beaumes-de-Venise 2003, Bouletin: Erstaunlicherweise noch gut trinkbar! Eistee, Rahmtäfeli, Honig, Marsala, am Gaumen etwas wenig Säure, recht süss, ohne klebrig zu wirken.

 

Rebberg im Gigondas mit dem besonders mineralthaltigen Böden der Dentelles de Montmirail     –

Donnerstag, 1. Juni 2017: Serie Bordeaux – CORDIER!

Getrunkene Wene:

– Château Malartic-Lagravière blanc 2006: Feinstes Sauvignon-Bukett! Agrumen, saftige Frische, gute Säure, sehr langes Finale.

– Château Meyney 1995 (Magnum): Aus der Magnum. Kräutrig, herb, lakritzig. Ganz ordentlich, aber Lobgesänge werden nicht angestimmt. Leicht grünes Finale.

– Château Talbot 2014: Cassis, Leder, Pflaumen. Recht dick, konzentriert, Karamell, mittellang.

– Château Gruaud-Larose 1999: Animalisch, laktisch, Anflüge von Katzenseicherlitrauben, sehr schöne Würzigkeit; am Gaumen wunderbare Tiefe zeigend, schöne Balance, lang. Klassisch Bordeaux!

– Château de Rayne Vigneau 1996: Safran, Safran, Safran. Aprikosen. Auf sehr schöne Art eindimensional. Sehr gute Länge.

– Château Lafaurie-Peyraguey 1999: Honig, Süssgebäck (Bienenstich). Creme Brulée. Geriebener Apfel. Sehr schön integrierte Säure.

Zum Schluss, weil sie grad so rumstanden, zweimal 100 Parker-Süsswein – hat zwar nichts mit Cordier zu tun, aber das spielte angesichts der Qualität dieser Legenden keine Rolle…

– Alvear Pedro Ximenez Añada 2011: Ein Gewitter von Feigen und Rosinen prasselt nieder, erschlägt einen fast mit seiner Ueppigkeit. Espresso, Kastanien, die Ultrasüsse wird wunderbar abgepuffert durch genügend Säure – monumental!

– Don PX Convento 1946, Toro Albala: Das ist das Mass aller Süssweine, da genügt ein kleiner Hauch aus der Sprühdose, um den gesamten Raum einzunebeln mit Düften, die man so noch nie erlebt hat. Unglaublich konzentriert, dick – was für ein Nektar!