Donnerstag, 16. Februar 2023: Valpolicella & best Olivenöl

Entspanntes Olivenöl-Tunken, feine Weissweine zum Einstieg, leckere Tortelloni zu den Amarone – was für ein lässiger Abend!

Getrunkene Weine:

2019 Soave Classico La Rocca, Pieropan: Ein Einzellagen-Garganega mit herrlichen Mandarinennoten (mit Kernen!), tropische Früchte, Honig, feinkitzelnd floral, aber auch steinig-mineralisch, mit einer superfeinen Säure, der Abgang ist beeindrucken lang. Hopplaschorsch!

2015 Riesling Berg Schlossberg Grosse Lage, Leitz: Ganz wenig Petrol, auch hier diese faszinierende Stein-Mineralität, Zitrus- und Steinobstfrucht, Thymianhonig, rauchig, einer erstaunlich zurückhaltenden Säure und einem langen, salzigen Finale. Was für ein Power-Einstieg mit diesen zwei sensationellen Weissweinen. Kann’s da überhaupt noch eine Steigerung geben oder sollen wir gleich nach Hause?

2017 Valpolicello Ripasso, Tommasi: Reife schwarze Früchte, Zwetschgen, am Gaumen tauchen plötzlich Röstaromen auf, leichte Bitterkeit im mittellangen Abgang.

1985 Recioto della Valpolicella Amarone Classico Superiore, Bertani: Apfel im Schlafrock, Trockenfrüchte, Fichtenharz, Süssholz, Schwarztee. Faszinierend, wirkt überhaupt nicht schwer oder greisig, sondern vital und noch voller Tatendrang. Die Süsse hat sich längst verdrückt.

1998 Amarone della Valpolicella Classico, Giuseppe Quintarelli: Dörrfrüchte, Tabak, Süssholz, Hustensirup, von Westwind aufgewirbelter Kiesbettstaub. Am Gaumen dann süsslicher Pfeifentabak, die 16.5% Alkohol sind geschickt versteckt, der Abgang hat gewaltigen Druck und ist sehr lang.

2007 Amarone Classico della Valpolicella Riserva Sergio Zenato, Zenato: Hier sind die 16.5% Alkohol von Beginn weg (zu) präsent! Zwetschgen, schwarze Kirschen, Magginoten, Herbstlaub, am Gaumen einfach too much. Der Alkohol erschlägt einen fast – der Abgang ist leicht bitter.

2013 Amarone della Valpolicella Classico Terre di Cariano Riserva, Cecilia Beretta: Ochsenschwanzsuppe, schwarze Schokolade, Sattel, dunkle Früchte. Am Gaumen leichte Süsse, rund, wirkt noch jung.

2015 Amarone della Valpolicella Classico, Domini Veneti: Brombeerfrucht, Bitterschokolade, Lakritz, Gewürze. Am Gaumen saftig, breit, leicht auszehrendes Finale.

2015 Amarone della Valpolicella Classico Acinatico, Stefano Accordini: Schwarze Johannisbeerkonfitüre, pfeffrig, Tabak, Lakritz. Am Gaumen dosierte Süsse, rund, vollmundig, mittellanges Finale.

Olivenöl Test – alle Olivenöle haben toll abgeschnitten. Testsieger: Lazzaro, Micheles Olivenöl, OEL Berlin, Alzania

Schon mal vormerken und damit genug Zeit bleibt zum Suchen: am nächsten Donnerstag, 23. Februar: wer präsentiert die schönste Etikette? Details folgen…

Mit dieser Flasche hast du gute Aussichten auf den Sieg…

Ghostwriter: hmmmmm, ich weiss nicht – mit einem Frosch der in eine Bierkiste kotzt?? 😉 😂🤣😅

Donnerstag, 9. Februar 2023: Bolgheri DOC

Getrunkene Weine:

2021 Verrmentino Bolgheri, Campo al Mare: Frisch wie eine Blumenwiese im Frühling, Melonenzältli, etwas lasch am Gaumen.

2020 Triton Lex, Edi Simcic (Slowenien): Pirat Nummer 1 – ein Blend aus Chardonnay, Sauvignon Blanc und Ribolla – gefällt mit feiner Zitrusfrucht, Vanille-Marshmallows und Butter. Fein integrierte Säure, mittellanges Finale. Noch mehr Piraten? Aber sicher: kein Donnerstag ohne Riesling!

2014 Riesling Felsenberg GG, Dönnhoff (Nahe): Pirat Nummer 2: Pfirsich und Zitrusfrucht, Honig, etwas Petrol. Messerscharfe Säure, als wär‘s Captain Cooks Armhaken, der einem am Zahnschmelz rumkratzt. Abgang lang und imposant, als wär‘s ein Auftritt von Jack Sparrow.

2007 Le Serre Nuove, Tenuta dell’Ornellaia: Cassis, Kirschen, aber auch Dörrfrüchte. Schokolade, Tabak, leicht malzig, rundes Finale. Schön, scheint aber leicht über dem Zenith zu sein.

2007 Piastraia, Michele Satta: Kirschennoten, Süssholz, Leder, Kümmel. Am Gaumen recht fleischig, maskulin, strenges, mittellanges Finale.

2011 Villa Donoratico, Tenuta Argentiera: Dunkle Frucht, süsslicher Pfeifentabak, Lakritz. Weich und geschmeidig, mittellanger Abgang.

2013 Maronea Bolgheri Superiore, Fattoria Casa di Terra: Extremer Geruch nach Zitronenquark, Weihnachtsguezli, Minze. Speziell, fordernd, schwierig.

2016 Levia Gravia Bolgheri Superiore, Caccia al Piano: Dunkle und rote Früchte, Tabak, Brotrinde. Würzig, frisch, leicht laktisch, ein praller Bursche, dem man gerne noch zwei, drei Jahre im Keller gönnt.

2017 Guado de‘ Gemoli Bolgheri Superiore, Chiappini: Intensiver schwarzer Kirschenduft, Lakritz, Unterholz. Am Gaumen fleischig, kompakt, mit bärenstarken Tanninen und einem recht langen, strengen Abgang.

2018 Magari, Ca‘ Marcanda Gaja: Feine schwarze Kirschenfrucht, etwas Eichenwürze, dunkle Schokolade, Lakritz. Rund und vollmundig, seidig, langes, kräftiges Finale.